DEET in Insektenspray – was ist das?
Gerade nach milden Wintern kann es auch bei uns zu Stechmückenplagen kommen. Die Insekten fühlen sich in der Nähe von Gewässern besonders wohl. Da die Eier gut überwintern können, stechen die ersten Mücken bereits nach den ersten warmen Frühlingswochen.
Mückeneier, die den Winter unbeschadet überstanden haben, entwickeln sich ab den ersten warmen Tagen. Lediglich 10 Grad über Null reichen aus, um Mücken aktiv werden zu lassen. Nach etwa vier Tagen schlüpfen die Mückenlarven. Diese brauchen ebenfalls nur wenige Tage bis zur Verpuppung und dann noch einmal ein paar Tage zum Schlüpfen. Wenn die Mücken geschlüpft sind, sind sie paarungsbereit – und stechen dann zu. Übrigens stechen nur die weiblichen Mücken. Sie benötigen das Blut für ihre Nachkommen.
Schon im Frühjahr kann es also sein, dass wir gestochen werden. Im Sommer legen die Mücken dann aber richtig los. Gerade in den Abendstunden gilt ein Mückenspray dann schnell als unverzichtbar.
Das Problem: Der Wirkstoff DEET (Diethyltoluamid).
Diethyltoluamid zur Insektenabwehr
DEET, Hauptbestandteil der effektiven Mückensprays, ist eine chemische Substanz zur Insektenabwehr. Wie das Mittel, das vom us-amerikanischen Militär entwickelt wurde, genau wirkt, ist nicht eindeutig geklärt. Versuche zeigen, dass Insekten das für sie schädliche DEET wahrnehmen können und sich dann fernhalten.
Der Wirkstoff ist auch für den Menschen nicht ganz ohne: Neben der Reizung der Schleimhäute kann ein Insektenspray mit DEET zu Hautreizungen führen. Einige Studien belegen das Vorkommen von Wahrnehmungsstörungen. Daher steht der Wirkstoff im Verdacht, das Nervensystem zu schädigen. Auch Allergien kann DEET hervorrufen. Bei Schwangeren, stillenden Müttern und kleinen Kindern sollte daher kein Insektenspray mit DEET angewendet werden.
Generell wird empfohlen, Mückensprays mit diesem Wirkstoff nicht zu lange und nicht in großer Menge anzuwenden.
Gut abwägen und Alternativen suchen
Da DEET zuverlässig vor Mücken und die durch sie übertragenen Krankheiten schützt, ist das Mittel trotz eventueller Nebenwirkungen für Reisen in die Tropen oder Subtropen empfehlenswert. Denn durch Insektensprays mit DEET kann auch einer Infektion mit Malaria oder Dengue-Fieber vorgebeugt werden.
Wer das Mittel meiden möchte, findet im Wirkstoff Icaridin eine Alternative. Einige „Autan“-Produkte sind bereits von DEET auf Icaridin umgestiegen. Icaridin ist hautfreundlicher, greift den Stoff der Kleidung nicht an und gilt als unbedenklich. Dabei schützt er allerdings nicht ganz so zuverlässig und die Wirkung hält kürzer an.
Auch verschiedene ätherische Öle können die Mücken vertreiben. Diese verfliegen allerdings schnell wieder und sind daher kein zuverlässiger Schutz bei echten Mückenplagen. Dennoch sollte die Anwendung von DEET wie bei einem Medikament immer gut abgewogen werden.