Je mehr, desto besser

Warum Vollkorn-Produkte unser täglich Brot sein sollten

18. Juni 2016 von

Vollkorn schützt vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Infektionen. Neuesten Studien zufolge helfen schon kleine, zusätzliche Portionen. Doch nicht überall, wo Kerne oben drauf kleben, ist auch Vollkorn drin.

Das Vollkorn-Produkte gesund sind, sollte eigentlich jedem klar sein. Die dunklen Brote mit den knackigen Kernen genießen schon seit langem einen guten Ruf. Aber längst nicht alle Körnerbrötchen wurden mit Vollkornmehl gebacken. Und auch viele leckere Knuspermüsli haben oft deutlich mehr Zucker als Vollkorn drin.

Vollkornmehl macht den Unterschied

Doch gerade dieses Vollkornmehl macht den Unterschied aus. Einer aktuellen Studie zufolge schützt Vollkornmehl vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes sowie Infektionskrankheiten. Die Studie wurde von einem internationalen Forscherteam aus Norwegen, Großbritannien und den USA ausgewertet und im „British Medical Journal“ veröffentlicht.

Dinkelvollkornbrot
Chatham 172 / Shutterstock

Die Ergebnisse zeigen deutlich die schützende Wirkung von Vollkorn-Produkten:

  • Wer statt gar keinem Vollkorn täglich 90 Gramm zu sich nimmt, senkt sein Risiko, an einer koronaren Herzkrankheit zu erkranken, um 19 Prozent.
  • Das allgemeine Risiko, an Krebs zu erkranken, reduzierte sich bei demselben Konsum um 15 Prozent. Das relative Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringerte sich um 22 Prozent.
  • Die Forscher konnten anhand der Daten ebenfalls erkennen, dass die Gefahr, frühzeitig an Infektionskrankheiten, Diabetes und Atemwegserkrankungen zu sterben durch den Konsum von Vollkorn abnahm.

Wie in vielen Ernährungsstudien wurde auch in dieser Studie die Zusammenhänge von Metaanalysen untersucht. Dabei lassen sich andere, möglicherweise beeinflussende, Faktoren nicht ausschließen. So kann es beispielsweise sein, dass jemand, der viel Vollkorn isst, auch mehr Sport treibt und dadurch bessere Werte erzielt. Auch Alkoholkonsum oder Rauchen können die Ergebnisse beeinflussen. Diese Störfaktoren versuchen die Forscher zwar immer herauszurechnen, eine Restunsicherheit aber bleibt.

Mindestmenge unklar

Dennoch, die Studie weist klar darauf hin, dass schon eine kleine, zusätzlich verzehrte Vollkornportion einen positiven Effekt auf die Gesundheit hat. Wie viel die extra Dosis Vollkorn sein sollte, lässt sich aber nur schwer sagen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt täglich mindestens 30 Gramm. Skandinavische Länder raten zu mindestens 75 Gramm und der World Cancer Research Fund bleibt unkonkret und empfiehlt relativ unverarbeitetes Vollkorn zu jeder Mahlzeit.

Tipps für mehr Vollkorn im Alltag

Um eine genügende Menge an Vollkorn zu erreichen, solltest du auch bei Reis und Nudeln immer auf Vollkornprodukte zurückgreifen. Wer selber Brot backt, kann Vollkornmehl verwenden. Darin befinden sich alle Bestandteile des Korn, die Schale, der Keimling und der Mehlkern.

Und beim Kauf von Vollkornbrot nicht nur auf das Aussehen des Brotes achten, sondern vor allem nach dem Gehalt des Vollkornmehls fragen. Abschließend noch ein weiterer Vorteil von Produkten mit hohem Vollkornanteil: Durch den Verzehr von Vollkorn bleibt man länger satt und nimmt dadurch andere, möglicherweise ungesunde Lebensmittel, weniger zu sich. Na dann, Mahlzeit!