Sneaker-Restaurator: Ein Mann, der Turnschuhe rettet
Was vor drei Jahren als Hobby begann, hat ein junger Mann aus Texas inzwischen zu seinem Geschäft gemacht: Er haucht alten Turnschuhen neues Leben ein – entgegen der Wegwerfmentalität.
Weil dem damals 15-jährigen Jose Armando Bustamante das Geld für neue Sneaker fehlte, kaufte er kurzerhand die gebrauchten seines Freundes für sieben US-Dollar ab und brachte sie auf Vordermann. Dabei stellte sich heraus, dass der Teenager in Sachen Auffrischen von Turnschuhen sehr talentiert ist.
Schuster 2.0
Statt bei einem Schuster in die Lehre zu gehen, startete er direkt durch. In Secondhandläden, auf Ebay oder sogar in Mülltonnen fand er immer wieder abgetakelte Marken-Turnschuhe, erzählt Bustamante in einem Interview mit dem TV-Sender „KHOU“. Er nahm den gesamten Ausbesserungsprozess der jeweiligen Turnschuhe mit einer Kamera auf, stellte das Video auf „YouTube“ und verkaufte die „restaurierten“ Paare dann gewinnbringend.
Die Filme steigerten seinen Bekanntheitsgrad und schon bald gab es Anfragen von Sneaker-Besitzern, ob er ihre Schuhe auch wiederaufbereiten oder personalisieren könne. So entstand quasi im Vorbeigehen ein neuer Geschäftszweig.
Heute kann der Jungunternehmer von seiner Arbeit gut leben: Pro Reparatur bekommt er 150 Dollar von seinen Kunden, über einen Online-Shop vertreibt er erfolgreich die hergerichteten Turnschuhe und die Werbeeinnahmen seiner YouTube-Seite bescheren ihm jedem Monat einen mittleren vierstelligen Betrag.
Schuhpflege-Tutorials für alle
Viele seiner YouTube-Videos sind nicht nur für Sneaker-Fans interessant. Neben den Reparaturen stellt Bustamante öfter Anleitungen online, in denen er seine Pflege-Tricks verrät. In den Clips demonstriert er zum Beispiel wie Gehfalten „herausbügelt“, Kratzer entfernt, Klebstoffe gelöst oder Hausmittel als Politur verwendet werden. Wer kein Englisch versteht, kann in den Video-Einstellungen übrigens deutsche Untertitel zuschalten.
Seine Tipps helfen in der Regel auch bei der Pflege anderer Schuhe und Materialien. Was vielleicht das ein oder andere Paar vor der Müllabfuhr rettet. Und das wiederum wirkt sich auf den Geldbeutel und auf die eigene Umweltbilanz aus. Denn gerade Markenschuhe sind häufig teuer und Aktivisten wie das „Inkota-Netzwerk“ werfen zahlreichen Herstellern vor, ihre Artikel schon jahrzehntelang nicht fair und mit umweltschädlichen Materialien produzieren zu lassen.
Nachhaltige Schuh-Firmen
Solltest Du dich einmal von einem Paar trennen müssen und bist danach auf der Suche nach neuen Schuhen mit fairer Herkunft lohnt sich ein Blick auf die „besten nachhaltigen Schuh-Labels“. Der Öko-Blog „Utopia“ hat eine Liste mit Fabrikanten zusammengestellt, „die großen Wert auf eine ökologische Produktion, faire Arbeitsbedingungen und möglichst kurze Transportwege legen“.
Junge und Junggebliebene, die sich explizit nach Turnschuhen umsehen, finden auf der Seite außerdem eine Extra-Liste mit Firmen, die nachhaltig hergestellte Sneakers produzieren. Ihre Namen mögen nicht so groß wie die von Nike, Adidas und Co. sein, dafür kannst du ihre Schuhe mit einem guten Gewissen anziehen.