Regelmäßige Entsorgung

Die größten Bakterienschleudern im Haushalt

05. Sept. 2015 von

Die vermeindliche Sauberkeit im trautem Heim ist oft Wunschdenken, denn gerade Haushaltsgegenstände sind ein wahres Paradies für Bakterien. Wo sitzen sie besonders häufig?

Welchen Tipp gibt uns eine Gesundheitsexpertin, wenn wir sie Fragen, wie man möglichst einfach und kostengünstig die Vermehrung von Bakterien vermeiden kann? „Händewaschen“, antwortet Dr. L. Ackerley, eine britische Hygiene-Fachfrau. Denn Krankheitserreger tauchen besonders gerne und häufig dort auf, wo man es nicht erwartet.

Wenig überraschend ist es daher, dass 65 Prozent aller Erkältungen, 50 Prozent aller Durchfallerkrankungen und 80 Prozent aller essenbedingten Magen-Darm-Erkrankungen in „sauberen“ Haushalten eingefangen werden. Und nun rate mal wo. Nicht im Badezimmer, sondern in der Küche. In den meisten Haushalten ist die Chance, fäkale Bakterien dort anzutreffen, 200 mal höher.

Immunsystem aufbauen - und regelmäßig ausmisten

Eine gute Immunabwehr ist vor allem darmbedingt. Darm gut – 80 Prozent gesund! Also ist einge gute Darmabwehr ist mit für unsere Gesundheit verantwortlich. Es lohnt sich deshalb, die Darmflora mittels einer guten Ernährung aufzubauen. Für die restlichen 20 Prozent müssen Muskelschmalz und hygienische Zustände her. Die dreckigsten Haushaltsgegenstände sind: Küchenschwämme und -lappen, Schneidebretter, Küchen-Arbeitsflächen, Abflüsse, Türklinken und Zahnbürsten.

Küchentextilien

Feucht und warm – ein ideales Klima zur Vermehrung. Zudem transportiert man die Bakterien mittels der Textilien sehr leicht von einem Ort zum anderen. Am besten darauf achten, einzelne Textilien zu verwenden und diese häufig zu ersetzen. Einmal wöchentlich ist okay. Regelmäßig trocknen lassen: Die meisten Bakterienstämme können unter trockenen Bedingungen nicht überleben. Ein guter Tipp: Man kann Schwämme desinfizieren, indem man sie in der Spülmaschine mitwäscht.

Schneidebretter

Die Schnitte und Risse in den Brettern bieten einen tollen Nährboden für Bakterien. Auch hier muss man aufpassen, dass keine Kreuz-Kontaminationen stattfinden: Rohes Fleisch und rohen Fisch nicht ohne Desinfizieren weiterverwenden. Damit das Schneidebrett ganz sauber wird empfiehlt sich dieses Putzmittel: 1 Teelöffel Chlorbleiche (Javel) mit 200 ml Wasser mischen. Das Brett abreiben, trocknen lassen. Auch Schneidebretter kann man in die Spülmaschine geben.

Küchen-Arbeitsflächen

Größtes Problem: Arbeitsflächen mit nur scheinbar sauberen Textilien reinigen. Wenn man dieselben schmutzigen Tücher und Küchenschwämme für verschiedene Utensilien benutzt, steigt die Keimgefahr. Regelmäßiges Desinfizieren hilft.

Abflüsse

Auch Abflüsse bieten Bakterien ein feuchtes Klima. Sauber kriegt man sie mit Natron oder Backpulver und einer Zahnbürste. So schlägt man Flecken, eingehockter Dreck und sogar Gerüche problemlos in die Flucht. Auch die Abflüsse kann man regelmässig desinfizieren.

Türklinken

Von Hand zu Hand: Bakterien lieben Türklinken. Besonders problematisch sind Kühlschranktüren, die mehrere Familien- oder WG-Mitglieder regelmäßig berühren. Wenn ein Mitglied dazu noch krank ist, freuen sich die Mini-Schädlinge noch mehr. Besonders in diesem Fall gilt: Regelmäßig Hände waschen. Antibakterielle Seifen sollte man trotzdem meiden, denn das sind regelrechte Granaten, die alle Bakterienstämme abtöten. Naturseifen sind eine gesündere Alternative.

Zahnbürsten

Die sollte man alle drei Monate wechseln. Nicht nur wegen den Bakterien, auch weil man die Bürsten mit der Zeit kaputt macht. Auch wichtig: Zahnbürsten nach grippalen Infekten & Co. ersetzen.

Unterschiedliche Bakterienstämme

Trotz all dieser beschriebenen „Haushalts-Dreckschleudern“: Bakterien sind nicht per se schlecht. Es gibt gute (nützliche) und schlechte (schädliche) Bakterienstämme, wobei sich die meisten Menschen problemlos mit beiden Stämmen arrangieren. Normale Haushalte pendeln sich bei einer gesunden Bakterienflora ein.

Aus diesem Grund ist es auch nicht empfehlenswert, in einem Putzanfall das gesamte Haus zu desinfizieren. Falls man das doch tun sollte, stört man diese eingependelte Bakteriensymbiose - und vernichtet nicht nur die schädlichen, sondern auch die harmlosen oder gar guten Bakterien.