Pflege

Warum der Verzicht auf Shampoo Deinen Haaren gut tun kann

10. Aug. 2017 von

Hast Du schon mal von „No Poo” gehört? Der Begriff ist eine Abkürzung für „No Shampoo”. Klingt unhygienisch? Ist es aber keineswegs, wenn du einige wichtige Tipps beachtest. Der Verzicht auf Shampoo kann deinen Haaren sogar guttun. Wir haben das „No Poo”-Prinzip unter die Lupe genommen – lest hier, warum sich ein Selbstversuch durchaus lohnen könnte.

Haare waschen ohne Shampoo

Auch wenn viele Menschen der “No Poo”-Methode zuerst skeptisch gegenübertreten: Denkt man länger darüber nach, klingt das Haarewaschen ohne Shampoo gar nicht mehr so absurd.

Schließlich ist erwiesen, dass manche Shampoos bei empfindlichen Menschen Ausschläge oder allergische Reaktionen hervorrufen können. Bei täglichem Shampoonieren ist die Kopfhaut außerdem oft ausgetrocknet und gereizt. Häufiges Haarewaschen mit Shampoo regt zudem die Talgdrüsen zu einer übermäßigen Produktion an – schnell fettende, ungepflegt wirkende Haare sind das Ergebnis.

Wenn Du dich mit fettigem Haar herumschlägst oder besonders sensible Kopfhaut hast, könnte das Haarewaschen ohne Shampoo für Dich einen Versuch wert sein. Wichtig ist dabei, auf die Selbstreinigungskräfte deiner Kopfhaut zu vertrauen und genügend Geduld mitzubringen. Etwa sechs Wochen musst du in der Regel nämlich warten, bis sich Deine Kopfhaut umgestellt hat und die Haare nicht mehr fettig wirken.

Gesunde Haare und mehr Volumen durch Waschen ohne Shampoo

Solange heißt es also: Die Zähne zusammenbeißen und die fettigen Haare zum Pferdeschwanz binden oder eine Mütze aufsetzen. Nach dieser Zeit wird sich in den meisten Fällen jedoch eine deutliche Besserung einstellen. Die übermäßige Produktion der Talgdrüsen wird reguliert und Du wirst für deine Geduld belohnt: Die Haare gewinnen an Volumen und wirken länger frisch. Häufig beruhigt sich auch gereizte Kopfhaut, außerdem fühlen sich Haare, die mit der „No Poo”-Methode behandelt werden, gesund und kräftig an.

Mit der „No Poo”-Methode tust Du auch der Umwelt etwas Gutes. Die im Shampoo enthaltenen Tenside und Duftstoffe sind nicht unbedingt für ihre Umweltfreundlichkeit bekannt.

Und auch die vielen Plastik-Shampooflaschen wollen entsorgt werden – meist bleiben in diesen auch noch Shampoo-Reste zurück. Müll zu reduzieren und unsere Umwelt so wenig wie möglich zu belasten ist daher ein nicht unerhebliches weiteres Argument für den Verzicht auf herkömmliches Shampoo.

Saubere Haare auf natürlichem Wege: Shampoo-Alternativen

Wenn Du in Zukunft auf Shampoo verzichten möchtest, brauchst Du natürlich Alternativen. Die einfachste und gleichzeitig natürlichste Möglichkeit ist es, die Haare nur mit klarem Wasser zu waschen. Sämtliche eventuell schädlichen Inhaltsstoffe, die Allergien auslösen könnten, fallen dabei weg.

Experten raten allerdings, auf ausreichend hohe Temperaturen zu achten, wenn Du beim Haarewaschen allein auf Wasser setzt. Je wärmer das Wasser, umso besser lösen sich Talg und Fett. Hier musst Du aber aufpassen, dass Du dich nicht verbrühst.

Statt reinem Wasser kannst du auch Shampooo-Alternativen aus natürlichen Produktenverwenden. Eine dieser Alternativen ist zum Beispiel Lavaerde. Schon seit dem Altertum ist das Tonmineral als reinigendes Mittel bekannt. Lavaerde reinigt sanft und lässt sich gut in die Haare einmassieren. Für das Haarewaschen mischst Du je nach Haarlänge etwa zwei Esslöffel Lavaerde mit der doppelten Menge an warmem Wasser. Die entstandene Paste lässt Du kurz quellen und massierst sie dann gründlich in deine Haare ein. Dann lässt Du sie kurz einwirken und spülst sie anschließend unter der Dusche aus.

Haarewaschen mit Natron und Apfelessig

Auch mit Wasser gemischtes Natron verspricht eine besonders gründliche Reinigung der Haare. Es löst beispielsweise sehr zuverlässig Fett. Löse einen Esslöffel Natronpulver in Wasser auf – empfohlen werden je nach Haarlänge und Haardicke 100 bis 250ml. Anschließend füllst die Mischung in eine Sprüh- oder eine alte Shampooflasche. Den Inhalt dann gleichmäßig auf dem nassen Haar verteilen, kurz einwirken lassen und ausspülen.

Damit die Haare nicht strohig werden, spülst Du hinterher mit einer sogenannten sauren Rinse nach: Dafür vermengst Du beispielsweise zwei Esslöffel Apfelessig mit einem Liter Wasser und gibst die Mischung nach der Natron-Wäsche aufs Haar. Die saure Rinse sorgt dafür, dass sich die Schuppenschicht schließt und Dein Haar glatt und glänzend wird.

Schöne Haare: Selten waschen, häufig bürsten

Wenn Du die “No Poo”-Methode testest, versuche am besten auch die Häufigkeit Deiner Haarwäschen zu reduzieren. Vor allem mit Shampoo-Alternativen solltest Du Deine Haare nur alle paar Tage reinigen. Für trockene, spröde Spitzen bietet sich außerdem ein Haaröl an. Gerade bei sehr fettigen Haaren kostet es anfangs etwas Überwindung, die Haare nicht mehr täglich oder zumindest im Zweitagesabstand zu waschen. Doch schon nach kurzer Zeit fetten die Haare üblicherweise deutlich weniger schnell nach.

Du kannst die natürliche Selbstreinigung deiner Haare außerdem dadurch unterstützen, indem Du sie regelmäßig gründlich durchbürstest. So verteilst Du den Talg und die Salze der Kopfhaut gleichmäßig in den Haarlängen. Die Haare werden dadurch gleichzeitig geschützt und gepflegt. Das Bürsten sorgt außerdem für eine sanfte Massage, die die Durchblutung der Kopfhaut anregt.

Ist „No Poo“ wirklich unbedenklich?

Grundsätzlich ist das Haarewaschen ohne Shampoo nicht mit großen Risiken verbunden – ein paar Dinge solltest Du allerdings trotzdem beachten. Der überschüssige Talg auf der Kopfhaut muss unbedingt regelmäßig entfernt werden, sonst drohen verstopfte Poren und Schuppen, die einen Nährboden für Pilze und Bakterien bilden.

Achte deshalb darauf, dass Deine Haare durch die Shampoo-Alternativen ausreichend sauber werden. Ist dies nicht der Fall, solltest Du ab und zu auf ein mildes Shampoo zurückgreifen.

Dieser Artikel erschien zuerst bei „evidero“.

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