Zu diesem Zeitpunkt schadet Zähneputzen
Nach dem Essen Zähneputzen nicht vergessen! Aber stimmt das wirklich? Hier gibt’s die Antwort.
Es stimmt schon: Zur richtigen Mundhygiene gehört das Zähneputzen nach dem Essen. Sofort nach einer Mahlzeit zur Bürste zu greifen, ist Experten zufolge jedoch nicht gut für die Zähne. Im Gegenteil.
Gegenüber der Apotheken Umschau warnt Dr. Karim El-Mahdy, Oberarzt an der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie am Münchner Universitätsklinikum, vor der sogenannten Abrasion: Säurehaltige Nahrung und Durstlöscher sowie Bakterien, die Säuren beim Abbau von Essensresten und Zucker bilden, lösen Mineralien wie Kalzium und Phosphat aus dem Zahnschmelz. Wer immer wieder die angegriffenen Zähne gleich nach dem Essen putzt, läuft Gefahr, die Schutzschicht abzureiben. Weil einmal abgetragener Zahnschmelz nicht mehr neu gebildet wird, drohen dauerhafte Schäden.
Mindestens 30 Minuten vergehen lassen
Der eigene Speichel kann die Säure neutralisieren und die Säureattacke auf die Zähne begrenzen. Dazu muss man der Körperflüssigkeit etwas Zeit geben: „Um die doppelte Belastung der Zahnhartsubstanz durch den Säureangriff und die Putzbewegung zu vermeiden, sollte man nach dem Essen eine halbe bis eine Stunde warten“, so Dr. El-Mahdy.
Damit die Speichelbildung angeregt wird, empfiehlt der Mediziner, eine Weile auf zuckerfreiem Kaugummi zu kauen. Alternativ kann der Mund auch mit Wasser ausgespült werden. Das beseitigt grobe Essensreste und nimmt den Bakterien zumindest einen Teil ihrer Nahrung.
Keine Zeit?
Wenn es morgens schnell gehen muss, sollten wir beim Frühstück nach Möglichkeit keine sauren Produkte zu uns nehmen und die Zähne nach dem Frühstück mit einer weichen Zahnbürste zwei bis drei Minuten vorsichtig reinigen.
„Ich rate zu fluoridhaltiger Zahnpasta. Das Fluorid hilft bei der Remineralisierung der Zähne und schützt sie vor der Säure“, zitiert die Apotheken-Umschau Dr. ElMahdy. Reicht die Zeit nicht einmal für den Einsatz der Bürste, helfe ein Kaugummi ohne Zucker.