EU-Parlament spricht sich für Glyphosat aus
Trotz vieler Für- und Gegenstimmen hat sich das EU-Parlament dazu entschieden, eine weitere Nutzung von Glyphosat zu unterstützen. Ein klarer Sieg für den konservativen Flügel, während Linke und Grüne eine Niederlage kassierten.
Diese hatten grundsätzlich gefordert, das Unkrautvernichtungsmittel nicht mehr zuzulassen. Bislang ist das Pflanzenschutzmittel für eine Nutzung im europäischen Raum bis Ende Juni zugelassen. Bis dahin muss von der EU-Kommission entschieden werden, ob und wie lange es weiter genutzt werden darf. Oder gar nicht.
Erst kürzlich haben wir darüber berichtet, dass selbst Monsanto nahestehende Personen lieber die Finger vom Pestizid lassen. Dennoch sieht das EU-Parlament keine Gefahr darin und erlaubt die weitere Nutzung – wenn auch „nur“ für sieben Jahre statt 15 Jahre.
Es soll immerhin zumindest zu einer Änderung der Zusammenstellung kommen, da gewisse Inhaltsstoffe zukünftig nicht mehr erlaubt sein sollen.
Glyphosat: Krebserregend oder nicht?
Das Thema ruft immer wieder große Diskussionen hervor. Umweltschützer bezeichnen Glyphosat als krebserregend und selbst in Bier konnten gewisse Mengen festgestellt werden.
Gestüzt wird diese Behauptung durch eine Untersuchung der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC), laut der das Mittel als „wahrscheinlich krebserregend“ gelte. Auf der anderen Seite wiederum findet sich die EU-Behörde Efsa. Dieser zufolge ist Glyphosat als „wahrscheinlich nicht krebserregend“ einzustufen.
Ein sofortiges Verbot sei laut der SPD-Abgeordnete Susanne Melior unrealistisch, da zumindest in Deutschland 40% der Landwirtschaft das Pestizid nutzt.