Hausstaubmilbenallergie

So wirst du die lästige Allergie los

10. Apr. 2015 von

Oft tarnt sie sich als hartnäckige Erkältung mit Schnupfen, tränenden Augen und Atemproblemen — die Hausstaubmilbenallergie bleibt häufig lange unerkannt. Wie du sie erkennst und was dagegen hilft.

Zehn Prozent der Menschen in Deutschland leiden an einer Hausstaubmilbenallergie, so schätzt der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB). Neben den unangenehmen allergischen Reaktionen, wie Niesen und Schnupfen, können auch Spätfolgen wie Ausschläge oder Asthma auftreten. Daher ist es wichtig die Symptome möglichst frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Was sind Hausstaubmilben?

Die Hausstaubmilbe ist ein rund 0,3 mm großes Spinnentier, das für das menschliche Auge unsichtbar ist. Sie ernährt sich von menschlichen und tierischen Hautschuppen und nistet sich gern in warmen und feuchten Umgebungen ohne Licht ein. Daher sind besonders Betten und Polstermöbel von den Milben befallen.

Die lästige Allergie wird vor allem vom Milbenkot ausgelöst. Er enthält bestimmte Eiweiße, die sich im Hausstaub verteilen, eingeatmet werden und eine allergische Reaktion auslösen können. Eine einzige Milbe produziert pro Tag bis zu 40 Kotbällchen. So kommt durch eine Milbenpopulation eine beträchtliche Menge zusammen: ein Teelöffel voll Schlafzimmerstaub enthält im Schnitt fast 1000 Milben und 250 000 Kotkügelchen.

Wie man eine Hausstaubmilbenallergie erkennt

Betroffene können die Symptome in vielen Fällen lange nicht einordnen, da sie denen einer Erkältung sehr ähnlich sind. Häufig wird die Allergie dadurch enttarnt, dass bei Betroffenen keine Besserung eintritt, wenn sie sich ins Bett legen und ausruhen. Im Gegenteil: das macht die Symptome sogar noch schlimmer.

Zu den Symptomen der Hausstaubmilbenallergie zählen eine verstopfte Nase, Niesen, Schnupfen und gerötete Augen. Sie treten vor allem am Morgen, oder nach einem Nickerchen im Bett auf. Mögliche Spätreaktionen sind Hautausschläge und allergisches Asthma.

Wer diese Symptome bei sich oder Familienmitgliedern beobachtet, sollte einen Allergologen, oder einen Arzt, der die Zusatzausbildung zum Allergologen gemacht hat, aufsuchen.

Nur ein Test bringt Klarheit. Bei diesem wird das Blut nach Abwehrstoffen durchsucht, die der Körper womöglich gegen die Milbeneiweiße bildet. Diese Abwehrstoffe verursachen die Überreaktion auf den eigentlich harmlosen Staub. Möglicherweise kommt auch noch ein Hautreaktionstest oder ein Atemtest dazu.

Was tun nach der Diagnose?

Der erste Schritt nach der Diagnose „Hausstaubmilbenallergie“ heißt: so viele Milben loswerden wie möglich. Allerdings kann man sie nie vollständig verbannen, da man die Milben täglich ungewollt mit Hautpartikeln und Haaren füttert.

Doch mit einigen Tricks kann man den kleinen Biestern ihren Lebensraum ungemütlicher machen und so ihre Zahl deutlich reduzieren. Da die größte Milbenbrutstätte in der Wohnung das Bett ist, sollte man hier zuerst tätig werden.

Tipps für Matratze, Decken und Co.

Matratze, Decken und Kopfkissen sollten in milbendichte Überzüge, sogenannte Encasings, eingepackt werden. Sie verhindern, dass die Tierchen in das Gewebe eindringen. Über die Encasings kommt ein normaler Bettbezug, der regelmäßig bei 60 Grad gewaschen werden sollte. Die Raumtemperatur sollte im Schlafzimmer bei19 bis 21 ⁰C und die relative Luftfeuchtigkeit bei maximal 50 Prozent gehalten werden.

Putzen, Wischen und Saugen

Nach den Encasings ist die zweitwichtigste Anschaffung für Allergiker ein Staubsauger mit Filter. Denn normale Geräte blasen kleine Partikel wie Milbenkot wieder aus. Geeignete Filter für Allergiker heißen Hepafilter oder Ulpafilter. Im Optimalfall saugen Allergiker nicht selbst. Gut ist es, wenn jemand anders das übernehmen kann.

Außerdem sollten Vorhänge regelmäßig gewaschen werden. Teppiche mit langen Zotteln müssen ganz raus, denn Teppiche binden den Staub aus der Luft. Wenn sie gut absaugbar sind, schaden Teppiche aber nicht. Glatte Böden sind optimal, sie können durch häufiges Wischen gut vom Staub befreit werden.

Alle Staubfänger wie offene Schränke sollten vermieden werden. Verschiedene Öle, Sprays und Schäume aus der Apotheke können Milben deutlich reduzieren. Allerdings ist der Nutzen der Allergenreduktion bei bestehendem Asthma nicht belegt.

Medizin und Therapie

Die Symptome der Hausstaubmilbenallergie können mit Medikamenten behandelt werden. Helfen können beispielsweise Antihistaminika in Form von Augentropfen, Nasensprays und Tabletten.

Betroffene sollten auch über eine spezifische Immuntherapie (SIT) nachdenken. Sie ist derzeit die einzige Methode, um die Ursache der Allergie zu bekämpfen. Bei dieser erhält der Patient per Spritze oder Tropfen genau die Stoffe, auf die sein Körper überreagiert. Auf Dauer lernt die Körperabwehr auf diese Weise, dass die Milbeneiweiße harmlos sind. So kann eine Desensibilisierung erfolgen.

Jedoch dauert die Behandlung mindestens drei Jahre und erfordert regelmäßige Arztbesuche. Daher sollten Allergiker sich vorher genau überlegen, ob sie das durchhalten. Denn eine abgebrochene Therapie kann die Allergie womöglich sogar noch verschlimmern.

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Quellen:

http://www.apotheken-umschau.de/Allergie/Hausstaubmilben-Wie-Sie-sie-loswerden-459957.html

http://www.aha.ch/allergiezentrum-schweiz/info-zu-allergien/allergien/hausstaubmilbenallergie/?oid=1578&lang=de