Plastik, Plastik, Plastik: Wohin mit dem Hundekot?
Hundehaufen oder herumliegende Hundekotbeutel – auf keins von beidem tri(ff)tt man gerne im Freien. Letztere werden jedoch zu einem immer größeren Problem, weil sie oft überall außer in der Mülltonne landen. Und das ist nicht nur fürs Auge, sondern vor allem für die Umwelt eine große Sünde.
Haufenweise Hundehaufen
Zunächst ein paar Zahlen: In Deutschland gibt es rund acht Millionen gemeldete Hunde, die täglich ein bis zwei Mal ihr großes Geschäft verrichten müssen. Macht also rund 16 Millionen Hundehäufchen am Tag.
Da Hunde bekanntlich Fleischfresser sind, befinden sich in ihrem Kot jede Menge Keime und Bakterien, die nicht ins Grundwasser gelangen sollten. Also sind Hundebesitzer in der Pflicht, die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner ordnungsgemäß zu entsorgen: Auf öffentlichen Plätzen drohen sonst Bußgelder, die Höhe zwischen 10-150 Euro variieren können.
Für die Beseitigung wird gerne auf die praktischen Hundekotbeutel zurückgegriffen, von denen nach Schätzungen jährlich um die 500 Millionen benutzt werden.
Plastik, Plastik, Plastik
In der Regel bestehen diese Gassi-Beutel aus Plastik und landen in der Müllverbrennungsanlage.
Gegen das schlechte Gewissen gibt es deshalb immer mehr Beutel aus Bioplastik. Allerdings hat sich gezeigt, dass sogenanntes Bioplastik meist eher ein Marketinginstrument als eine tatsächlich umweltfreundliche Alternative. Warum?
Der Begriff Bioplastik ist gesetzlich nicht definiert. Das sorgt für Verwirrung. So hat das „bio“ in Bioplastik zwei Bedeutungen: Zum einen „biobasiert“ – also hergestellt aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais, Kartoffeln oder Zuckerrohr. Oder „bio“ bedeutet, dass der Kunsttsoff biologisch abgebaut werden kann. Die Krux: Nur weil ein Kunststoff aus nachwachsenden Rohstoffen produziert wurde, ist er nicht biologisch abbaubar. Und biologisch abbaubare Kunststoffe bestehen noch lange nicht alle aus nachwachsenden Rohstoffen.
Das „Umweltbundesamt“ zumindest warnt: „Tüten aus Bioplastik sind keine Alternative.“ Das gilt auch für die Hundekotbeutel.
Alternativen
Ginge es nach dem „Umweltbundesamt“ wäre es wohl sinnvoll alte Zeitungen wiederzuverwenden – der Zustand der Mülleimer und die Umstände für die Reinigung dürften sich dadurch aber enorm verschlechtern.
Eine weitere ökologisch gute Lösung: Beutel aus recyceltem Plastik. „Das spart CO2 und Rohstoffe ein“, erklärt Christiane Schnepel vom „Umweltbundesamt“ gegenüber der „Augsburger Allgemeinen Zeitung“.
Ein weiteres Problem: Die Hinterlassenschaften
Doch auch, wenn man den richtigen Hundekotbeutel benutzt – es hilft alles nichts, wenn ein nicht unerheblicher Teil der sogenannten Gassi-Beutel gar nicht entsorgt, sondern einfach an Ort und Stelle liegengelassen, an Zäune gehängt oder ins nächste Gewässer geworfen wird.
Gute Erfahrungen wurden mit Beuteln in Signalfarben gemacht: Die knallfarbigen Tütchen lassen sich schwieriger heimlich irgendwo ablegen und scheinen so ihren Weg in den Abfall besser zu finden.