Mundgeruch | Tipps gegen den großen Mief
Mundgeruch macht einsam. Ein alter Spruch - und so wahr. Denn nichts ist abschreckender als eine üble Fahne. Leider kann man sich selbst nicht riechen. Ein einfacher Selbsttest aber verrät, ob Sie muffeln. Und wenn ja, haben wir Tipps, wie Sie wieder zu frischem Atem kommen.
Der Mundgeruchselbsttest geht ganz einfach: Man schabt den Belag der Zunge ab, wartet 30 Sekunden und dann folgt die Offenbarung: Riecht er muffig, liegt was in der Luft.
Wer glaubt, dem Ganzen mit Mundsprays und Mundwässerchen zu Leibe rücken zu können, der irrt. Denn die maskieren schlechte Gerüche nur. Schon nach kurzer Zeit überwiegt der schlechte Atem wieder. Man muss die Ursache des Problems beheben, um wieder frischen Atem zu bekommen.
Mögliche Ursachen
1. Bakterien im Mund
Bildunterschrift: Zunge von Albert Einstein
Viele glauben, dass der Magen- und Darmtrakt häufige Ursache für Mundgeruch ist. Doch das ist nur selten der Fall. Zu 90 Prozent liegt die Ursache in der Mundhöhle, so Zahnarzt Dr. Thorsten Habbo Schünemann. Bakterien produzieren Schwefelverbindungen in der Atemluft. Und das riecht ziemlich übel. Das kann man mit einem Halimeter objektiv messen.
Die Bakterien zwischen den Zähnen und in den Zahnfleischtaschen müssen regelmäßig sorgsam entfernt werden. Das Wichtigste: ein Zungenschaber, den sollte eigentlich jeder täglich benutzen. Nach dem Zähneputzen sollte man mit dem Zungenschaber drei- bis viermal von ganz hinten bis nach vorne die Zunge ausstreichen.
// 2. Speisen wie Knoblauch, Zwiebeln oder Käse
Der Genuss produziert ein bis zwei Tage Mund- und auch Körpergeruch. Erste Hilfe: Mit einem Glas Milch lässt er sich zum Teil neutralisieren.
Frischer Salbei, Thymian oder Petersilie binden die geruchsbildenden ätherischen Öle von Knoblauch oder Zwiebeln.
Aber auch der grüne Farbstoff der Blätter – Chlorophyll – kann gute Dienste leisten. Den gibt’s als Tablette in der Apotheke. Ein bis zwei Tage lang nach dem Genuss von Knoblauch und Zwiebeln morgens, mittags und abends einnehmen und der Mundgeruch tritt gar nicht erst auf.
Auch Gewürze bekämpfen schlechten Atem
Eine Maßnahme: Drei bis vier Nelken in heißem Wasser ziehen lassen. Diese Mundspülung bekämpft Bakterien und Entzündungen. Oder: Kardamonsamen - sie kann man gleich nach dem Essen kauen. Sie bringen frischen Atem und binden unangenehme Gerüche.
// 3. Gefährliche Krankheiten
Süßlicher, ammoniakartiger Mundgeruch kann ein Hinweis auf einen unerkannten Diabetes sein. Dann muss der Zuckerspiegel im Blut dringend kontrolliert werden. Auch eine Nierenerkrankung kann dahinter stecken.
Chronische Entzündungen der Nasennebenhöhlen können ebenso Mundgeruch verursachen. Eine sogenannte Stinknase gehört in fachärztliche Behandlung.
// 4. Trockene Schleimhäute
Wer mit offenem Mund schläft, bekommt eine trockene Mundhöhle. Das erhöht das Risiko für muffigen Mundgeruch am Morgen. Die gute Nachricht: Er ist harmlos. Er kann ganz einfach mit dem Zähneputzen und einer Zungenreinigung entfernt werden.
Regelmäßige Zahnpflege und zweimal im Jahr eine professionelle Zahnreinigung können von Mundgeruch erlösen.
Von Erika Brettschneider
Stand: 18.06.2010