Was den „Buy Nothing Day“ so wichtig macht
Am 28. November ist – als Gegenbewegung zum „Black Friday“ der „Buy Nothing Day“. Das heißt: An diesem Samstag geben wir keinen Cent aus. Wir erklären Dir die Idee hinter dem „Kauf-nix-Tag“ und wie er Dein Kaufverhalten revolutionieren kann. Zugleich zeigen wir Dir, weshalb der Tag eine wichtige Signalwirkung gegen Umweltverschmutzung und Menschenrechtsverletzungen hat.
Im Jahr 1900 besaß ein Mensch im Durchschnitt rund 400 Dinge – heute sind es schon um die 10.000! Ob wir die alle wirklich brauchen? Wenn wir ehrlich sind, wohl eher nicht. In der Regel haben wir viel mehr als wir benötigen. Vieles besitzen wir gleich in mehrfacher Ausführung und oft landet ein kaputtes Teil im Müll, bevor wir versuchen es zu reparieren.
Am schnellsten wächst unser Besitz wohl, weil wir es lieben einzukaufen. Schon allein 60 neue Kleidungsstücke kaufen die Deutschen pro Jahr – laut eine Studie von Greenpeace. Der „Buy Nothing Day“ möchte diesem Konsumwahnsinn bewusst etwas entgegensetzen.
Was ist der „Buy Nothing Day“?
Ins Leben gerufen wurde der „Buy Nothing Day“ als Gegenveranstaltung zum amerikanischen Mega-Shopping-Event „Black Friday“. Der Handel läutet mit dem „Black Friday“ die Weihnachtseinkaufsaison ein und lockt mit vielen Rabatten und Schnäppchen. Diese „Corona-Jahr“ mit besonderer Vehemz. Im Gegenzug dazu startetet als kleine Plakataktion 1992 im kanadischen Vancouver der „Buy Nothing Day“, der sich mittlerweile als weltweit verbreitete Aktion in mehr als 60 Ländern etabliert hat. Er findet traditionell immer am letzten Freitag (Nordamerika) und letzten Samstag (Europa) im November statt.
„Alles in der Wirtschaft ist darauf angelegt, heute, jetzt, hier, sofort etwas zu kaufen. Ich war davon völlig erschöpft und dachte, vielleicht ist es eine gute Idee, endlich einmal eine Shopping-Pause einzulegen“, erklärte der Initiator Ted Dave damals.
Deshalb ruft der „Buy Nothing Day“ dazu auf, einen ganzen Tag lang auf jegliche Einkäufe in Shopping-Centern, Supermärkten und anderen Läden zu verzichten.
Was bringt der „Buy-Nothing-Day“?
Schon ein Tag Einkaufsverzicht kann uns die Augen öffnen. Schließlich ist Shopping für viele von uns zur Routine geworden. Unsere Wohlstandsgesellschaft macht es möglich, dass wir ohne groß darüber nachzudenken viel und ständig kaufen können. Während unsere Großmutter vielleicht noch jeden Pfennig umdrehen musste, leisten wir uns viel mehr oder weniger notwendige Dinge.
Der „Buy Nothing Day“ hilft uns, unnötige oder unbewusste Einkäufe zu entlarven. Zugleich regt er uns dazu an, bessere Kaufentscheidungen zu treffen und überflüssige Käufe zu vermeiden.
So können wir beispielsweise statt dem täglichen Besuch beim Bäcker unser Lunch-Paket für die Arbeit künftig selbst Zuhause vorbereiten. Auch was Kleidung angeht, müssen wir nicht jeden Trend mitmachen. Wir können hochwertiger und dafür weniger kaufen und Mode-Konzepte unterstützen, die – anders als die großen Modehäuser – nicht Mensch und Umwelt ausbeuten.
Deutliches Signal an die Wirtschaft
Doch nicht nur auf uns persönlich hat der „Buy Nothing Day“ positive Auswirkungen. Er kann auch großen Einfluss auf unsere Wirtschaft haben. Denn, der 24 Stunden Einkaufsstopp konfrontiert die Unternehmen mit der Einkaufsmacht der Verbraucher. Verzichten viele Kunden 24 Stunden lang aufs Konsumieren, macht sich dies deutlich in den Umsatzzahlen bemerkbar.
Dies zeigt sowohl den Konsumenten, als auch den Händlern deutlich, dass die Nachfrage das Angebot entscheidend mitbestimmt. Wenn wir dies nutzen und mehr fair gehandelte und ökologisch produzierte Produkte kaufen, müssen die Hersteller das Angebot an die steigende Nachfrage anpassen. So können wir umwelt- und menschenfreundlichere Herstellungsbedingungen unterstützen.
„Circular Monday“ statt „Cyber Monday“
Als Gegenbewegung zum „Cyber Monday“ ist auch der „Ciruclar Monday“ (ehem. White Monday) entstanden. Zum vierten Mal in Folge, setzten die Initiatoren und Unterstützer am Montag vor dem „Black Friday“, ein Zeichen gegen zügellosen Konsum setzen. Dabei liegt den Initiatorinnen ein Thema besonders am Herzen: Zirkularität. Gemeinsam mit Konsumenten, Produzenten, Influencern und Meinungsmachern wollen sie zeigen, wie einfach es ist, zirkulär zu konsumieren.
Das Prinzip der Circular Economy ist so einfach wie nachhaltig: Bestehende Materialien und Produkte sollen so lange wie möglich geteilt, geliehen, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden.
Hier findest Du eine Liste mit Herstellern, die Du für eine nchhalttige Kreislaufwirtschaft unterstützen kannst.
Fazit: „Kauf-nix-Tag“ für eine bessere Welt
Der „Buy Nothing Day“ oder auch der „Circular Monday“ setzen klare Zeichen gegen die „zerstörerischen“ Wirkungen unserer Konsumgesellschaft. Sie rufen dazu auf, durch den Kaufstopp in Zukunft weniger und bewusster einzukaufen. So können wir uns mit Entscheidungen für Fairtrade-, Bio- oder Second-Hand-Produkte bei jedem Einkauf gegen umweltschädliche und unmenschliche Herstellungsbedingungen engagieren.
Sei es im Supermarkt, beim Klamottenkauf oder bei der Wahl von Kosmetik und Putzmitteln. Wenn wir zur „grünen“ beziehungsweise fairen Alternative greifen, schützen wir Mensch und Umwelt.
Weiterführende Links:
- WWF Jugend – Tipp der Woche! Mach mit beim Kauf-Nix-Tag morgen
- Greenpeace Studie – Konsumkollaps durch Fast Fashion
- HNA - Statt Black Friday: Am "Buy Nothing Day" wird nicht eingekauft
- Manager Magazin - Der Anti-Shopping-Tag: Buy Nothing Day (Kauf-nix-Tag)
- The OGNC – Bewusster Konsum: So kaufen wir nur das, was wir wirklich brauchen