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Ganz einfach: So funktioniert Haarewaschen mit Roggenmehl

25. Juli 2018 von

Haarwäsche mit Roggenmehl? Kann das wirklich funktionieren? Ja! Mit Roggenmehl reinigst Du Deine Haare auf sanfte, umweltschonende Weise ohne aggressive Tenside, Silikone oder andere bedenkliche Stoffe, die oft in herkömmlichen Shampoos enthalten sind.

Bereits vor einigen Jahren ist der „No Poo“-Trend aus den USA zu uns herüber geschwappt. Der Name – eine Abkürzung für „no shampoo“ – ist ein Wortspiel mit dem englischen Wort für „Kot“ und spielt auf die bedenklichen Inhaltstoffe in herkömmlichen Shampoos an. Denn bei der „No Poo“-Variante wird komplett auf die Benutzung von Shampoo verzichtet.

Der Hintergrund: In konventionellen Shampoos finden sich oftmals aggressive Tenside – wie zum Beispiel Sodium Laureth Sulfate und Sodium Lauryl Sulfate – Parabene oder Duftstoffe mit hohem Allergiepotenzial. Zudem enthalten sie oft umweltrelevante Stoffe auf Mineralölbasis – wie beispielsweise Silikone – oder auch Mikroplastik. Diese gelangen über das Abwasser in den Wasserkreislauf und können dort nicht abgebaut werden.

Bei der „No Poo“-Methode werden die Haare nur ganz natürlich gewaschen – zum Beispiel mit Natron, Lavaerde oder Seife. Meist bedarf es einer Menge von Versuchen, bis man die richtige Alternative für sich gefunden hat. Vielleicht ist Roggenmehl die Lösung für Dich!

Plastikfreie Alternative: Haarewaschen mit Roggenmehl

Bei der Haarwäsche mit Roggenmehl vermeidet man nicht nur bedenkliche Inhaltstoffe, sondern auch gelichzeitig unnützen Verpackungsmüll in Form von Plastikflaschen.

Bei der Haarwäsche mit Roggenmehl fungiert die im Mehl enthaltene Stärke als milder Emulgator, der Wasser und überschüssiges Hautfett und Talg miteinander verbindet und die Haare so sanft reinigt.

Neben einer sanften Reinigung hat diese Methode zudem den Vorteil, dass die Haare durch die im Mehl enthaltenen B-Vitamine zusätzlich gepflegt werden. Besonders durch den vergleichsweise hohen Gehalt von Provitamin B5 – auch bekannt als Panthenol – werden die Haare mit Feuchtigkeit versorgt.

Anwendung

Es ist wichtig Roggenmehl, und keine andere Art von Mehl, zu verwenden, da es von Natur aus nur sehr wenig des Klebeeiweißes Gluten enthält und deswegen die Haare nicht verklebt.

Bei der Wahl des Roggenmehls ist es zudem sinnvoll den eigenen Haartyp zu beachten. Es empfiehlt sich:

  • „Roggenmehl Typ 1150“ für dickes, lockiges und dichtes Haar
  • „Roggenvollkornmehl“ für feines und glattes Haar

In Vorbereitung auf die Haarwäsche mischt man – je nach Haarlänge – zwei bis vier Esslöffel Roggenmehl mit Wasser zu einer gelartigen Masse. Die genaue Wassermenge hängt davon ab, wie dickflüssig oder dünnflüssig man das Roggen-Shampoo haben möchte. Im Allgemeinen lässt sich eine dünnere Konsistenz leichter in den Haaren verteilen.

Am besten benutzt Du zum Vermengen einen Schneebesen, damit keine Klumpen entstehen. Diese Masse muss dann mindestens zehn Minuten quellen, kann aber auch über Nacht stehen gelassen werden.

Je nach Ziehzeit verändert sich das Verhältnis von Stärke und pflegenden Inhaltsstoffen im Roggen-Shampoo. Je länger man wartet, desto größer wird die Pflegewirkung. Allerdings nimmt mit zunehmender Ziehzeit auch der Stärkegehalt und somit die Reinigungswirkung ab. Durch eine Veränderung der Ziehzeit kann das Roggen-Shampoo also noch einmal genauer an individuelle Bedürfnisse angepasst werden.

Um die genau richtige Mischung zu finden, bedarf es oft einiger Versuche. Wenn es beim ersten Mal also nicht klappt, lohnt sich vielleicht ein zweiter Versuch mit einer anderen Ziehzeit oder einem anderen Verhältnis von Roggenmehl und Wasser.

In der Dusche trägst Du die Mischung dann auf die nassen Haare auf (besonders auf den Ansatz) und massierst sie ein. Nach circa fünf Minuten kannst Du die Haare dann gründlich ausspülen. Falls Du beim Ausspülen nicht das ganze Mehl erwischt hast, kannst Du Rückstände später ganz einfach aus dem trockenen Haar ausbürsten.

Gut zu wissen: Da Roggenmehl wenig Gluten enthält, brauchst Du keine Angst haben, dass es verklebt und Deinen Abfluss verstopft.