Darmgesundheit in der Schwangerschaft

Warum der Darm jetzt besondere Aufmerksamkeit braucht

20. Nov. 2024 von

Während der Schwangerschaft verändert sich vieles im Körper – auch die Verdauung. Viele Frauen leiden unter Verstopfung, Blähungen oder anderen Darmbeschwerden. Warum das passiert und was du dagegen tun kannst.

Schwangerschaft und Verdauung: Was sich verändert

Als schwangere Frau bemerkst du bereits im ersten Trimester hormonelle Veränderungen, die sich in Form von Symptomen wie Übelkeit, Völlegefühl und Blähungen zeigen können. Im weiteren Verlauf sorgen physiologische Anpassungen für einen zunehmenden Druck auf deinen Magen-Darm-Trakt: Verstopfung, Magendruck, Völlegefühl und Sodbrennen können die Folge sein.

Hormonelle Veränderungen und ihre Auswirkungen

Im Rahmen der Schwangerschaft durchläuft der weibliche Körper verschiedene hormonelle Veränderungen, die unter anderem zu Bauchschmerzen und Übelkeit in der Schwangerschaft führen können. Das Hormon Progesteron sorgt auf Ebene des Verdauungssystems dafür, dass sich der Darm entspannt. Dadurch verlangsamt sich die Verdauung, sodass es bereits zu Beginn einer Schwangerschaft zu Blähungen – gelegentlich auch zu Verstopfung – kommen kann. Auf die hormonelle Veränderung während des ersten Trimesters geht auch die typische Schwangerschaftsübelkeit zurück.

Zweites und drittes Trimester: Wenn im weiteren Verlauf der Schwangerschaft die Gebärmutter wächst, kann der zunehmende Druck auf den Darm zu einer veränderten, herabgesetzten Mobilität im Darminneren führen. Aufgrund dieser physiologischen Veränderung ist eine Verstopfung in der Schwangerschaft nicht ungewöhnlich. Gleiches gilt für einen zunehmenden Magendruck, der insbesondere im dritten Trimester mit Sodbrennen einhergehen kann. Auch Blähungen bzw. ein aufgeblähter Bauch in der Schwangerschaft gehen auf die sich ändernden anatomischen Gegebenheiten zurück.

Sanfte Hilfe aus der Natur: Im Experten-Interview mit der bio-apo erklärt die Hebamme Ingeborg Stadelmann: „Für Magen und Darm hat sich seit jeher eine Teemischung mit Fenchel, Kümmel und Anis bewährt. Wer mag, kann die Samen einzeln in der Apotheke erwerben und selbst mischen – alternativ gibt es in der Apotheke fertige Mischungen in Bio-Qualität.”

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iStock / HeikeRau

Häufige Darmbeschwerden während der Schwangerschaft

Die folgende Übersicht gibt dir einen Überblick, wie sich deine Darmgesundheit im Laufe der Schwangerschaft verändert.

  • Blähungen in der Schwangerschaft: Während Blähungen im ersten Trimester vor allem hormonell bedingt sind, sorgt die herabgesetzte Darmmotilität aufgrund des zunehmenden Drucks auf den Darmtrakt zur vermehrten Gasbildung. Aufgeblähter Bauch in der Schwangerschaft: Um die Beschwerden zu lindern, solltest du auf blähende Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Kohl und Zwiebeln besser verzichten. Darüber hinaus hat es sich bewährt, mehrere Mahlzeiten über den Tag verteilt in Ruhe bzw. langsam zu essen. Dadurch profitierst du auch, wenn du unter Übelkeit nach dem Essen als Schwangere leidest.
  • Was tun bei Verstopfung in der Schwangerschaft: Im zweiten und dritten Trimester nimmt das Risiko für einen trägen Darm mit Verstopfung aufgrund der verlangsamten Darmbewegung und eines erhöhten Flüssigkeitsbedarfs zu. Abhilfe kann eine ballaststoffreiche Ernährung im Mix mit ausreichend stillem Wasser oder Kräutertee leisten. Das Ergebnis: Durch das zunehmende Darmvolumen wird die Verdauungsfunktion stimuliert. Zusätzlich wird eine sanfte Bewegung an der frischen Luft empfohlen.
  • Sodbrennen: Bei Sodbrennen entsteht ein Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre durch den zunehmenden Druck der Gebärmutter auf den Magen. Scharfes Essen in Schwangerschaft meiden: Um die säurebedingten Beschwerden wie schmerzhaftes Brennen, Übelkeit und Magenschmerzen zu lindern, solltest du kleine Portionen bevorzugen und scharfe, heiße und fettreiche Speisen meiden.

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iStock / Bohdan Bevz

Was tun bei Darmbeschwerden: Natürliche Ansätze zur Unterstützung

Wie oben bereits erwähnt, ist es ein sehr wichtiger Schritt, die Ernährungsgewohnheiten an die veränderte Physiologie deines Körpers anzupassen. Dabei spielt eine ballaststoffreiche Ernährung mit Vollkornprodukten, Obst und Gemüse eine Hauptrolle, um die herabgesetzte Darmmotilität zu stimulieren. Außerdem eignen sich probiotische Lebensmittel wie Joghurt, Sauerkraut und Kimchi zur natürlichen Unterstützung der Darmflora.

Zu den weiteren hilfreichen Faktoren zählen eine Trinkmenge von mindestens zwei Litern Wasser pro Tag, die Reduktion von Stress und eine regelmäßige Bewegung wie Spazierengehen oder sanfte Sportübungen wie Yoga oder Pilates.

Tipps für aktive Schwangere:

Die Medizinerin Dr. med. Sarah Plack hat im Experten-Interview mit der bio-apo folgenden Tipp verraten: „Es muss natürlich nicht immer Yoga sein – sehr gut geeignet sind auch andere sanfte Sportarten wie Schwimmen, Walking bzw. flottes Spazierengehen sowie Radfahren (mit Einschränkungen)”.

Unsere Empfehlungen: Darmfreundliche Produkte für die Schwangerschaft

Abschließend möchten wir dir noch ein paar Inspirationen für Produkte zur Unterstützung deiner Darmgesundheit präsentieren.

Darmfreundliche Produkte:

  • Leinsamen: Ballaststoffreiche Leinsamen können das Darmvolumen erhöhen, die Darmmotilität unterstützen und Verstopfung in der Schwangerschaft lindern.
  • Probiotika: Probiotische Kulturen aus fermentiertem Gemüse, milchsauer-vergorenen Milchprodukten wie Joghurt und Buttermilch oder hochwertige Supplemente wie Probiotika-Kapseln können sich im Darm ansiedeln und eine ausbalancierte Darmflora auf natürliche Weise unterstützen.
  • Kräutertee-Mischungen: Kamille, Anis, Kümmel oder Fencheltee haben sich zur sanften Linderung von Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Übelkeit, Bauchschmerzen und Übelkeit in der Schwangerschaft bewährt.

Quellen

Dies ist ein Gastbeitrag von Susann von der Mühll von bio-apo.de.