Krebserregende Stoffe in Bio-Babytee
Das ZDF-Verbrauchermagazin „WISO“ hat Bio-Babytee getestet und in vier von 19 Stichproben krebserregende Pyrrolizidinalkaloide (PAs) gefunden – teilweise in sehr hohen Mengen.
Getestet wurden 19 Sorten aus Discountern, Drogerien und Apotheken. Außerdem quer durch die Bank: Bio- sowie herkömmliche Produkte, lösliche Tees und Tee in Beuteln.
Fazit: In vier davon konnte ein Pflanzengift aus der Gruppe der Pyrrolizidinalkaloide (PA) nachgewiesen werden. Dieses steht im Verdacht, Lebertumore auszulösen. Ausgerechnet Bio-Produkte waren am meisten belastet.
Die Gefahr lauert im Tee
Schon im April dieses Jahres fand das Magazin bei einem Test von Kamillentees in 10 von 15 Sorten genau dieses Pflanzengift. Ein gefährliches Gift - besonders für Vieltrinker und Kinder. Laut einer Aussage des Bundesamtes für Risikobewertung (BfR) kann das Pflanzengift den Organismus schädigen und bei langer und hoher Dosierung Lebertumore verursachen.
„Diese Pyrrolizidinalkaloide, diese PAs sind genotoxisch, das heißt erbgutverändernd, sie sind krebserzeugend und sie können fruchtschädigend, also fetotoxisch, schädigend für das ungeborene Leben sein“, führt der PA-Experte Dr. Helmut Wiedenfeld von der Universität Bonn aus.
Wie kommen die giftigen Inhaltsstoffe in den Tee?
PAs sind keine Bestandteile der Teekräutern selbst, sondern vom Unkraut, wie dem Kreuzkraut. Dieses gedeiht überall - auch zwischen Teekräutern. Bei unvorsichtigem Pflücken oder dem Einsatz mit Maschinen gelangt es leicht in die Ernte. Diese Belastung ist also vermeidbar.
Die Ergebnisse der WISO-Stichprobe
Die gute Nachricht vorweg: Fünfzehn Baby-Tees sind frei von PA-Gift, darunter alle Instant-Tees. Allerdings enthalten vier Bio-Produkte das Gift – zwei geringer und zwei sehr hoch belastet. Ohne Einsatz von Pestiziden gedeiht auch Schadstoff haltiges Unkraut besser.
Mit Abstand am stärksten mit Pyrrolizidinalkaloiden belastet waren der Sonnen-Kind-Babytee von Sonnentor und der Baby-Kräuter-Tee von Alnatura – beides Bio-Produkte. Beide Firmen haben die belasteten Produkte in der Zwischenzeit aus dem Handel genommen. Zusätzlich ruft das Unternehmen Sonnentor die betroffene Ware zurück.