Wie gesund ist Kohlensäure?
Damit unser Körper gut funktioniert, sollten wir täglich etwa 1,5 bis 2,5 Liter trinken. Aber macht es dabei einen Unterschied, ob das getrunkene Wasser mit Kohlensäure versetzt ist, und ist der prickelnde Genuss wirklich gesund? Wir verraten es Dir!
Im Jahr 2016 lag der pro Kopf Verbrauch an Mineralwasser nach Angaben der „European Federation of Bottled Waters“ in Deutschland bei etwa 175 Litern. Bevorzugt wurde dabei mit einem Anteil von knapp 78 Prozent mit Kohlensäure versetztes Mineralwasser. Im Vergleich zu anderen Ländern, wie Großbritannien oder Frankreich, wo eher stilles Wasser bevorzugt wird, sind wir damit absolute Sprudel-Fans.
Wasser und Kohlenstoffdioxid
Bei Kohlensäure handelt es sich um die Verbindung von Wasser mit Kohlenstoffdioxid. Ist die Flasche geschlossen, bleibt das Kohlenstoffdioxid im Wasser gelöst, wird sie jedoch geöffnet, kann es als Gas entweichen. Natürliche Kohlensäure stammt aus Vulkanregionen und löst auf ihrem Weg aus dem Erdinneren an die Oberfläche viele gesunde Mineralstoffe aus den Gesteinsschichten. Daher sind in Mineralwasser mit natürlicher Kohlensäure häufig besonders viele Mineralstoffe enthalten.
So kam die Kohlensäure ins Wasser
Viele Mineralwasser sind nicht mit natürlicher Kohlensäure versetzt, sondern bekommen diese erst nachträglich zugefügt. Doch wer kam eigentlich auf die Idee, unser Trinkwasser mit Kohlensäure zu versetzen? Ursprünglich wurde die Kohlensäure zur Konservierung von Heilwasser eingesetzt. Dieses war laut „NDR“ im 19. Jahrhundert als Medizin gegen Krankheiten anerkannt. Damit es auch in Apotheken angeboten werden konnte und lange haltbar war, wurde es mit Kohlensäure versetzt. Diese stabilisiert die enthaltenen Mineralien und wirkt leicht desinfizierend.
Sodbrennen und Übersäuerung
Wer bei Kohlensäure die Gefahr einer Übersäuerung des Körpers sieht, der sollte wissen, dass kohlensäurehaltiges Wasser einen pH-Wert von 7 aufweist und damit neutral ist. Durch das Kitzeln der kleinen Bläschen werden beim Trinken allerdings unsere Schleimhäute angeregt. Dies kann dazu führen, dass mehr Verdauungssäfte und daher mehr Säure im Magen produziert werden.
Es gibt zwei verschiedene Wege, auf denen die Kohlenstoffdioxid-Gase wieder ihren Weg aus unserem Körper heraus finden. Ein Teil davon gelangt über den Verdauungstrakt ins Blut und wird dann durch die Lunge abgeatmet. Der andere Teil entweicht durchs Aufstoßen. Dabei kann bei manchen Menschen Magensäure in die Speiseröhre gelangen. So kommt es hin und wieder zu Sodbrennen.
Wenn Du zu Sodbrennen (Reflux) neigst, solltest Du daher besser stilles Wasser trinken. Auch bei einem empfindlichen Magen oder aufgeblähtem Bauch ist es ratsam, auf kohlensäurehaltiges Wasser zu verzichten. Ansonsten kann es auch helfen Wasser mit viel Hydrogenkarbonat zu trinken, denn dies neutralisiert überschüssige Säuren.
Positive Eigenschaften
Wer keine Probleme mit zu viel Magensäure hat, kann bei Sprudelwasser bedenkenlos zugreifen. Dadurch, dass die Magenschleimhaut gut durch den Sprudeleffekt durchblutet wird, unterstützt die Kohlensäure unsere Verdauung. Auch die Harnwege werden gut durchgespült, da die Ausscheidung von Urin ebenso gefördert wird. Kohlensäurehaltiges Wasser bringt also Schwung in unseren Verdauungsapparat und sorgt dafür, dass alles rund läuft.