Natürlich sauber

Tipps für einen umweltfreundlichen Frühjahrsputz

13. März 2024 von

Der Frühling steht vor der Tür – die perfekte Zeit für einen gründlichen Frühjahrsputz. Ob Vorhänge waschen, die Regale von der Staubschicht des Winters befreien oder Fenster putzen, für den Start in die warme Jahreszeit soll alles blitzblank sein. Viele Wasch- und Reinigungsmittel enthalten jedoch umwelt- und gesundheitsschädliche Stoffe, die oft nicht deklariert sind. Wie du umweltfreundliche Wasch- und Reinigungsmittel identifizierst, erklären wir dir hier.

Liste der Inhaltsstoffe oft unvollständig

In Deutschland regelt das Wasch- und Reinigungsmittelgesetz (WRMG), welche Inhaltsstoffe bei Wasch- und Reinigungsprodukten gekennzeichnet werden müssen. Deklarierungspflichtig sind unter anderem Konservierungsstoffe, Desinfektionsmittel sowie synthetisch hergestellte, aber auch natürliche Duftstoffe, die besonders für Allergiker:innen problematisch sein können. Weitere Komponenten wie beispielsweise Phosphate, verschiedene Tenside, diverse Bleichmittel oder Seife müssen dagegen nur angegeben werden, wenn ihr Anteil mehr als 0,2 Prozent beträgt. Eine Pflicht zur Deklaration der vollständigen INCI-Liste auf der Verpackung besteht bei Putz- und Waschmitteln im Gegensatz zu Kosmetik nicht. Hier muss sich dringend etwas ändern!

Zu einer kompletten Übersicht über die Inhaltsstoffe von Wasch- und Reinigungsmitteln gelangst du leider nur über Umwege, zum Beispiel über die Internetseite des Herstellers, die normalerweise auf der Verpackung zu finden ist. Zudem sind Hersteller dazu verpflichtet, eine Info-Hotline anzugeben, bei der du dich erkundigen kannst. An diese Informationen zu kommen, gestaltet sich oft aber sehr schwierig und ist auch nach langer Recherche häufig kaum möglich. Unter Transparenz und Verbraucherfreundlichkeit verstehen wir von CodeCheck etwas anderes.

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Frühjahrsputz mit sicheren, grünen Produkten

In vielen herkömmlichen Allzweckreinigern und Waschmitteln stecken für die Umwelt bedenkliche Stoffe wie schwer abbaubare Mikroplastik, flüssige Polymere oder Phosphonate, die über das Abwasser in die Umwelt gelangen und sich in den Gewässern anreichern.

„Hier besteht für Hersteller noch nicht einmal die Pflicht, Mikroplastik oder flüssige, umweltrelevante Polymere auf der Verpackung anzugeben. Sogar einige Öko-Gütesiegel erlauben ihre Verwendung von flüssigen Kunstoffen in zertifizierten Waschmitteln“, so Dr. Ruta Almedom, Head of Science bei CodeCheck. Vielen Verbraucher:innen sei also gar nicht klar, was sie regelmäßig ins Abwasser spülten.

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Die gute Nachricht ist jedoch: In vielen Fällen muss es gar kein spezielles handelsübliches Wasch- und Reinigungsmittel sein, denn auch Hausmittel rücken Schmutz effektiv und zudem umweltschonend zu Leibe. Wir haben sieben einfache Tipps für dich:

  1. Zitrone und Essig für verschmutzte Fenster: Mit einem Schuss Essig oder Zitronensaft im Putzwasser lassen sich verschmutzte Fenster biologisch und gründlich säubern. Fett- und Nikotinflecken entfernst du mit aufgebrühtem Schwarztee, der zugleich vor neuen Verschmutzungen schützt.
  2. Salz gegen Grauschleicher auf Gardinen: Weiße Gardinen erstrahlen wie neu ganz ohne umweltschädliche Chlor- oder Bleichmittel, wenn du sie in warmem Salzwasser einige Stunden einweichst und danach wie gewohnt in der Waschmaschine wäschst.
  3. Frische Teppiche dank Natron: Streue eine dünne Schicht Natron über den Teppich, lass es einige Stunden einwirken, sauge es dann gründlich ab, und Gerüche sowie kleinere Flecken sind verschwunden. Fahle Farben leuchten mit einem Abrieb aus Sauerkraut wieder in neuem Glanz.
  4. Freier Abfluss mit Essig und Backpulver: Eine Mischung aus Essig und Backpulver macht verstopfte Abflüsse wieder frei. Zunächst drei bis vier Esslöffel Backpulver sowie eine Tasse Essig in den Abfluss gießen. Circa 30 Minuten später mit warmem Wasser nachspülen. Ist der Abfluss nur leicht verstopft, kann auch schon kochendes Kartoffelwasser helfen.
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  5. Wasserhähne und Duschkopf mit Essig entkalken: Auch bei verkalkten Wasserhähnen oder Duschköpfen wirkt Essig Wunder. Einfach den Strahlregler abschrauben und in Essig legen oder einen Beutel mit Essig über den Wasserhahn stülpen. Nach ein paar Stunden Einwirkzeit fließt das Wasser wieder einwandfrei. Willst du dennoch nicht auf einen konventionellen Reiniger verzichten, wähle eine umweltfreundliche Alternative zu den herkömmlichen Produkten.
  6. Backöfen mit Essigessenz reinigen: Essigessenz mit Wasser verdünnen, in eine backofenfeste Schüssel geben und in den schmutzigen Backofen stellen. Erhitze das Gerät rund 45 Minuten bei 150 Grad. So können sich die Schmutz- und Fettablagerungen im Inneren des Ofens lösen und sich einfach mit dem Lappen auswischen lassen.
  7. Zitrone kann Gerüche beseitigen: Ob Zitronenscheiben im Kühlschrank, eine halbe ausgepresste Zitrone in der Spülmaschine oder etwas Zitronensaft, mit dem du Schneidebretter abreiben kannst – bei der Beseitigung übler Gerüche ist die Zitrone eine gute Verbündete.

Produkte ohne kritische Inhaltsstoffe

Forderung nach Änderung der Deklarationspflicht

Nur wenn alle Inhaltsstoffe von Wasch- und Reinigungsmitteln, wie es bei Kosmetik und auch Lebensmitteln der Fall ist, auf der Verpackung angegeben werden müssen, können Verbraucher:innen sicher sein, ein umweltfreundliches Produkt zu kaufen. Erst dann kann CodeCheck eine vollständige Bewertung vornehmen und dir die Kaufentscheidung dadurch erleichtern. Daher fordern wir von CodeCheck eine Änderung der Deklarationspflicht für Wasch- und Reinigungsmittel!

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Quellen

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CodeCheck