Zahngesundheit

Zahn-Bleachings: Weiße Zähne zu welchem Preis?

27. Okt. 2017 von

Weißere Zähne hätten wir wohl alle gern. Allerlei Bleaching-Produkte für Zuhause versprechen schnellen Erfolg. Doch wie ist eigentlich ihre Wirkungsweise und wie schädlich sind sie für Zähne und Zahnfleisch?

So funktionieren Zahn-Bleachings

Bei herkömmlichen Bleachings – egal ob zu Hause oder beim Zahnarzt – werden die Zähne in der Regel mit Wasserstoffperoxid (H202) aufgehellt.

Genau derselbe Stoff kommt übrigens auch beim Aufhellen von Haaren zum Einsatz, erklärt die niedergelassene Zahnärztin Karin Kern aus dem sächsischen Muldenhammer.

Beim Zahn-Bleaching wird das Wasserstoffperoxid entweder in Form von Gels, Klebestreifen oder wirkstoffgefüllten Schienen auf die Zähne aufgebracht. Dort setzt das Bleaching-Mittel Sauerstoff frei. Dieser dringt in den Zahnschmelz ein und kann dort befindliche Farbstoffe aufspalten und zerstören.

Mögliche Nebenwirkungen von Bleachings

Auch wenn die Wirkstoffkonzentration bei Home-Bleaching-Produkten laut Zahnärztin Karin Kern geringer sei als bei Zahnarzt-Bleachings, können Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören:

Überempfindlichkeit der Zähne

Eine häufige Folge des Bleachings sind schmerzempfindliche Zähne. Die Überempfindlichkeit auf Einflüsse wie Kälte und Wärme, sowie süßen oder sauren Speisen sollte aber innerhalb einiger Tage vergehen, so Karin Kern. Ansonsten sei ein Zahnarzt zu konsultieren.

Reizungen von Zahnfleisch, Rachen und Magen

Auch das Zahnfleisch kann durch die bleichenden Substanzen irritiert werden, anschwellen und schmerzen. Werden die Wirkstoffe mit dem Speichel geschluckt, können auch Reizungen des Rachens, des Halses und des Magens auftreten.

Erhöhtes Kariesrisiko

Problematisch ist auch, dass durch die Bleichmittel der Zahnschmelz etwas poröser und dünner wird. So können Säuren den Zähnen schneller schaden und auch Kariesbakterien nisten sich leichter ein.

Das solltest Du beim Bleaching unbedingt beachten

Wenn Du dich trotz der möglichen Nebenwirkungen für ein Home-Bleaching entscheidest, gibt es laut Zahnärztin Kern einiges zu beachten:

Gründlicher Check beim Zahnarzt

Laut Kern sei es erforderlich, die Zähne vor dem Aufhellen gründlich vom Zahnarzt durchchecken zu lassen. Denn kariöse Stellen oder Risse in den Füllungen können beim Bleaching zum Problem werden. Nämlich dann, wenn durch die Löcher und Risse Bleaching-Chemikalien in die Zähne eindringen. Dies könne zu Zahnschäden und Schmerzen führen.

Zahnreinigung durchführen lassen

Außerdem empfiehlt die Zahnärztin vor jedem Bleaching eine professionelle Zahnreinigung durchführen zu lassen, um damit äußere Beläge zu entfernen und ein gleichmäßiges Ergebnis zu erreichen.

Vorsicht bei Füllungen und Kronen

Auch bei Füllungen und Kronen im sichtbaren Bereich sei Vorsicht geboten, denn diese werden nicht mitgebleicht. Schließlich bestehen sie aus anderen Materialien als natürliche Zähne. Dies sollte vor dem Bleaching bedacht werden, damit sich Füllungen und Kronen nach dem Aufhellen nicht dunkel abzeichnen.

Fazit: Bleachings müssen nicht sein

Für ein meist minimales Aufhellungsergebnis nehmen wir beim Bleaching viele mögliche Nebenwirkungen in Kauf - das muss nicht sein.

Besonders natürlich sehen weiße strahlende Zähne à la Hollywood ohnehin nicht aus. Das Wichtigste ist doch, dass die Zähne gesund sind und schmerzfrei sind.

„Gesunde Zähne sind von Natur aus nicht allzu weiß. Dass heutzutage so viel gebleicht wird, ist eine Modeerscheinung”, meint Zahnärztin Karin Kern. Wir finden: Mit gesunden Zähnen lacht es sich immer noch am besten – und am längsten.

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