Überwiegend empfehlenswerte Produkte für die Mundhygiene
Mundspülungen sind bei erhöhtem Kariesrisiko und akuten Zahnfleischentzündungen eine sinnvolle Ergänzung zur Zahnpflege. „Öko-Test“ hat 27 kosmetische Mundspülungen getestet, darunter sechs als Naturkosmetik zertifizierte Produkte. Mehr als die Hälfte können die Tester:innen empfehlen, darunter alle Naturkosmetikprodukte. Drei Marken fielen jedoch wegen bedenklicher Inhaltsstoffe durch. Dazu gehört unter anderem Teebaumöl. Auch Alkohol führt zur Abwertung.
- Viele „sehr gute“ konventionelle Mundspülungen sind Eigenmarken und mit 83 bis 89 Cent pro 500 Milliliter sehr günstig.
- Mundspülungen mit Chlorhexidin können zu Verfärbungen, Mundbrennen und vermehrter Zahnsteinbildung führen. Diese Effekte sind jedoch reversibel.
- Fluoridhaltige Mundspüllösungen sind für Kinder unter 6 Jahren nicht geeignet. Sie spucken oft noch nicht sicher aus und können so zu viel Fluorid schlucken.
„Öko-Test“ wollte wissen, ob die gebrauchsfertige Mundspüllösungen halten, was sie versprechen, und baten die Hersteller, ihre Wirksamkeit nachzuweisen.
Dieses Produkt erhielt von „Öko-Test“ die Note „Sehr gut“
Fluorid wirksam gegen Karies
Zahnbelag besteht aus Speichel, Bakterien und Speiseresten und ist maßgeblich für die Entstehung von Karies, Zahnfleischentzündungen und Parodontitis verantwortlich.
Mundspülungen mit Fluorid wirken kariesprophylaktisch, da der Stoff den Zahnschmelz festigt, die Zahnoberfläche remineralisiert und die Zähne so widerstandsfähiger gegen Säuren und Bakterien macht. Alle Spülungen im Test bleiben zudem innerhalb der vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfohlenen Höchstmengen.
Mundspülungen helfen nachweislich auch dabei, Plaque besser zu entfernen, als du es mit einer mechanischen Reinigung mit Zahnbürste und Zahnseide schaffst. Antibakterielle Wirkstoffe wie Cetylpyridiniumchlorid und ätherische Öle wie Menthol, Thymol und Eucalyptol unterstützen nachweislich die Plaque-Entfernung. Dies gilt auch für Zink- und Zinnverbindungen, die in vielen Mundspülungen enthalten sind.
Dennoch sind Mundspülungen kein Muss, sondern allenfalls eine sinnvolle Ergänzung der Mundhygiene für Menschen mit erhöhtem Kariesrisiko.
Dieses Produkt erhielt von „Öko-Test“ die Note „Ungenügend“
Problematische Substanzen wie Teebaumöl
Im Namen der Mundhygiene werden leider in vielen Produkten auch bedenkliche Substanzen eingesetzt. Die Mundspülungen von Listerine, Lacalut und Parodontax erhielten dafür die Gesamtnote „Ungenügend“.
Bei Alkmene dagegen kritisieren die Tester:innen das als antibakterieller Wirkstoff eingesetzte Teebaumöl. Dass der Extrakt aus den Blättern und Zweigen des australischen Teebaums relativ häufig allergische Reaktionen auslöst, ist schon länger bekannt. Deshalb gibt es eine Empfehlung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) von maximal ein Prozent Teebaumöl in Kosmetika, die das Produkt auch einhält.
In jüngster Zeit ist Teebaumöl aber wegen eines anderen Risikos ins Visier der Behörden geraten: Es kann offenbar die Fruchtbarkeit schädigen. Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) hat deshalb vorgeschlagen, den Stoff als wahrscheinlich fortpflanzungsgefährdend für den Menschen einzustufen. Sollte die Einstufung im Herbst offiziell erfolgen, wonach es derzeit aussieht, wäre Teebaumöl in Kosmetika verboten. „Öko-Test“ hat es bereits um zwei Noten abgewertet.
Diese Abwertung erhält auch Chlorhexidindigluconat. Der halogenorganische Stoff kann schon bei kurzer Anwendung deine Zähne und Zunge dunkel verfärben, die Schleimhäute verändern und zu Geschmacksirritationen und vermehrter Zahnsteinbildung führen.
Allergener Duftstoff, aggressives Tensid und unnötiger Alkohol
Drei Mundspülungen enthalten Methylsalicylat. Der Duft- und Aromastoff ist in der Europäischen Union (EU) ab 2021 als wahrscheinlich fortpflanzungsgefährdend eingestuft. Zudem gehört der Stoff zu den allergenen Duftstoffen, die künftig auf Kosmetika deklariert werden müssen. Nur das Listerine Cool Mint Mild Mundwasser erfüllt diese Anforderung bereits.
Die Listerine- und die Parodontax-Mundspülung enthalten das aggressive Tensid Natriumlaurylsulfat, das die empfindlichen Schleimhäute reizen kann. Das bringt den beiden Produkten ebenfalls zwei Minuspunkte ein, zumal du die Lösungen nach ihrer Verwendung nicht ausspülen sollst.
Kritisch sieht „Öko-Test“ auch den Zusatz von Alkohol in den Produkten von Dentalux und Eurodont. Zum einen, weil auch Kinder und Jugendliche diese Produkte zur Kariesprophylaxe verwenden, insbesondere wenn sie eine Zahnspange tragen. Zum anderen können die Lösungen für Alkoholkranke problematisch sein. Fehlt zudem, wie bei Dentalux, die Angabe des Alkoholgehaltes, fällt dies als Deklarationsmangel negativ ins Gewicht.