Was tun gegen fettige Haare?
Fettige Haare und ein schnell nachfettender Haaransatz sehen meist unschön aus. Dabei steckt hinter dem Fettfilm ein natürliches Pflegemittel. Du solltest lieber für dein Haarfett dankbar sein. Hier erfährst Du, wie Du Kopfhaut und Haare wieder gesund pflegst.
Das Haarfett, auch Talg genannt, erfüllt wichtige Funktionen. Es pflegt die Kopfhaut und sorgt dafür, dass die Haare gesund und geschmeidig bleiben.
Haarfett wirkt also wie ein natürliches Pflegeprodukt. Gebildet wird es von den Talgdrüsen auf der Kopfhaut. Werden diese gestresst — zum Beispiel durch aggressive und zu häufige Reinigung, Hormonumstellungen, ungesundes Essen oder Medikamente wie die Antibabypille oder Schilddrüsenhormone — reagieren sie über und produzieren immer mehr Talg.
Erstmal gilt es also festzuhalten: Darüber dass unsere Kopfhaut Haarfett produziert, brauchen wir uns nicht zu ärgern, es ist vielmehr ein Grund zur Freude, dass unser Körper solch ein Wunderwerk ist.
Dennoch können sehr schnell fettende Haare lästig werden. Zum Glück kann man dem mit einfachen Tipps entgegenwirken.
Die drei wichtigsten Tipps gegen fettige Haare
Manchmal scheint es wie verhext zu sein: Je öfter man die Haare wäscht, desto schneller fetten sie nach. Doch das ist keine Zauberei, sondern eine wichtige Reaktion unseres Körpers.
Je mehr Talg der Kopfhaut entzogen wird, desto mehr wird nachproduziert. Sonst würde die Kopfhaut austrocknen, die Haare würden brüchig und unter Umständen sogar vermehrt ausfallen.
Es gilt also, das Haarfett nur sanft zu entfernen, um die natürliche Balance der Kopfhaut nicht zu stören. Dies gelingt mit folgenden einfachen Anwendungen.
1. Das richtige Shampoo benutzen
Die Wahl des Shampoos sollte auf ein mildes Produkt fallen, das keine Chemikalien oder Silikone enthält. Denn Silikone verkleben die Kopfhaut und lassen sie nicht mehr atmen, wodurch sie noch mehr aus dem Gleichgewicht kommt.
Naturkosmetik mit Kräuterextrakten wie Kamille, Rosmarin, Schachtelhalm oder Schafgarbe beruhigen die Kopfhaut und regulieren gleichzeitig die Fettbildung.
Besonders sanft und umweltfreundlich lassen sich die Haare mit Methoden der sogenannten „No Poo“-Bewegung reinigen. Dazu gehört zum Beispiel das Waschen mit Waschnüssen, Lavaerde oder Haarseife.
2. Die Haare richtig waschen
Auch bei der Haarwäsche selbst, egal welches Produkt man dafür verwendet, können einfache Veränderungen dafür sorgen, dass die Haare weniger stark nachfetten.
Das Wasser nicht zu heiß einstellen. Durch eine zu hohe Wassertemperatur trocknet die Kopfhaut stark aus und produziert daher schneller Talg nach. Deshalb sollte man die Haare so kühl wie möglich waschen. Eine eiskalte Spülung der Haare (am besten die Kopfhaut auslassen) sorgt für einen besonders schönen Glanz.
Der richtige Rhythmus: So wie die Haare schneller nachfetten, je öfter man sie wäscht, bleiben sie umso länger frisch, je seltener sie gewaschen werden. Man kann seiner Kopfhaut das starke und schnelle Nachfetten also auch wieder „abtrainieren“.
Dazu gehört natürlich eine Umgewöhnungsphase, in der die Haare erstmal ein paar Tage fettiger aussehen. Am besten man legt diese Zeit in seinen Urlaub. Babypuder kann wie Trockenshampoo das Fett ohne Waschen binden und mattiert den Ansatz.
3. Die Haare richtig stylen
Keine Spülungen und extra Pflegeprodukte: Wer kann, sollte auf reichhaltige Spülungen oder Stylingprodukte wie Haargel und -wachs verzichten. Sie beschweren die Haare und können die Kopfhaut verkleben. Wer nicht ohne Spülungen und Co. auskommt, sollte sie nur in die Haarlängen geben und den Ansatz sowie die Kopfhaut aussparen.
Unser Haarfett ist ein natürliches Pflegeprodukt. Mit einer Bürste mit weichen Borsten kann man die körpereigene Pflegekur gleichmäßig im Haar verteilen.
Nicht zu viel föhnen: Hohe Temperaturen regen die Talgproduktion an. Deswegen sollte man auch Föhnhitze möglichst meiden. Nach dem Waschen lässt man die Haare am besten lufttrocknen oder föhnt sie nur kurz und mit möglichst kalter Luft.
Außerdem sollte man möglichst wenig Hitze an den Ansatz kommen lassen. Dafür die Haare zum Beispiel kopfüber trocken föhnen — das sorgt gleichzeitig für Volumen.