Was hilft bei Endometriose und Adenomyose?
Der März steht im Zeichen der Endometriose-Awareness. Auf der ganzen Welt schließen sich Betroffene zusammen, um über die chronische Erkrankung aufzuklären. Endometriose und Adenomyose sind zwei der häufigsten Unterleibs-Erkrankungen bei Frauen. Bei der Endometriose siedelt sich Gewebe ähnlich dem der Gebärmutterschleimhaut im Unterleib aber auch anderen Teilen des Körpers an. Die Folge sind starke Schmerzen und viele weitere Einschränkungen im Alltag. Bisher gibt es keine Heilungsmöglichkeit, aber einige Methoden, die helfen können, die Schmerzen zu regulieren. Hier erfährst Du, was Du zusätzlich zu entzündungshemmender Ernährung tun kannst und welche Mikronährstoffe Entzündungen entgegen wirken und Beschwerden lindern können.
Endometriose ist ein Chamäleon und so mannigfaltig die Symptome sind, so unterschiedlich ist auch, was Betroffenen hilft. Bevor Du selbstständig zu Nahrungsergänzungsmitteln greifst, besprich es mit Deinem Arzt.
Magnesium
Magnesium kann Menstruationsbeschwerden lindern, den Säure-Basen-Haushalt ausgleichen und den Stoffwechsel unterstützen. Auch bei emotionalen Schwankungen durch das prämenstruelle Syndrom (PMS) kann eine hochdosierte Magnesiumeinnahme helfen. Ein Magnesiummangel fördert die Entstehung von Krämpfen. Das Mineral ist in Vollkornprodukten, Weizenkleie und Nüssen enthalten.
Omega-3-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren werden wegen ihrer anti-entzündlichen und schmerzlindernden Eigenschaften empfohlen. Der Körper kann die wichtigen langkettigen Fettsäuren nur begrenzt selbst herstellen, weshalb neben einer gesunden Ernährung mit fettreichen Fischen (Lachs, Thunfisch, Hering, Makrele) die zusätzliche Einnahme sinnvoll sein kann. Die Aufnahme von Omega-3 durch pflanzliche Nahrungsmittel wie Leinsamen oder Chiasamen ist nicht ausreichend, da es mit großen Verlusten umgewandelt werden muss. Die Ausnahme hier ist Algenöl.
Vitamin B6
Vitamin B6 ist für eine Vielzahl von Vorgängen im Körper zuständig - zum Beispiel steuert es den monatlichen Hormonkreislauf und wirkt damit positiv auf PMS-Symptome. Viele Endometriose-Betroffene müssen die Antibabypille nehmen, was zu einem Vitamin-B6-Mangel führen kann. Ohne den Ausgleich von Vitamin B6 kann es durch die Einnahme von Hormonen zu einer Verstärkung des PMS kommen. In diesem Fall solltest Du einen Arzt aufsuchen, da die nötige Dosierung nicht durch Supplements gewährleistet werden kann.
Vitamin D
Vitamin D wirkt regulierend auf das Immunsystem. So wird die Produktion entzündlicher Botenstoffe gestoppt, Entzündungen können - auch kann Vitamin D schmerzlindernd wirken. Zwar ist die Wirkung von Vitamin D bei Endometriose noch nicht abschließend durch Studien belegt, dennoch sollte ein Vitamin-D-Mangel ausgeschlossen und gegebenenfalls supplementiert werden. Praktisch alle Menschen in unseren Breitengraden haben nicht genug Vitamin D3 - unbedingt vorher testen lassen und immer in Kombination mit K2 nehmen.
Vitamin C & E
Vitamin C und E verringern oxidativen Stress. Oxidativer Stress entsteht bei Entzündungen und kann die Zerstörung und das Fortschreiten von Endometriose negativ beeinflussen. Schmerzen während der Periode oder des Geschlechtsverkehrs durch Endometriose können durch die Antioxidantien verringert werden. Es ist ratsam, vor der Einnahme den antioxidativen Status bestimmen zu lassen und mit einem Arzt zu sprechen, da sich Vitamin C mit verschiedenen Medikamenten nicht verträgt.
Selen
Selen ist ein lebensnotwendiges Spurenelement, das der menschliche Körper nicht selbst produzieren kann. Selen ist Bestandteil von Enzymen und somit an einer Vielzahl von Reaktionen im Körper beteiligt. Als Bestandteil von antioxidativ wirkenden Enzymen ist Selen unter anderem wichtig für den Schutz des Organismus vor Zellschädigungen durch Radikale. Zur Sicherung der Selen-Versorgung reichen ein bis zwei Paranüsse am Tag - Supplements sind also nicht notwendig.
Zink
Zink ist nach Eisen das zweithäufigste Spurenelement im menschlichen Körper. Es fördert die Immunabwehr, ist an vielen Stoffwechselreaktionen beteiligt und wirkt entzündungshemmend. Für die Gesundheit hat Zink eine große Bedeutung und meist wird es ausreichend durch die tägliche Nahrung aufgenommen. Als Veganer oder Vegetarier solltest Du besonders auf die Zufuhr achten, da Zink aus pflanzlicher Nahrung schwerer aufgenommen wird.
Polyphenole: Resveratrol & OPC
Resveratrol ist als Wirkstoff aus roten Trauben und Erdnüssen bekannt. Es handelt sich um einen antioxidativ wirkenden sekundären Pflanzenstoff, dem viele positive Eigenschaften zugeschrieben werden, wie zum Beispiel die Reduktion von oxidativem Stress oder das Verhindern des Abwanderns von Gewebe. Bisher ist die Wirkung jedoch nicht ausreichend untersucht. Auf Nummer sichergehst Du, wenn Du häufiger zu Trauben, Heidelbeeren, Cranberrys oder Pflaumen greifst.
Kurkuma
Curcumin ist der gelbe Farb- und Wirkstoff aus der Gelbwurz (Kurkuma). Viele kennen es als Gewürz oder in Goldener Milch. Es wirkt entzündungshemmend, antioxidativ sowie immunsystem- und hormonregulierend.
Fazit
Mikronährstoffe können die klassische Behandlung bei Endometriose und Adenomyose ergänzen. Bestimmte Stoffe wirken entzündungshemmend oder schmerzlindernd. Zwar ist bewiesen, dass einige Vitamine sowie Spurenelemente und Mineralien positive Effekte Endometriose-Symptome haben, dennoch solltest Du nicht ohne vorherige Beratung zu Vitamintabletten greifen. Nahrungsergänzungsmittel bergen immer das Risiko einer ungesunden Überdosierung und können daher manchmal mehr schaden als nützen.
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Weiterführende Links:
- Mikronährstoffe bei Endometriose
- BFR Bund Resveratol
- Sicherheit von Resveratol
- Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin (2018): Patienteninformation Endometriose
- Ciavattini, A. et al. (2017): Ovarian endometriosis and vitamin D serum levels. Gynecol Endocrinol 2017 Feb;33(2):164–167
- Giampaolino, P. et al. (2019): Is there a Relationship Between Vitamin D and Endometriosis? An Overview of the Literature. Curr Pharm Des 2019;25(22):2421–2427
- Dr. Nabielek Gynäkologie - Arzneimittel & Naturheilmittel - Vitamine & Spurenelemente
- Endometriose und Naturheilkunde
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. Selen
- Ärztezeitung Kurkuma
- Studie zu Kurkuma