Plastikmüll in der Küche reduzieren
Plastik spielt in unserem modernen Leben eine wichtige Rolle. Es ist leicht, billig und äußerst vielseitig. Doch die Umwelt zahlt einen hohen Preis für den massiven Einsatz von Kunststoffen im Haushalt. Dabei gibt es viele einfache Möglichkeiten, den Plastikverbrauch zu Hause zu reduzieren. Im Fokus: die Küche.
Jedes Jahr gelangen Millionen Tonnen von Plastik in die Umwelt, insbesondere in die Gewässer, wo sie die Tierwelt gefährden und langfristig schädigen. Vor allem in der Küche, einem zentralen Orte in jedem Haushalt, sammeln sich täglich Plastikverpackungen und Einwegprodukte an. Wir haben ein paar Tipps für dich, wie du deinen Alltag auch mit weniger Plastik praktisch gestalten kannst.
Geschirrspülmittel, Spül- und Küchenutensilien
Mikroplastik in Reinigungsmitteln vermeiden
Feste Mikroplastikpartikel und flüssige Polymere sind sozusagen Plastik in versteckter Form, also winzige Partikel, die entweder kleiner als fünf Millimeter sind oder in flüssiger oder gelartiger Form vorliegen. Sie finden sich in vielen Reinigungsprodukten wie Spül- oder Putzmittel, deren Zusammensetzung die Hersteller für Verbraucher:innen leider oft nicht transparent machen. Mit der CodeCheck-App kannst du diese Stoffe in Produkten identifizieren.
Feste Spülmittel
Plastikfreie Spülmittel, Spülschwämme und Spülbürsten
Auch beim Geschirrspülen fällt Plastikmüll an, sei es durch Spülschwämme, Spülbürsten oder Plastikflaschen für Spülmittel. Stattdessen gibt es umweltfreundlichere Alternativen: Spülschwämme aus Naturmaterialien wie Sisal oder Baumwolle sind biologisch abbaubar und vermeiden Mikroplastik, das bei herkömmlichen Kunststoffschwämmen ins Abwasser gelangt. Spülbürsten aus Holz und Naturborsten sind langlebig und sehen zudem gut aus. Für Geschirrspülmittel bieten Unverpackt- oder Bioläden oft Nachfüllstationen an, an denen du deine eigenen Flaschen immer wieder auffüllen kannst. Eine Alternative sind Geschirrspültabs oder feste Geschirrspülseifen. Diese kommen häufig ganz ohne Plastikverpackung aus.
Küchengeräte und Besteck ohne Plastik
Viele Küchenutensilien wie Schneebesen, Löffel oder Schneidebretter bestehen aus Kunststoff. Es gibt aber zahlreiche Alternativen aus Holz, Edelstahl oder Bambus, die nicht nur nachhaltiger, sondern oft auch langlebiger sind. Achte beim Kauf auf natürliche Materialien. Sie sind biologisch abbaubar, ästhetisch ansprechend und frei von Schadstoffen.
Produktreste getrennt entsorgen
Produkte, die Mikroplastik oder andere Kunststoffe enthalten, werden getrennt entsorgt: Der Inhalt kommt in den Restmüll und die restentleerte Verpackung in die Wertstofftonne (auch Gelebe Tonne oder Grüner Sack genannt) zur weiteren Verwertung.
Lebensmittel und ihre Verpackungen
Lose Produkte bevorzugen
Einer der größten Verursacher von Plastikmüll in der Küche sind Lebensmittelverpackungen. Trockenprodukte wie Nudeln, Reis, Nüsse oder Hülsenfrüchte sind oft in Plastik verpackt. In Unverpackt-Läden oder auf Wochenmärkten kannst du solche Produkte jedoch auch lose kaufen. Auch Supermärkte bieten immer mehr unverpacktes frisches Obst und Gemüse an. Wenn du deine eigenen Behälter mitbringst, vermeidest du nicht nur Plastikmüll, sondern tust auch etwas gegen Lebensmittelverschwendung, weil du genau die Menge kaufen kannst, die du wirklich benötigst.
Lebensmittel in Glasbehältern kaufen
Eine weitere Möglichkeit ist der Kauf von Produkten in Glasbehältern wie Marmelade, Soßen oder Joghurt. Glas ist nicht nur recycelbar, sondern kann auch gut wiederverwendet werden, zum Beispiel als Aufbewahrungsbehälter für andere Lebensmittel.
Auf wiederverwendbare Frischhaltefolien umsteigen
Frischhaltefolie ist eines der häufigsten Einwegprodukte in der Küche und besteht leider fast ausschließlich aus Kunststoff. Um diesen Plastikmüll zu vermeiden, kannst du auf wiederverwendbare Produkte umsteigen, zum Beispiel Bienenwachstücher. Diese sind flexibel, biologisch abbaubar und monatelang verwendbar. Sie eignen sich hervorragend zum Abdecken von Schüsseln oder zum Einwickeln von Lebensmitteln. Alternativ kannst du auch wiederverwendbare Silikondeckel oder Glasbehälter mit Deckel nutzen, um deine Lebensmittel frisch zu halten.
Leitungswasser statt Plastikflaschen
Plastikflaschen für Mineralwasser oder Softdrinks sind in vielen Küchen ein großer Müllverursacher. Eine einfache und umweltfreundliche Alternative ist das Trinken von Leitungswasser. Dieses ist in den meisten Regionen von hoher Qualität und kann bedenkenlos konsumiert werden. Wenn du den Geschmack von Mineralwasser bevorzugst, kannst du einen Wassersprudler verwenden. Außerdem gibt es viele schicke Wasserflaschen aus Glas oder Edelstahl zu kaufen, die du immer wieder neu befüllen kannst, egal ob zu Hause oder unterwegs. Bevorzugst du ein bestimmtes Mineralwasser oder Getränk, empfehlen wir dir, es in Pfandflaschen aus Glas zu kaufen.
Mehrwegbeutel und Vorratsdosen verwenden
Anstelle von Plastik- oder Einweggefrierbeuteln kannst du auf wiederverwendbare und waschbare Baumwoll- oder Silikonbeutel umsteigen. Diese sind vielseitig verwendbar und eignen sich sowohl zum Einfrieren von Lebensmitteln als auch zum Aufbewahren von Trockenwaren oder Snacks. Für die Aufbewahrung von Lebensmitteln sind langlebige und schadstofffrei Glas- oder Edelstahldosen gut geeignet. Auch wenn sie auf den ersten Blick teurer erscheinen, sparst du langfristig Geld, da sie viele Jahre halten.
Fazit
Nachhaltigkeit beginnt zu Hause
Die Küche ist ein zentraler Ort im Haushalt, an dem Plastikmüll in großen Mengen anfällt. Doch schon mit kleinen Veränderungen im Alltag kannst du deinen Plastikverbrauch reduzieren. Der Schlüssel liegt darin, bewusster einzukaufen, auf Mehrwegalternativen zu setzen und unnötige Einwegprodukte zu vermeiden. Und: Es muss nicht alles auf einmal sein. Du kannst dir auch Schritt für Schritt ein gesünderes Zuhause schaffen und so langfristig die Umwelt schonen.