4 Tricks

Wie Du echten Pelz von Kunstpelz unterscheidest

11. Nov. 2017 von

Die Bedingungen auf Pelztierfarmen sind oftmals erschreckend schlecht: Nerze, Füchse oder Chinchillas werden beispielsweise mit Auspuffgasen oder per Elektroschock getötet, manche sogar bei lebendigem Leib gehäutet. Viele Verbraucher verzichten deshalb schon auf echte Pelze und greifen stattdessen zu Kunstpelz. Vier Tipps, wie auch Du echten Pelz von Kunstpelz unterscheiden kannst!

Vergast, erdrosselt, erschlagen

Die Pelzindustrie geht auf Kosten der Tiere: Millionen von Nerzen, Marderhunden oder Füchse werden jährlich vergast oder per Elektroschock getötet. Laut Ermittlungen der Tierrechtsorganisation „PETA“ scheuen sich chinesische Pelzhersteller auch nicht davor, die Tiere mit Eisenstangen zu erschlagen oder zu erdrosseln. Einige Tiere werden sogar bei lebendigem Leib gehäutet. Und das alles für einen schicken Pelzmantel oder Accessoires mit Pelzbesatz?

Pelzfarmen in Teilen Europas bereits verboten

In einigen europäischen Ländern, wie zum Beispiel Österreich, Großbritannien, Slowenien und Kroatien, ist die Pelztierzucht bereits verboten. Auch die Niederlande, Tschechien und Serbien haben entsprechende Gesetzte verabschiedet, die in den nächsten Jahren in Kraft treten sollen. In Deutschland konnte im Frühjahr 2017 ebenfalls ein wichtiger Erfolg erzielt werden: Der Bundestag stimmte dafür, dass die letzten verbleibenden Pelztierfarmen hierzulande geschlossen werden sollen. In der Schweiz führten zu hohe Haltungsbedingungen beispielsweise zu einer Schließung aller noch übrigen Pelzfarmen.

Deklaration nicht eindeutig

Fehlende Kontrollen und eine Vernachlässigung von tierrechtlichen Standards haben die EU 2008 dazu veranlasst, Handelsverbote für bestimmte Tierfelle einzuführen, beispielsweise für Hunde- und Katzenfelle aus China, dem weltweit größten Pelzwarenexporteur. Trotz vieler Verbote finden Tierschützer immer wieder illegal eingeführte Felle auf dem europäischen Markt.

Dazu kommt, dass die 2012 in Kraft getretene europäische Textilkennzeichnungsverordnung größtenteils nicht eingehalten wird. Laut dieser Regelung müssten alle Pelzprodukte mit dem Vermerk: „enthält nichttextile Teile tierischen Ursprungs“ deklariert werden. Jedoch taucht immer wieder falsch oder nicht gekennzeichnete Ware in den Geschäften auf. Manche Hersteller verkaufen ihre Echtpelzprodukte sogar ganz bewusst als „Kunstpelz“. Auch der Preis liefert keinen eindeutigen Anhaltspunkt, um einen echten Pelz vom unechten unterscheiden zu können. Ein gut gemachter Kunstpelz kann auch schon mal teurer sein als eine echte Pelzjacke aus China.

Eine 100-prozentige Identifizierung kann zwar nur mit aufwendigen Labortests durchgeführt werden, jedoch gibt es ein paar kleine Tricks, wie man Echtpelz auch im Laden erkennen kann.

4 Tipps zur Unterscheidung von Echt- und Kunstpelz

Hinsehen

Auf den ersten Blick sind echte Pelze und ihre textilen Imitate fast identisch. Bei genauerem Hinsehen lassen sich jedoch kleine Unterschiede erkennen. Echtpelz glänzt und hat viele unterschiedlich lang gewachsene Haare. Bei Kunstpelz sind die Härchen oftmals gleich lang.

Pusten

Auch der Wind-Test gibt Aufschluss über echt oder fake: Das dichte Deckhaar von echtem Pelz legt sich zur Seite, wenn über ihn gepustet wird. Dabei kommt die feine, gekräuselte Unterwolle des Echtpelzes zum Vorschein. Kunsthaar ist eher starr und unbeweglich und durch statische Aufladung meist etwas klebrig im Griff.

Auseinanderziehen

Da Echtpelz zusammen mit der Tierhaut verarbeitet wird, lässt er sich beim Auseinanderziehen gut vom Imitat unterscheiden. Kommt am Haaransatz Leder zum Vorschein, handelt es sich um echtes Tierfell. Bei Kunstpelz hingegen sieht man eine gewebte Textilschicht.

Anzünden

Bei bereits gekauften Pelzen einfach einzelne Haare herausziehen und anzünden. Handelt es sich um Echthaar, verbreitet sich ein Geruch von Horn, ähnlich wie beim Anzünden menschlicher Haare. Künstliche Fasern schmelzen wie Plastik zu kleinen Klümpchen zusammen und riechen synthetisch.