Gesundheit

Wie nützlich sind Grippostad C & Co.?

12. Nov. 2015 von

Einige rezeptfreie Arzneimittel können starke Nebenwirkungen haben — darunter sind viele Mittel, die in fast jeder Hausapotheke zu finden sind. Lies hier, warum diese nicht zu empfehlen sind und welche Alternativen es gibt.

Viele frei verkäufliche Medikamente sind sinnlos bis gefährlich und dennoch Verkaufsschlager. Bereits eine frühere Untersuchung der Stiftung Warentest zeigte: Knapp ein Drittel der Pillen, Tropfen, Salben und Lutschtabletten, die rezeptfrei in Apotheken erhältlich sind, eignen sich wenig für die Behandlung. Zehn Prozent sind sogar total überflüssig, weil es bessere Alternativen gibt.

Kombinations-Arzneimittel mit mehrere Wirkstoffen sind problematisch

Schmerzmittelkombinationen

Spalt Schmerztabletten

  • Wirkstoffe: Acetylsalicylsäure (ASS) und Paracetamol
  • Kritik: Mehrere Wirkstoffe nebeneinander wirken nicht besser, haben aber stärkere Nebenwirkungen zur Folge. So kann ASS Magenbeschwerden auslösen, wohingegen Paracetamol Nieren und Leber belastet — kombiniert man die Stoffe, erhöht sich das Risiko.
  • Alternativen: Schmerzmittel, die nur einen Wirkstoff (z-B Ibuprofen) enthalten.

Neuralgin und Thomapyrin

  • Wirkstoffe: Acetylsalicylsäure (ASS), Koffein, Paracetamol
  • Kritik: Für ASS und Paracetamol gilt das gleiche wie oben. Das Koffein kann zudem dazu beitragen, dass mehr Schmerzmittel als notwendig eingenommen wird.
  • Alternativen: Präparate mit Ibuprofen.

Vivimed mit Koffein

  • Wirkstoffe: Paracetamol, Koffein
  • Kritik: Paracetamol wird immer mehr wegen negativer Wirkungen auf Nieren und Leber kritisiert. Das Koffein führt oft dazu, dass noch mehr von diesem Schmerzmittel eingenommen wird.
  • Alternativen: Präparate mit Ibuprofen.

Kombinations-Erkältungsmittel

Grippostad C

  • Wirkstoffe: Paracetamol, Koffein, Chlorphenamin
  • Kritik: Hier gilt die selbe Kritik an Paracetamol. Der zusätzliche Wirkstoff Chlorphenamin schränkt die Konzentrationsfähigkeit ein, problematisch ist das etwa beim Autofahren oder beim Arbeiten mit Maschinen. Das anregende Koffein kann die müde machende Wirkung nicht ausgleichen, weil es viel kürzer wirksam ist als das Antihistamin.

Cetebe antiGrippal Erkältungstrunk Forte

  • Wirkstoffe: Paracetamol, Phenylephrin, Dextromethorphan
  • Kritik: Neben dem riskanten Paracetamol ist Phenylephrin enthalten. Der Wirkstoff kann das Herz-Kreislaufsystem anregen. Herzrasen, Blutdruckanstieg, Unruhe und Nervosität sind möglich. Zusätzlich besteht durch den Wirkstoff Dextromethorphan ein Risiko.
  • Alternativen: Bei Schnupfen helfen abschwellende Nasentropfen ohne Konservierungsmittel zum Beispiel mit dem Wirkstoff Xylometazolin, gegen Kopf- und Gliederschmerzen können ASS-Brausetabletten oder Ibuprofen-haltige Tabletten oder Kapseln helfen. Außerdem sollte man viel trinken, um festsitzenden Schleim zu verflüssigen.