Kennst Du Deutschlands wilde Tiere?
Luchs, Wolf, Biber – es gibt Tierarten, die hierzulande ausgestorben oder vom Aussterben bedroht waren – heute bei uns aber wieder heimisch sind. Ein kleiner Abriss.
Der Luchs
Über 150 Jahre galt das katzenartige Raubtier hierzulande als ausgerottet. Mittlerweile, so der „WWF“, haben sich aber wieder Tiere in die letzten zusammenhängenden Waldgebiete Deutschlands angesiedelt. Unter anderem im Bayerischen Wald, im Pfälzer Wald, dem Schwarzwald und im Nationalpark Harz kann man heute freilaufenden Luchsen begegnen.
Der Wolf
Seitdem 1990 das Erlegen von Wölfen gesetzlich verboten wurde, machen sich die Tiere in Sachen, Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern wieder breit. Auf ihrer Webseite hat der „Nabu“ eine Grafik zu der aktuellen Wolfs-Population, die 40 Rudel umfasst, veröffentlicht.
Der Biber
Laut „zoodirektoren.de“ gab es Ende des 19. Jahrhunderts lediglich noch 200 Nager in Deutschland. Vor allem die Einrichtung von Schongebieten und Ausweisung von Naturschutzgebieten in Biberlebensräumen haben dafür gesorgt, dass heute in Deutschland etwa 20.000 Biber leben. Allein entlang der Elbe wurden rund 6.000 gezählt.
Der Fuchs
Den Rotfuchs können wir in jedem Waldgebiet antreffen – und sogar in Städten. Wildbiologe Christof Janko erklärt in der „ZEIT“, warum die Wildhunde die Nähe von Häusern nicht scheuen: „Sie brauchen vor allem ausreichend Nahrung, geeignete Wurfbauten und sichere Schlafplätze. In der Stadt finden sie das alles auf viel engerem Raum als im Wald.“
Der Wanderfalke
Unter anderem haben Umweltgifte wie DDT dafür gesorgt, dass der Greifvogel in den 70ern massiv vom Aussterben bedroht war. Dank diverse Programme und dem Umdenken in der Landwirtschaft erholte sich der Bestand, weiß „Naturparkwelten.de“. Die Population wird derzeit auf 600 Paare geschätzt. Sie bevorzugen lichte Wälder und tiefere Lagen von Gebirgen als Lebensraum.
Der Hirsch
Dem „WDR“ zufolge gibt es in diesem Land 200.000 Hirsche; flächendeckend seien Rothirsche im Eifler Raum, am Alpenrand, der Lüneburger Heide, Harz und Teilen Ostdeutschlands zu finden. In „rotwildfreien Zonen“, die Bayern und Baden-Württemberg eingerichtet haben, müssen sie allerdings geschossen werden, weil sie die Baumbestände durch Schälung und Verbiss gefährden sollen.
Der Seeadler
Um 1900 kreisten nur noch 20 Paare der majestätischen Großvögel über Deutschland. Heute sind es 780 Paare, die vornehmlich durch den Norden und den Osten unserer Republik fliegen. Die häufigste Todesursache deutscher Seeadlern ist Blutvergiftung - durch Reste von Jagdmunition, die sie mit den Innereien erlegten Wildes essen, schreibt „BR.de“.
Die Eule
Insbesondere der Uhu wurde über Jahrzehnte Opfer von Menschen mit Ängsten und Vorurteilen, die (Zitat „swr.de“) das „Antlitz des Teufels“ in den Eulen sahen. Gegenwärtig leben in ganz Deutschland wieder mehrere Tausend Uhus und zwölf weitere Arten.
Der Fischotter
Mit eigens gezüchteten Otterhunden wurde der Fischräuber bis 1968 gehetzt, bis lediglich etwa 700 Exemplare übrigblieben. Wie viele Tiere es heute gibt, ist laut „welt.de“ unklar. Fischotter wurden allerdings in fast allen Gewässern Ost- und Norddeutschlands sowie in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern gesehen.
Der Waschbär
Noch vor 1934 soll die Waschbären-Population in Deutschland bei 0 gelegen haben. Dann wurden zwei Paare am hessischen Edersee ausgesetzt. Sie konnten sich unbehindert vermehren, denn die aus Nordamerika stammenden Tiere haben in Europa keine natürlichen Feinde. Das Resultat: Mehrere Hundertausend Allesfresser, der die EU aufgrund ihrer Gefährlichkeit für empfindliche Ökosysteme Herr werden will.
Der Waldrapp
Aufgrund seines gekrümmten Schnabels und der abstehenden Federn am Kopf ist der Schreitvogel zwar sehr leicht zu erkennen, jedoch muss man schon sehr viel Glück haben, um ein Exemplar zu Gesicht zu bekommen. Seit rund zehn Jahren werden diese Tiere vereinzelt ausgesiedelt. In Bayern und Baden-Württemberg sollen 2017 und 2018 insgesamt 60 Küken „wildfertig“ gemacht werden, weiß „feelgreen.de“
Der Storch
Der 2. Weltkrieg und die Umweltverschmutzung waren der Hauptgrund für den drastischen Rückgang des Storchenbestands zwischen 1934 und 1988. In dieser Zeit schrumpfte die Zahl der Weißstorchenpaare auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik laut „Nabu“ von 9.000 auf 2.949. Momentan sollen es wieder etwa 5.200 Paare sein, von denen rund 4.000 in der ehemaligen DDR nisten.
Die Wildkatze
Bei uns leben fast neun Millionen domestizierte Hauskatzen, aber gerade einmal 5.000 bis 7.000 freilaufende Wildkatzen, meldet „badische-zeitung.de“. Spaziergänger in Rheinland-Pfalz haben die größte Chance, einem Tier zu begegnen. In Thüringen und Hessen gibt es ebenfalls einige Populationen.
Das Wildschwein
Bedroht sind die Borstentiere schon lange nicht mehr, im Gegenteil: Inzwischen werden jährlich fast 700.000 Wildschweine erlegt. Trotzdem hält sich der Artbestand bei schätzungsweise einer Million.
Die Rotten leben vorrangig in einem breiten Gürtel von Südwest- nach Nordost-Deutschland (siehe „zeit.de“) und richten zuweilen horrende Schäden in Gärten und Grünanlagen an. Weil sie sich Futter für den Winter anfressen, sind Wildschweine im Herbst übrigens besonders aktiv.