Mehr Meerrettich: Darum gehört die Wunderwurzel in jeden Haushalt
Nicht umsonst ist Meerrettich auch unter dem Namen „Bayerisches Penicillin“ bekannt: Mit doppelt so viel Vitamin C wie eine Zitrone und jeder Menge antibiotischer Substanzen aktiviert die Wurzel sämtliche Lebensenergien. Außerdem würzt sie auch noch richtig lecker.
Heilpflanze, Gewürz und Gemüse: eine ziemlich scharfe Kombi
Meerrettich wird bereits seit der Antike als Heilmittel eingesetzt, denn die krautige Pflanze enthält jede Menge gesunde Inhaltsstoffe wie Senföle, Vitamin C, B1, B2 und B6, außerdem Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium, Eisen, Kalium und Phosphor. So kann der Verzehr antibakteriell, schleimlösend, schweißtreibend und sogar menstruationsfördernd wirken.
Die Scharfstoffe, die sogenannten Senfölglykosiden, entfalten sich beim Schneiden des Rettichs und können die Schleimhäute reizen. Aber sie sind äußerst gesund: Sie regen Magensaft, Gallensäure und den Appetit an. Auch eine krampflösende Wirkung der inneren Organe wurde nachgewiesen. Senföle verhindern außerdem die Vermehrung von Bakterien, so dass sie bei Infekten im Körper gegensteuern.
Vor allem in Verbindung mit Kapuzinerkresse kann Meerrettich bei Nasennebenhöhlen-entzündungen, Bronchitis oder Blasenentzündung helfen. Es besteht die Annahme, dass sich Rezepturen mit Meerrettich bei harmloseren Infektionen anstelle von Antibiotika einsetzen lassen. Das muss natürlich vorher mit einem Arzt abgeklärt werden.
Es gibt sogar Hinweise darauf, dass Senföle bei Krebswachstum hemmend eingesetzt werden können.
Vorkommen und Ernte
Das ursprünglich aus Südosteuropa stammende Gemüse kommt häufig als Wildgewächs in feuchten Gebieten vor. Hierzulande wird Meerrettich landwirtschaftlich vor allem in Bayern angebaut. Da die Stangen aufwendig mit der Hand geerntet werden müssen, sind Pflege und Ertrag mit erheblicher Arbeit verbunden.
Wasabi ist übrigens die japanische Variante von Meerrettich und noch schärfer.
Spice up your food
Du magst es gern scharf? Dann gehört Meerrettich unbedingt auf Deinen Speisplan. Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie Du Dein Essen verfeinern kannst. Besonders gut hat uns die Idee gefallen, Rote-Beete-Risotto mit Meerrettich aufzupeppen. Gesünder geht’s kaum.
Wie bei allen Produkten ist die Entscheidung für die Bio-Variante natürlich die umweltverträglichere.
Vorsicht ist bei übermäßigem Verzehr von Meerrettich geboten: Unter Umständen kann es zu Magen- und Darmbeschwerden kommen.
Weltgenusserbe aus Bayern
Wenn Du traditionsbewusste Herstellung unterstützen willst, dann achte beim Kauf auf die offizielle, von der EU als geographische Angabe geschützte, Kennzeichnung g.g.A.
In Bayern gehört beispielsweise die Familie Schamel zu den traditionellen Herstellern. Hier wird die Wunderwurzel seit 1845 in sorgfältiger und mühsamer Handarbeit zu einer wahren Spezialität verarbeitet. Seit dem Jahr 2000 unterliegt die Produktion sogar einer Schutzgemeinschaft. Diese „geschützten“ Meerrettich-Produkte sind zwar ein paar Cent teurer, aber dafür weiß man genau woher sie kommen.