Glyphosat: UN-Studie sieht keine Krebsgefahr. 2015 sah die WHO das noch anders …
Es war der Aufreger es Jahres: Glyphosat im Bier. Unfassbar! Auch im Urin und in der Muttermilch wurde es bereits nachgewiesen. Doch schnell wurde bekannt, dass die Werte laut EU-Richtlinien im vertretbaren Rahmen liegen und niemand etwas zu befürchten habe – dennoch steht Glyphosat weiterhin in der Kritik. Daran können auch neue Studien nichts ändern.
Auf der einen Seite haben wir die Befürworter, die behaupten, das Pflanzenschutzmittel wäre nicht giftig oder gar gefährlich. Auf der anderen Seite wiederum finden sich all diejenigen, die es als schädlich und ungesund einstufen und es am liebsten auf der Stelle und jetzt gleich verbieten lassen wollen. Aber was ist es denn nun: Gefährlich oder nicht?
Neue UN-Studie gibt „Entwarnung“
Wenn es nach einer neuen UN-Studie, entstanden aus einer Zusammenarbeit zwischen der WHO (Weltgesundheitsorganisation) und FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) geht, dann ist Glyphosat nicht krebserregend. Moment! War es nicht auch die WHO, die bereits 2015 meinte, dass das Mittel krebserregend ist. Richtig, aber damals wären extrem hohe Dosen für Testzwecke eingesetzt wurden, also solche Mengen, die von einem Menschen nicht eingenommen würden.
Was für Verwirrung und allgemeines Rätselraten sorgt, zeig einmal mehr, dass Glyphosat deutlich stärker untersucht werden muss, als es bisher der Fall gewesen ist. Zwar mögen viele Bereiche bereits erforscht oder bekannt sein, dennoch gibt es noch immer ungewisse Faktoren, die für die Zukunft berücksichtigt werden müssen.
Ja oder Nein – Eine politische Entscheidung
Am 18. und 19. Mai die EU-Kommission offiziell darüber abstimmen, ob Glyphosat weiterhin zum Einsatz kommt oder nicht. Die meisten Experten gehen davon aus, dass es auch in Zukunft verwendet werden wird. Doch gerade diese Diskussion ist es, worüber sich in der deutschen Regierung SPD und Union derzeit streiten. .
Während sich die Umwelt- und Wirtschaftsminister der SPD gegen Glyphosat ausgesprochen haben, plädiert CSU-Minister Christian Schmidt für eine weitere Nutzung von bis zu neun Jahren. Während Schmidt seinen Kollegen Unzuverlässigkeit vorwirft, da bereits eine Einigung in Bezug auf die Position der Regierung in dieser Frage gibt, verlangen die SPD-Politiker eine vollständige Analyse des Pflanzenschutzmittels. Sie möchten das Produkt erst dann vollständig unterstützen, sobald alle Zweifel in Bezug auf mögliche Gesundheitsschäden vom Tisch sind.
Die Entscheidung über die Zukunft von Glyphosat wird vom EU-Ausschuss für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit getroffen. Diesbezüglich kommen Vertreter von insgesamt 28 Mitgliedsstaaten zusammen.