Nachhaltig durch die Weihnachtszeit
Bei vielen löst der Weihnachtstrubel nicht Freude und Besinnlichkeit aus, sondern erst einmal Stress. Bewusster Konsum oder Nachhaltigkeit haben deshalb gerade in den letzten Tagen vor Heiligabend häufig wenig Platz. Neben allgemeinen Tipps für ein nachhaltiges Weihnachten findest du hier ein paar Vorschläge, wie dein Weihnachten mit wenig Aufwand auch jetzt noch nachhaltiger werden kann. Viele der Ideen sind sogar last-minute-tauglich!
1. Die Geschenke
Wenn es für dich nicht infrage kommt, ganz auf Weihnachtsgeschenke zu verzichten, kannst du deine Liebsten anstelle mit etwas neu Gekauftem bestimmt auch mit den folgenden Geschenkideen beglücken.
- Selbst Gemachtes: Das können ein Fotobuch oder ein Fotokalender, Brotaufstriche, Kräutersalz oder Chutneys sowie Kosmetik aus natürlichen Inhaltsstoffen wie zum Beispiel ein Badesalz sein.
- Gut erhaltene, hochwertige Gegenstände und Kleidung aus deinem Fundus: Vielen Menschen kannst du damit eine genauso große Freude bereiten wie mit neu gekauften Dingen.
- Patenschaften: Verschiedene gemeinnützige Organisationen bieten Patenschaftsprogramme für Kinder, Tiere oder Natur- und Umweltprojekte an.
- Geschenkspende: Unterstütze ein Projekt, ein Verein oder eine Organisation, die im Sinne des:der Beschenkten handelt, mit einer einmaligen Spende.
- Gemeinsame Zeit: Wie wäre es zum Beispiel mit einem Picknick oder einer Wanderung, einem Vorleseabend oder einer Rückenmassage? Bestimmt fallen dir noch viele weitere schöne Dinge ein, die man zusammen erleben kann.
2. Das Geschenkpapier
Einpacken, aufreißen, wegschmeißen: Jedes Jahr produzieren Geschenkverpackungen auch eine riesige Menge Müll. Dabei geht es nachhaltiger – und deine Geschenke werden dadurch auch noch persönlicher.
- Wenn das Papier noch in Ordnung ist und du ggf. altes Klebeband vorsichtig ablöst, kannst du Geschenkpapier prima mehrfach verwenden.
- Alte Zeitungen, Zeitschriften, Werbebeilagen, Schnittmuster, Kalender- und Notenblätter, Zeichnungen oder gemalte Bilder eignen sich hervorragend für die Verpackung von Geschenken.
- Wenn du die oben genannten Materialien oder Packpapier zusätzlich bedruckst, bemalst und beklebst, erhältst du ganz individuelles Geschenkpapier.
- Geschenke lassen sich auch gut in Tücher einschlagen.
- Für selbstgemachte Lebensmittel, Süßigkeiten oder Kosmetik kannst du Mehrwegdosen und Schraubgläser verwenden.
3. Der Weihnachtsbaum
Nachhaltig ist der klassische Weihnachtsbaum nicht. Er stammt aus Monokulturen, wo er mit Pestiziden und Düngemitteln behandelt wird. Das stellt eine enorme Belastung für die Umwelt und deine Gesundheit dar. Dank verschiedener umweltschonender Alternativen musst du aber nicht auf einen Weihnachtsbaum verzichten.
- Öko-Weihnachtsbaum: Viele Verkaufsstellen bieten bereits Bäume mit diesem Standard an, auf den Siegel wie Naturland, Bioland, Demeter, FSC, PEFC und das EU-Bio-Logo hinweisen.
- Regionaler Weihnachtsbaum: Achte neben den genannten Siegeln auch auf eine heimische Herkunft des Baums. Das sorgt für eine bessere Ökobilanz.
- Mietweihnachtsbaum: Das sind Weihnachtsbäume, die du im Topf kaufen und nach Weihnachten beim Anbieter zurückgeben kannst, damit der Baum wieder eingepflanzt wird. Noch besser ist es aber, wenn du den Baum behältst. Das spart den doppelten Transportweg – und vielleicht kannst du ihn im nächsten Jahr sogar wieder als Weihnachtsbaum verwenden.
- Weihnachtsbaum aus alternativen Materialien wie Pappe oder Holz: Diese sind im Handel erhältlich, lassen sich mit Fantasie und Geschick aber auch selbst herstellen und später wiederverwenden. Achte bei der Auswahl deines Baums auf Recyclingmaterial und Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft.
4. Das Weihnachtsessen
Leckeres Essen darf an Weihnachten nicht fehlen – und es braucht nicht viel, um bewusst dafür einzukaufen.
- Der klassische Gänsebraten: Achte auf das Bio-Siegel oder die Bezeichnungen „Freilandhaltung“, „Bäuerliche Freilandhaltung“ oder „Bäuerliche Freilandhaltung – unbegrenzter Auslauf“. Sie garantieren dir, dass das Tier aus artgerechter Haltung stammt.
- Vegetarisch essen: Es muss nicht immer die Weihnachtsgans sein. Wenn du möglichst wenig Fleisch und Wurst isst, trägst du zu einer verbesserten CO2-Bilanz bei.
- Saisonal und regional: Das gilt nicht nur für Fleisch, sondern ebenso für Obst und Gemüse. Schöpfe aus dem breiten Angebot heimischen Wintergemüses.
- Lebensmittel aus kontrolliert ökologischem Anbau schonen die Umwelt, weil bei ihrer Herstellung auf synthetische Düngemittel und Pestizide verzichtet wird.
- Die Verpackung: Vermeide beim Einkauf auf Produkte, die aufwändig eingepackt sind. Gemüse kannst du zum Beispiel häufig auch lose kaufen.
5. Die Weihnachtsbaumdeko
Lametta am Weihnachtsbaum war vorgestern. Deko aus nachhaltigen, recyclebaren oder essbaren Materialien sind „in“.
- Weihnachtsdeko lässt sich gut aus Naturmaterialien basteln. Die Zweige, Tannen- oder Kiefernzapfen dafür sammelst du in deinem Garten, im Park oder im Wald.
- Strohsterne, Papierengel oder Watteschneebälle kannst du mit wenig Aufwand aus Materialien, die du im Haushalt findest, selbst herstellen.
- Buntes Geschenkband ist nicht nur dazu da, um Geschenke zu verpacken. Du kannst es auch in den Baum binden und später sogar noch einmal wiederverwenden.
- Getrocknete Apfel- oder Orangenscheiben fädelst du an einem Bindfaden auf und hängst sie in den Weihnachtsbaum.
- Kinder lieben es, wenn sich zwischen Zweigen, Strohsternen und Zapfen auch mal ein paar Süßigkeiten verstecken.
6. Die Weihnachtsbeleuchtung
Energiekrise? Vergessen! Das stellt das Energieunternehmen Lichtblick in seiner diesjährigen Weihnachtsumfrage fest. Demnach werden in diesem Jahr 21.800.000.000 Lämpchen in deutschen Haushalten erstrahlen und dafür 621.900.000 kWh Strom verbrauchen. Davon könnten 195.000 Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgt werden.
- Achte darauf, dass deine Lichterkette über LED-Lämpchen verfügt. Diese verbrauchen weniger Strom als herkömmliche Lichterketten.
- Statte deine Weihnachtsbeleuchtung mit einer Zeitschaltuhr aus, damit sie nicht rund um die Uhr in Betrieb ist.
- Vermeide die Verwendung von Zusatzfunktionen wie dimmbares Licht oder wechselnde Farben. Diese können den Energieverbrauch erhöhen.
- Reduziere die Beleuchtung. Auch eine einzelne Lichterkette im Baum kann zusammen mit einer festlichen Dekoration für die richtige Stimmung sorgen.
- Noch ein Tipp zum Schluss: Vermeide Lichterketten mit Batterien, die für unnötigen Müll sorgen. Strom- und solarbetriebene Lichterketten belasten die Umwelt weniger, wenn du sie überlegt einsetzt.
Quellen
- Robin Wood: Ökologische Weihnachtsbäume
- Lichtblick: 21,8 Milliarden Lämpchen: Rekord-Weihnachtsbeleuchtung drängt Energiekrise in den Schatten
- Verbraucherzentrale: Nachhaltiges Weihnachtsessen – Ohne Verzicht und schlechtes Gewissen?