Können Linsen den Planeten retten?
Die UNO hat 2016 zum internationalen Jahr der Hülsenfrüchte erklärt. Doch was macht Linsen und Co. eigentlich so toll? Und kann man uns wirklich überzeugen, sie künftig dem umweltschädlichen Fleisch vorzuziehen?
Zum Kampf gegen den Klimawandel kann man persönlich am meisten durch eine Ernährungsumstellung beitragen — vor allem, wenn man Fleischesser ist, schreibt beispielsweise die „Deutsche Welle“ (DW).
Der Umstieg auf grünere Protein-Quellen wie Hülsenfrüchte ist dabei ein guter Start hin zu weniger Fleisch. Zu den Hülsenfrüchten gehören Bohnen, Erbsen, Linsen, Kichererbsen, Erdnüsse, Sojabohnen und Lupinen.
Fleisch ist eine Umweltsünde
Die massenhafte Produktion von Fleisch zerstört den Planeten. Der CO2-Fußabdruck von Fleisch ist immens. So entstehen für ein Kilogramm Rindfleisch Gase mit einer Treibhauswirkung, die der von etwa 36 Kilogramm Kohlendioxid entspricht. Lamm kommt sogar auf 39 Kilogramm.
Hülsenfrüchte hingegen kommen pro Kilo nur auf 0,9 Kilogramm Gase mit Treibhauswirkung.
Zudem benötigen Linsen und andere Hülsenfrüchte um ein vielfaches weniger Wasser. Für die Produktion von einem Gramm Protein aus Hülsenfrüchten braucht man nur 19 Liter Wasser. Für dieselbe Menge Rindfleisch-Protein ganze 112 Liter!
Deshalb erklärte die UN das Jahr 2016 nun zum Jahr der Hülsenfrüchte. Sie macht so darauf aufmerksam, wie wichtig Bohnen, Erbsen und Linsen für die Gesundheit und den Umweltschutz sind.
So retten Hülsenfrüchte die Umwelt
Im Gegensatz zu tierischen Produkten liefern Hülsenfrüchte eine deutlich höhere Proteinausbeute pro Quadratkilometer. So können von kleineren Ackerflächen mehr Menschen ernährt werden und man ist nicht mehr gezwungen Wälder oder andere natürliche Lebensräume für Äcker und Viehweiden zu opfern.
Außerdem verbessert der Anbau von Hülsenfrüchten die Qualität des Bodens, da diese Stickstoff im Boden anreichern. Dieser ist Nahrung für Mikroben, welche die Gesundheit des Bodens verbessern. Somit fördern Bohnen, Linsen und Erbsen höhere Erträge und reduzieren den Bedarf an chemischen Düngemitteln.
Gut für unsere Gesundheit
Was gut für die Umwelt ist, ist auch gut für uns. Im Kampf gegen Übergewicht empfehlen Organisationen weltweit Hülsenfrüchte als Teil einer gesunden Ernährung.
Bohnen und Linsen sind tolle Quellen für Eisen und Ballaststoffe, welche das Risiko für Herzkrankheiten und Typ-2-Diabetes senken. Sie tragen zudem zu einem gesunden Cholesterinspiegel bei.
„Wir beobachten einen Anstieg von Übergewicht, Diabetes-Typ-2 und verschiedenen Krebserkrankungen — und es ist nun bewiesen, dass eine ausgewogene vegane Ernährung solche Krankheiten tatsächlich vorbeugen oder sogar heilen kann“, erklärte auch Jane Easton von der veganen Organisationen „Viva!“ gegenüber der „Deutschen Welle“.