Wie viel Wasser verbraucht dein Lebensstil?
130 Liter Wasser für eine Tasse Kaffee, 150.000 Liter für ein Stück Fleisch. Dann noch 120 Liter Wasser, das pro Person täglich aus dem Hahn läuft. Wie viel kommt zusammen?
Die Weltbevölkerung ist inzwischen auf über sieben Milliarden Menschen angewachsen und noch ist kein Ende des Wachstums in Sicht. Trotzdem steht uns nur ein limitierter Vorrat an Trinkwasser zu Verfügung. Dass sich die Politik und Gesellschaft Gedanken rund um Ressourcen machen muss, versteht sich von selbst.
Darum hat sich vor einigen Jahren auch der Begriff „Wasser-Fußabdruck “ etabliert: Er zeigt, wie viel Frischwasser bei der Produktion unserer Nachos oder unserer Kleidung verbraucht wird. Dabei geht es nicht einfach um die Menge, die wir zum Waschen oder Kochen aus dem Hahn fließen lassen: In diesen virtuellen Wasserverbrauch rechnet man auch noch die Menge mit ein, die man zur Herstellung von Lebensmitteln und Konsumgütern braucht. So macht dieser Fußabdruck die tatsächliche Verbrauchsmenge jeder Person deutlich.
Wasser und Landwirtschaft
Der größte Teil unseres Wassers wird in der Landwirtschaft und der Produktion verbraucht. Damit man sich die Dimensionen und Verbrauchsherde unseres Weltwassers leichter vorstellen kann, hat die Wissenschaft die Erdoberfläche in Flussgebiete unterteilt. Die primäre Speisequelle für jedes Flussgebiet sind Niederschläge: Regen und Schnee speist die Flussgebiete und sichert so Grundwasser, Teiche und Seen.
Niederschläge sind außerdem weltweit dafür verantwortlich, dass Böden befeuchtet werden und die Pflanzen die Feuchtigkeit mit ihren Wurzeln aufnehmen können. Dies ist die Grundlage für die weltweite Ernährung.
Wasser: Nicht selbstverständlich
Nicht alle Menschen haben es so gut wie wir und können einfach mal 120 Liter Wasser pro Tag verbrauchen. Das ist nämlich die Menge, die jeden Tag in Rheinland-Pfalz verbraucht wird. Das klingt nach viel, aber immerhin ist das schon weniger als in den 90er Jahren. Dazu kommt dann aber noch der virtuelle oder indirekte Wasserverbrauch, der bei der Produktion, der Lagerung und dem Transport von Lebensmitteln und Konsumgütern anfällt. Im Durchschnitt beträgt unser täglicher virtueller Wasserverbrauch 4000 Liter. Das sind 26 volle Badewannen täglich.
Fleisch: So viel Wasser für Shirts und dein Steak
Du trägst ein einfaches Baumwoll-T-Shirt? Rate mal, wie viel Wasser die Produktion verschlungen hat: Stolze 2700 Liter. Wie kann das sein? Baumwolle ist eine Pflanze, die für ihr Wachstum sehr viel Wasser braucht. Da man sie nur in sehr trockenen Anbaugebieten pflanzt, muss man sie stark bewässern.
Für das Färben kommen dann auch noch einmal einige Liter dazu. 2.700 Liter für ein Shirt sind schon arg viel. Aber im Vergleich zu einem Stück Fleisch ist das noch gar nichts. Zur Aufzucht, Fütterung und Haltung eines Pfund Rinds werden 15.500 Liter Wasser verbraucht. Da ist der Durst des Rinds mit eingerechnet, aber auch das Wasser für die Futterherstellung.
Wasser sparen
Wenn du noch nicht Vegetarier werden möchtest, kannst du deinen Wasser-Fußabdruck trotzdem mindern, in dem du deine Lebensmittel möglichst regional und saisonal einkaufst. So vermeidest du lange Transportwege und führst dir zudem frischere Ware mit mehr Vitaminen zu. Dieser Grundsatz gilt nicht nur für Nahrungsmittel, sondern auch für Konsumgüter.
Drei hilfreiche Tipps zum Wasser sparen
Toilettenspülung
Die meisten Haushalts-Toiletten haben eine Sparspülung. Diese spart mindestens ein Drittel im Vergleich zur normalen Spülbetätigung. Aber auch wenn man keine Spartaste hat, kann man einen Wasser-Stopp verbauen – so leert sich nicht mehr der komplette Spülkasten, sondern nur bei gedrückter Taste.
Duschen
Ein Vollbad in der Badewanne verbraucht etwa 150 bis 200 Liter, ein Duschbad verbraucht hingegen nur 80 Liter.
Auch in diesem Bereich kann ein Dusch-Stopp oder eine Wassersparbrause Sinn machen. Mit einem Duschstopps kann man die Wasserzufuhr bequem und ohne Temperaturverlust unterbrechen, während eine Wassersparbrause das Wasser zusätzlich mit Luft mischt.
Geschirrspülmaschine
Erster Pluspunkt: Die Geschirrspülmaschine ist effektiver und sparsamer als die Handwäsche und auch das Vorspülen ist nicht mehr nötig. Neuere Gerätschaften haben einen Spar- oder Ecomodus, den man gerade bei leichten Verschmutzungen gut verwenden kann.
Ein zusätzlicher Energietipp: Den Zulauf der Spülmaschine an der Warmwasserleitung oder an die Solaranlage anschließen.
Interessantes Thema? Mittels diesem Link kannst du genau herausfinden, wie viel Wasser du verbrauchst (in englisch).