Heilpflanze Arnika

Schmerzen? Arnika hilft

08. Mai 2015 von

„Arnika“ in Form von Globulis, Cremes und Gels ist ein bekanntes homöopathisches Mittel, ihre Inhaltsstoffe sind entzündungshemmend. Wann hilft Arnika und wann sollte man besser die Finger davon lassen?

Ob es der verstauchte Knöchel der Freundin, die Zahnfleischentzündung der Kinder oder die eigene körperliche Überanstrengung ist: Das Leben schreit manchmal regelrecht nach einem ultimativen Heilmittel. Ist Arnika ein solches Universaltalent? Oder gibt es Beschwerden, die für die Behandlung mit Arnika besser geeignet sind als andere?

Anwendung und Inhaltsstoffe von Arnika

Auf den ersten Blick hat Arnica montana Ähnlichkeiten mit Gänseblümchen, denn sie entstammen derselben Familie. Dass es sich bei der prächtig gelben Blume um eine der wirksamsten Heilpflanzen überhaupt handelt, sieht man ihr gar nicht recht an. Dennoch ist ihre Heilkraft schon seit Jahrhunderten bekannt.

Heute nutzt vor allem die Homöopathie die schmerzstillenden Eigenschaften der vielseitigen Pflanze. Arnika kann als Kompresse, Packung oder Badezusatz angewendet werden und lindert Muskel-, Rücken- und Gelenkschmerzen, Blutergüsse, Schwellungen und Hämorrhoiden. In Stress-Situationen beruhigt sie uns. Warum? Arnikablüten enthalten Sesquiterpenlactone , darunter die chemische Verbindung Helenalin. Helenalin ist ein Entzündungshemmer, der entzündungsauslösende Stoffe (Zytokine) unterdrückt.

Auch enthält sie Flavonide, also sekundäre Pflanzenstoffe. Vermutet, aber noch nicht ausreichend belegt ist, dass diese Flavonide ebenfalls entzündungshemmend sowie krebsvorbeugend, blutdrucksenkend und antibiotisch wirken.

Arnika in der Schulmedizin

Plastische Chirurgen verschreiben sehr gerne Arnika-Salben nach Straffungen oder Face-Lifts, denn wie bereits oben beschrieben heilen Blutergüsse und Schwellungen mit den bereitgestellten Wirkstoffen schneller ab. Arnika kann man sogar bei leichten Venenentzündungen oder Insektenstichen und leichten Verbrennungen oder Sonnenbrand anwenden.

Auch die Schulmedizin ist von Arnika überzeugt, denn die Wirksamkeit ist mehrfach wissenschaftlich belegt. Unsere Quellen weisen beide auf eine Studie hin, die mit Arthritis-Patienten durchgeführt wurden: Einige Patienten rieben Ibuprofen auf eine schmerzende Stelle, andere strichen Arnika-Gels auf die von Arthritis betroffenen Körperpartien. Die Arnika-Kur war genauso wirksam wie die Ibuprofen-Behandlung.

Die Homöopathische Anwendung von Arnika

Naturkundler pflücken die frischen oder getrockneten Blumenköpfchen und verarbeiten sie zu Salben, Cremes, Gel, Öl oder Tinkturen. Diese tragen dann zur Wundheilung bei. Auch bei Verstauchungen, Knochenbrüchen und Quetschungen lindert Arnika die Schmerzen. Sehr bekannt sind auch Globuli-Kügelchen: Sie wendet man bei stärkeren Schmerzen, wie zum Beispiel bei Zahnfleischentzündungen, an. Meist lässt man sie zur schnellen schmerzlinderung unter der Zunge zergehen.

Interessant wirkt Arnika auch im Falle von Blutergüssen: Wenn man sofort nach dem schmerzhaften „Anstoss“ auf Arnika zurückgreift, entstehen gar keine Blutgergüsse, denn die natürlichen Wirkstoffe der Pflanze stoppen den Blutfluss umgehend. Dafür sind die oben beschriebenen Flavonide verantwortlich, während Polysaccharide die Helferzellen in den Zellen selbst unterstützen.

Bei Entzündungen, wie zum Beispiel Arthritis oder Rheuma werden ebenfalls Salben und Gels angewendet. Die entzündungshemmende Wirkung von Arnika wird Thymol zugeschrieben, ein Wirkstoff aus der Gruppe der ätherischen Öle. Studien zeigten, dass bei einer Behandlung mit Arnika nicht nur die Schmerzen nachlassen, sondern die Gelenke auch wieder beweglicher werden.

Vorsicht bei Langzeit-Anwendung

Natürlich sind Fachleute und allen voran Patienten begeistert von der gesundheitsfördernden Wirkung von Arnika. Dennoch ist bei einer langfristigen Anwendung der gelben Blüten Vorsicht geboten: Experten des medizinischen Zentrums der University of Maryland sprechen sich zwar grösstenteils für die Anwendung der Heilpflanze gegenüber chemischen Schmerzmitteln aus, weisen aber auch auf die Nebenwirkungen einer dauerhaften Verwendung hin: So kann es zu Hautirritationen, Ekzemen, Blasenbildung oder anderen allergischen Reaktionen kommen. Auch der direkte Kontakt von offenen Wunden mit der Pflanze sollte man vermeiden, da dies zu Infektionen führen kann.

Kann man Arnika essen? Vom Genuss der Blätter oder des Stängels raten Ernährungsberater, Heilkundler und Ärzte allesamt aufgrund der zu konzentrierten natürlichen Wirkstoffe ab. Wenn man bedenkt, dass Gels und Globulis lediglich eine stark verdünnte Konzentration der Pflanze enthalten, folgt man diesem Rat nur zu gerne und lässt freiwillig die Finger vom direkten Verzehr. Dieser könnte zu Herzrasen, Lähmungen oder auch Fehlgeburten führen. Damit die richtige Anwendung gewährleistet ist, lässt man sich am besten ausführlich von einer fachkundigen Person beraten.

Arnika bei Codecheck:

Quellen:

http://www.zentrum-der-gesundheit.de/arnika-schmerzen-ia.html

http://www.gesuendernet.de/service-und-wissen/medikamente-a-wirkstoffe/item/1123-die-heilpflanze-arnika.html