Allzweckreiniger im „Öko-Test“

Kritische Inhaltsstoffe für Mensch und Umwelt

06. März 2024 von

Einer für alles: Allzweckreiniger sollen effiziente Helfer im Haushalt sein. Die Allrounder gegen Staub, Dreck, Fett und unangenehmen Muff sollen dabei auch noch Konto und Umwelt entlasten. Doch wie gut sind die Putztalente wirklich, fragt „Öko-Test“. 26 Allzweck- und Universalreiniger standen auf dem Prüfstand. Ausgerechnet für die bekannten Marken Meister Proper und Der General sehen die Ergebnisse schlecht aus.

  • Kritik gibt es vor allem für Inhaltsstoffe der All-in-one-Lösungen. Sie können Allergien auslösen und die Umwelt belasten.
  • Die mit zwei Cent pro Anwendung günstigsten „guten“ Reiniger enthalten schwer abbaubare Tenside. Die rundum „sehr guten“ Produkte sind deutlich teurer.
  • Verwende für die Reinigung kaltes Wasser und nur so viel Putzmittel wie angegeben. Höhere Dosierungen machen nicht sauberer.

Was tatsächlich in ihnen steckt und wie sie mit Straßenschmutz und fettig verschmierten Küchenoberflächen fertig werden, mussten 26 Allzweckreiniger in einer anspruchsvollen Praxisprüfung und verschiedenen Laboranalysen unter Beweis stellen. Nur drei Produkte erledigten die Aufgaben glänzend und schnitten „sehr gut“ ab. Bei den Markenreinigern Meister Proper Frühlingserwachen und Kodi Basic Allzweck-Reiniger Frühlings-Frische sah schon das Testergebnis „Inhaltsstoffe“ so trübe aus, dass sie mit „Ungenügend“ aus dem Test von „Öko-Test hervorgingen.

Dieses Produkt erhielt von „Öko-Test“ die Note „Ungenügend“

Niedrige Reinigungsleistung bei Alltagsschmutz

Im praktischen Putzeinsatz überzeugte am wenigsten der K-Classic Allesreiniger Fresh Breeze, was nur zu einem „Ausreichend“ führte. So stuften die Tester:innen die Reinigungsleistung des Kaufland-Produkts gegen Straßen- und Küchenschmutz nur als „niedrig“ ein, nachdem sie die Ergebnisse des Prüfinstituts ausgewertet hatten. Beim Klartrocknen hinterließ das Mittel auf einer Spiegelfliese deutliche Streifen und Schlieren.

Solche Rückstände bemängelte „Öko-Test“ auch bei fünf weiteren Mitteln. Mit einer niedrigen Reinigungsleistung enttäuschten ebenfalls der Domol Allzweckreiniger Frühlingsbrise, der Sonett Allesreiniger sowie der Frosch Universal Reiniger Himbeere.

[final] Öko-Test Allzweckreiniger Illu
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Verschiedene Stoffe mit hohem Allergiepotenzial

Was die Prüfer:innen außerdem kritisch sehen, sind die in ihren Augen völlig unnötigen Duftstoffe, die für viele Menschen ein hohes Allergierisiko bergen. So kannst du beim Meister Proper Frühlingserwachen mit vergleichsweise stark allergisierenden Duftstoffen wie Isoeugenol in Kontakt kommen. Dafür erhält das Produkt aus dem Haus Procter & Gamble zwei Noten Abzug.

Kritisch sieht „Öko-Test“ auch die als Konservierungsmittel bzw. biozide Wirkstoffe eingesetzten Isothiazolinone, die Allergien auslösen sowie deine Augen und Haut reizen können. Die in Der General Universal Bergfrühling und Kodi Basic Allzweck-Reiniger Frühlings-Frische gemessenen Gehalte überschreiten die vom Öko-Label „Blauer Engel“ erlaubte Höchstmenge für Methylisothiazolinon (MIT). Fazit: Abzug von zwei Noten.

Das gilt auch für das starke Desinfektionsmittel Glutaral, das im Ajax Fête des Fleurs Frühlingsblumenduft deklariert ist und ein hohes Allergisierungspotenzial aufweist. Abgesehen davon sind Desinfektionsmittel in Privathaushalten in aller Regel überflüssig und haben aus Sicht von „Öko-Test“ in Haushaltsreinigern nichts zu suchen – zumal ihr regelmäßiger Einsatz das Risiko für Bakterienresistenzen erhöht.

Dieses Produkt erhielt von „Öko-Test“ die Note „Sehr gut“

Umweltrelevante Auswirkungen

Nicht wegzuwischen sind auch die umweltbelastenden Auswirkungen, die von bestimmten Inhaltsstoffen in etlichen Allzweckreinigern ausgehen. So enthalten vier der Putzmittel Kunststoffverbindungen wie Silikone, Paraffine und/oder synthetische Polymere, die unter anderem dafür eingesetzt werden, dass die Reiniger schneller trocknen. Zwar ist das ein praktischer Nebeneffekt beim Hausputz, doch ein langfristiger und negativer für die Umwelt, denn über den Klärschlamm gelangt das meist schwer abbaubare Flüssigplastik in Böden und Gewässer.

Kritisch sieht „Öko-Test“ auch die in 14 Reinigern enthaltenen Sulfonate. Das sind Tenside, die unter Luftabschluss biologisch nicht abbaubar sind. Sie sind nach den Kriterien des „Blauen Engels“ ebenfalls nicht erlaubt – eine Note Abzug.

Die Testsiegerprodukte, die Testtabelle und das Gesamtergebnis findest du im Detail im ePaper von „Öko-Test“.

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