Wespen natürlich abwehren
Für viele sind Wespen einfach nur lästig – und im August haben sie auch noch Hochsaison! Was hilft wirklich gegen Wespen - und was sollte man auf jeden Fall vermeiden?
Eines vorab: Wespen sind durchaus nützlich. Von acht heimischen Wespenarten sind nur zwei von der wirklich lästigen Sorte – die Deutsche und die Gemeine Wespe. Die restlichen Wespenarten fliegen auf Blüten statt auf Süßes – und sind somit ebenso Bestäuber von Obstbäumen, Beerensträuchern und manchen Gemüsesorten. Genau wie Bienen. Zudem jagen sie andere Insekten und Baumschädlinge, wie Fliegen, Spinnen, Raupen und Blattläuse.
Fühlst Du Dich dennoch gestört, kannst Du Folgendes ausprobieren ...
Was hilft wirklich gegen Wespen?
- Die einfachsten Mittel sind wohl die effektivsten: Nach jedem Schluck den Bierdeckel aufs Glas legen, nach jeder Mahlzeit sofort das Geschirr wegräumen, das Marmeladenglas direkt verschließen. Auf diese Weise gelangen möglichst wenige Duft-Moleküle in die Luft und die Wespen bleiben mit ein wenig Glück dem Geschehen fern.
- Bestimmte Duftstoffen sollen Wespen abgewehren – ausprobien lohnt sich! Du kannst beispielsweise Räucherstäbchen oder Kaffeepulver/trockenen Kaffeesatz anzünden und in Tischnähe aufstellen. Zum Grillabend bietet sich auch zerkleinerter Knoblauch an.
- Auch einige Gewächse sollen die Insekten direkt auf natürlichem Wege abschrecken: Dazu gehören zum Beispiel Basilikumpflanzen, stark duftender Lavendel, Tomaten oder Hyazinthen, Tulpen und Geranien. Werden diese Pflanzen in der Nähe des Gartentischs gepflanzt, sollen Wespen fernbleiben.
- Neuste technische Hilfe: Ein Gerät, dass die Wespen mit Ultraschall vertreibt. Die hohen Töne sorgen dafür, dass sich Insekten und Ungeziefer nicht wohlfühlen und einen Bogen um die beschallte Fläche machen. Größere Tiere wie Hunde oder Katzen sollen sich angeblich nicht belästigt fühlen – Nagetiere hingegen schon.
Was sollte man bei Wespen besser nicht tun?
Am besten keine hektischen Bewegungen und auch Wegpusten empfiehlt sich nicht, weil Wespen Kohlendioxid als Alarmsignal empfinden und daraufhin umso aggressiver werden.
Auch ein Glas mit süßem Saft als Wespenfalle solltest Du nicht in Betracht ziehen: Darin verenden Wespen qualvoll und das sterbende Insekt auch noch ein Pheromon ab, das weitere kampfeslustige Artgenossen anlockt.
Fliegenklatsche? Nein, denn Wespen stehen genau wie Bienen, Hummeln und Hornissen unter Naturschutz. Außerdem warnt Lars Krogmann, Biologe und Wespenforscher am Stuttgarter Naturkundemuseum: „Tötet man eine Wespe, werden die anderen nur aggressiver.“
Übrigens: Auch ihre Nester dürfen nicht einfach vernichtet werden. Nicht nur aus Naturschutzgründen, sondern auch aus Sicherheit sollte man hier besser eine professionelle Umsiedlung durch einen Experten in Anspruch nehmen.
Aushalten musst Du die Wespen noch bis etwa Ende September. Kommt der erste Frost, sterben alle Wespen des Volks, lediglich die Jungkönigin überlebt wohlbehütet in einem Erdloch, unter morschem Holz oder Baumrinde. Und dann geht es nächstes Jahr im Frühsommer wieder los …