Gesundheit

Vorsicht: Gefährliche Diätpillen

18. Mai 2015 von

Die Temperaturen steigen aber der Winterspeck ist immer noch da. Was nun? Die einfachste und schnellste Abnehme-Methode verspricht die Diätpille. Doch die Wenigsten sind sich des gesundheitlichen Risikos bewusst.

Nebenwirkungen sind lebensgefährlich

Die Sehnsucht nach der Traumfigur treibt viele zur Einnahme von Diätpillen, den angeblichen Wunderwaffen, welche die Kilos nur so purzeln lassen. So hat auch die 21-jährige Eloise Aimee Parry an die Wunderpillen geglaubt, sie im Internet bestellt und eingenommen. Die fatalen Folge: Sie ist regelrecht von innen verbrannt. Ein hochgiftiger Stoff namens Dinitrophenol (DNP) war in Überdosis in ihren Blutkreislauf geraten. Dadurch steigt die Körpertemperatur stark an und erreicht auch ohne körperliche Anstrengung leicht 41 Grad Celsius. Die Ärzte versuchten Eloise zu retten, konnten aber nichts mehr ausrichten: Zwei Tabletten sind tödlich, Eloise hatte Acht genommen. Außerdem gab es kein Gegenmittel. Eloise verlor den Kampf und starb qualvoll.

DNP - eine tödliche Droge

Der Stoff Dinitrophenol (DNP), der in den Diätpillen von Eloise Parry steckte, sorgt dafür, dass alle über die Nahrung aufgenommenen Kohlenhydrate nicht in verwertbare Energie, sondern in Wärme umgewandelt wird. Das erklärt die ansteigende Temperatur, die die Ärzte auch bei Eloise beobachteten. Sie stieg immer weiter an, bis Eloise schließlich innerlich verbrannte. Ursprünglich ist Dinophenol zur Sprengstoffherstellung genutzt worden. Man beobachtete, dass die Mitarbeiter alle kontinuierlich abnahmen, aber auch unter Schwindelanfällen und Schweißausbrüchen litten. Aufgrund der unvorhersehbaren Folgen ist das angebliche Wundermittel in den USA und Europa seit 1930 verboten, kann aber illegal auf dubiosen Internetseiten bestellt werden.

Vorsicht beim Anbieter

Vorsicht bei der Wahl der Bezugsquelle: Das Diät-Geschäft boomt, und das wissen auch Heuchler und Betrüger. Von Bestellungen der Diätpillen bei wenig vertrauenswürdigen Internetanbietern ist also unbedingt abzuraten. Verbraucherschützer raten, nur bei namhaften Herstellern zu kaufen, die auch umfassend informieren über Inhaltsstoffe und Anwendungsgebiete, beispielsweise per Chat oder Telefon-Hotline.

Der Schein trügt

Auch wenn die Diätpillen bei vertrauenswürdigen und legalen Anbietern gekauft wurden, sollte man kritisch sein, denn der Schein trügt. Generell gehen Diätpillen nach zwei verschiedenen Prinzipien vor:

  • Fettblocker: Zum einen gibt es Tabletten, die die Aufnahme von Fetten aus der Nahrung verhindern und so zum Gewichtsverlust führen sollen. Bei dieser Methode werden Fette gebunden und wieder ausgeschieden. Das Gefährliche: Die Aufnahme von gesunden Fetten eine ausgewogene Ernährung unerlässlich. Diese Diät kann somit zu Mangelerscheinungen und Fehlernährung führen.
  • Appetitzügler: Die zweite Sorte soll dazu führen, dass man weniger ist und somit automatisch abnimmt. Allerdings ist die Wirksamkeit bei den meisten dieser Präparate nicht nachgewiesen. Der Erfolg ist außerdem nur dann garantiert, wenn man zusätzlich auf die Ernährung achtet. Denn selbst wenn die Mahlzeiten kleiner sind, nützt es nichts, wenn sie stark fett- und zuckerhaltig sind.

Natürliche Fettverbrenner: Schätze aus der Natur

Um Gesundheitsrisiken zu umgehen, kann auf Schlankmitteln aus der Natur zurückgegriffen werden. Ein Beispiel dafür ist Chili. Ihr Scharfstoff Capsaicin ist eine natürliche Stickstoffverbindung und tut der Figur doppelt gut: Erstens steigert Chili die Thermogenese und erhöht die Körpertemperatur. Der Körper verbraucht mehr Energie und geht an die Fett-Depots. Zweitens wirkt Capsaicin verdauungsfördernd. Das ist wichtig, damit der Körper das Fett abbauen kann. Auch Ingwer gilt als Figur-Freund: Er lässt sich gut zu Tee aufbrühen. Die Zitrus-Schärfe sorgt für Sättigung und einen frischen Atem. Zugleich kurbelt die asiatische Knolle den Kreislauf an und unterstützt die Blutverdünnung.

Abnehme-Tipps: Es geht auch ohne Pillen

Die gesündeste, langfristigste Methode um Anzunehmen ist immer noch die klassische: Viel Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf. Von einseitigen Diäten ist abzuraten, da sie Mangelerscheinungen hervorrufen und meistens den Jojo-Effekt begünstigen. Hier einige Tipps:

  • Bewegung: An einem regelmäßigen Fitnesstraining führt beim Abnehmen kein Weg vorbei. Viel körperliche Bewegung steigert den Energieverbrauch und lässt das Fett verschwinden. Außerdem wird Muskelmasse gebildet und die Haut gestrafft. Wer will schon dünn aber wabbelig sein?
  • Trinken, trinken, trinken: Um Abzunehmen sollte ausreichend Wasser oder ungesüßter Tee getrunken werden. Denn: Satt ist, wer viel trinkt. Auf alkoholhaltige und zuckerhaltige Getränke sollte verzichtet werden.
  • Langsam Essen: Wer schnell und hastig isst, überisst sich gern. Dies führt nicht nur zu einem unangenehmen Völlegefühl, sondern auch ein paar Gramm mehr auf der Waage. Das Gefühl der Sättigung tritt eher ein, wenn jeder Bissen langsam und gründlich gekaut wurde.

  • Genügend Schlaf: Im Schlaf geht es im Körper richtig rund und jede Menge Energie wird verbraucht. Dafür sind feste Nachtruhezeiten ebenso notwendig wie eine ausreichende Menge an Schlaf.
  • Ballaststoffe: Ballaststoffe sättigen gut und langanhaltend. Wer beispielsweise Getreidekleie unter den Joghurt mischt, ist länger satt.

Quellen:

http://www.supermed.at/gesundheit/gesundheitsfalle-diaetpillen/

http://www.bluewin.ch/de/leben/lifestyle/ernährung/diaetpillen-mit-tabletten-zur-wunschfigur.html

http://www.gesundheit.de/ernaehrung/leicht-abnehmen/abnehmtipps/die-besten-abnehmtipps