Das ist der Selbstversorgergarten der Zukunft von IKEA
In der Stadt wohnen und trotzdem frische Kräuter und Gemüse aus dem eigenen Garten bekommen? „The Growroom“ von IKEA und dem dänischen Future Living-Lab Space 10 hat sich vorgenommen, die Lebensmittelproduktion zu den Konsumenten zu bringen
© Alona Vibe
Frühling ist Garten-Zeit. Als Stadtbewohner stößt man mit seinem Wunsch nach Natur und Selbstverwirklichung im Gemüsebeet jedoch bald an die natürlichen Grenzen, die sich auftun: Der eigene Balkon, wenn er nicht als Müllhalde oder Tauben-Liebesnest zweckentfremdet wurde, bietet nicht genug Platz für Pflanzenkultivation im großen Stil. Wer keinen Balkon besitzt, muss sich ohnehin meist mit einem Kräuterkistchen am Fensterbrett zufriedengeben. Abhilfe soll ein neues Gartenkonzept von Space10, dem Innovationslabor von IKEA, und den Architekten-Duo Mads-Ulrik Husum und Sine Lindholm, schaffen: „The Growroom“, eine Art urbane Gemüsefarm für Zuhause.
„The Growroom“ will aber nicht nur Garten und Ruhe-Oase sein, sondern auch dazu beitragen, dass Kinder in den Städten wieder lernen sollen, woher das Gemüse kommt, dass sie täglich essen.
© Alona Vibe
Transportwege werden obsolet, der biologische Fußabdruck leidet nicht, und die Beziehung zu den Nachbarn verbessert sich, wenn diese sich an dem vertikalen Gartenprojekt beteiligen können: The Growroom misst insgesamt 2,8 x 2,5 Meter und ist daher eher für den Hof als für den Balkon geeignet. Der Holzpavillon ist begehbar und in seiner Konstruktionsweise so optimiert, dass alle Pflanzen gleichermaßen mit Licht und Wasser versorgt werden. Die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ernte.
Wer sich jetzt auf den Weg zu IKEA machen will, um Spanplatten und Bauanleitung für künftige Gartenfreuden zu besorgen, wird jedoch teilweise enttäuscht: Lediglich die Anleitung, wie man in 17 Schritten seinen eigenen Growroom konstruiert, ist online aufrufbar. Das Holz und dessen Zuschnitt mittels Laser-Cutter muss jeder selbst besorgen und bewerkstelligen.
© Niklas Adrian Vindelev
Wird damit nicht der Grundgedanke von IKEA untergraben? Nein, denn es würde laut Space10 keinen Sinn machen, die Gemüseproduktion vor Ort zu fördern und die Bestandteile des „Growrooms“ quer über die Kontinente zu schicken.
Dieser Artikel von Maria Steinwender erschien zuerst beim „enorm Magazin“.