Bunte Blumenvielfalt

Gestalte deinen Garten bienenfreundlich – so geht’s!

09. Juli 2016 von

Wenn es nicht unbedingt der langweilige Rasen sein muss, dann lohnt es sich seinen bienenfreundlichen Garten zu gestalten: Denn wenn es um Ökosystem & Nahrung geht, sind Bienen eines der wichtigsten Tiere.

Konkret sind Honigbienen sogar das drittwichtigste volkswirtschaftliche „Nutztier“ nach Rind und Schwein – die Honigproduktion ist nämlich nur EIN wichtiger Beitrag der Insekten. Auf der Suche nach Nektar und Pollen bestäuben die Bienen auf ihrem Sammelflug die Pflanzen. Ohne Bestäubung gäbe es keine Samenbildung, welche den Fortbestand der Pflanzen sichert und wiederrum die Nahrungsquelle von vielen Kleinstlebewesen und Vögeln ist. Ohne Bienen geriete der ökologische Kreislauf erheblich aus dem Gleichgewicht.

Den Nektar benötigt sie hierbei übrigens als Nahrung für sich selbst, während die Brut im Bienenstock mit Pollen (eiweißreich) gefüttert wird.

Was würde passieren, wenn es keine Bienen mehr gäbe?

Petra Friedrich vom Deutschen Imkerbund schreibt dazu: „Die Artenvielfalt in der Landschaft würde sich dramatisch reduzieren und unsere Nahrungspalette drastisch reduziert. Die Honigbiene ist das wichtigste Bestäubungsinsekt unserer Kulturpflanzen, von denen rund 80 Prozent auf die Bestäubungsleistung von Honigbienen angewiesen sind.“

Der NABU Mecklenburg-Vorpommern schreibt, dass ein einziges Honigbienenvolk mit rund 20.000 Flugbienen pro Tag drei Millionen Obstblüten bestäuben kann. Allein zwei Millionen Tonnen Äpfel würden wir so jedes Jahr allein der Bestäubung durch Bienen verdanken.

Fielen die Bienen weg, hieße das im Extrem für den Menschen: Weniger Obst. Der SWR berichtet davon, dass in China bereits Pflanzen per Hand bestäubt würden, weil Bienen fehlen.

Natürlichkeit ist wichtig

Eigentlich Grund genug, den Garten „bienenfreundlich“ zu gestalten. Das bedeutet viele Blumen zu pflanzen, die den Bienen Nahrung bieten. Leider ist der „moderne Garten“ von diesem Grundsatz abgekommen. Wie die Imkerei Albert beschreibt, verfügen die Züchtungen, „die der Mensch entwickelt hat, im Unterschied zu ihren wilden Verwandten über gefüllte Blüten, die den Bienen den Zutritt zum Inneren der Blüte verwehren. Beispielsweise die Edelrose im Vergleich zu der ursprünglichen ungefüllten Form.“

Bienen mögen Gärten, die nahe an einer Naturwiese – also facettenreich und abwechslungsreich – sind. Natürlichkeit ist auch in Sachen Schädlingsbekämpfung wichtig: Wer den Garten „Garten“ sein lässt, zieht automatisch Vögel, Insekten, Frösche und Tiere an. Ohne chemische Zusätze kommt der natürliche Kreislauf in Ordnung, das heißt: Vögel fressen Insekten, Igel & Co. Schnecken oder Marienkäfer kümmern sich um die Blattläuse. Der BR sagt es treffend: Je größer die Vielfalt, desto ausgewogener die Kräfteverhältnisse.

Bienen mögen also ausgesuchte einjährige und mehrjährige Wildkräuter, Wildblumen mit reichem Nektar- und Pollenangebot. Bei der Auswahl helfen Bienenwiesen-Mischungen, die Du auch online bestellen kannst.

So wächst die Blumenvielfalt

Ein weiterer Punkt in Sachen „bienenfreundlich“ sind die verschiedenen Blütezeiten von Pflanzen. Ein idealer Bienengarten liefert den Bienen während der gesamten Bienensaison, also von April bis November, Nahrung.

Für den größten und schnellsten Erfolg wählst du heimische Blumenarten aus, da diese angepasst sind. Du solltest darauf achten, dass deine Mischung an Boden-, Licht-, und regionale Verhältnisse abgestimmt sind. Die Imkerei Albert rät:

Im Frühling zum Beispiel zu Krokus & Weidenarten

Im Sommer zu einem Kräuterbeet mit Thymian, Bohnenkraut, Oregano, Salbei oder Lavendel

Im Spätsommer beispielsweise zu Efeu, Sonnenblume, Fetthenne (Sedum), Schneebeere oder Herbstastern

Hierfür ist wichtig zu wissen, dass eine große Blumenvielfalt auf magerem, also nährstoffarmem Boden entsteht. Fette Wiesen bestehen hauptsächlich aus Gräsern (daher die Gülle auf den Wiesen der Bauern). Einige nächste Schritte, um deinen Garten in eine natürliche Blumenwiese zu verwandeln:

  • Kein Dünger mehr
  • Seltener und nicht zu tief mähen
  • Boden evtl. mit Sand abmagern

Zu guter Letzt freuen sich Bienen und Insekten über kleine Aufmerksamkeiten: Eine kleine Wasserschale, aus denen die Tiere trinken können, die Landeplätze aus Kieselsteinen enthalten sowie Rückzugsorte wie ein hohles Bambusrohr sorgen dafür, dass es in deinem Garten bald summt, brummt und fröhlich raschelt – und zwar auch von Hummeln, Schmetterlingen & Co.