Warum Vollkornprodukte Dein täglich Brot sein sollten
Weshalb ist Vollkorn aber gesünder? Woran erkenne ich Vollkorn? Und was ist bei Unverträglichkeiten zu tun?
Was bedeutet Vollkorn genau?
Jedes Getreidekorn — egal um welche Sorte es sich handelt — besteht aus drei Hauptbestandteilen: Mehrere Schichten Schale umgeben den Mehlkörper, in dem sich der Keimling befindet.
Vollkorn bedeutet: Ein Getreideprodukt enthält das ganze Korn, also alle drei Bestandteile und somit jede Menge Nährstoffe.
Für Weißmehl wird hingegen in der Regel nur der Mehlkörper verwendet, Schalen und Keimling werden entfernt.
Weshalb ist Vollkorn so gesund?
Das Geheimnis von Vollkornprodukten liegt darin, dass Schalen und Keimling noch enthalten sind. In den Schalen stecken viele verschiedene Nährstoffe, vor allem aber Ballaststoffe. Diese unverdaulichen Pflanzenfasern sind essentiell für eine gesunde Ernährung. Sie fördern die Verdauung und wirken sich positiv auf die Darmflora und den Blutdruck aus.
Im Keimling sind vor allem hochwertiges Eiweiß und Fett enthalten, aber auch Vitamine und Mineralien. Vor allem B-Vitamine, sowie Eisen, Zink und Magnesium machen Vollkorn so gesund.
Sauerteigprodukte sind bekömmlicher
In Getreideschale und -keimling sind sogenannte Anti-Nährstoffe enthalten, welche die Pflanzen zur Insektenabwehr bilden. Im menschlichen Körper können diese Stoffe die Verdauung und die Aufnahme der wertvollen Nährstoffe erschweren.
→ Deshalb sind Produkte aus Natursauerteig zu empfehelen: Bei diesen sind die Anti-Nährstoffe bereits größtenteils abgebaut und beispielsweise das Brot wird so bekömmlicher.
Länger leben dank Vollkornprodukten
Schon 90 Gramm Vollkornprodukte pro Tag können die Lebenserwartung verlängern, wie eine Auswertung von 45 Studien eines internationalen Forscherteam zeigt, die im „British Medical Journal“ veröffentlicht wurde.
Das Risiko für Krebs, ein koronares Herzleiden, einen Schlaganfall oder Atemwegs- und Infektionskrankheiten soll zudem sinken.
Bereits in früheren Untersuchungen wurde belegt, dass ein hoher Vollkornverzehr vor Herz-Kreislauf-Krankheiten, Typ-2-Diabetes und Übergewicht schützen soll.
Die Erklärung: Nach dem Verzehr von Vollkornprodukten steigt der Blutzuckerspiegel im Vergleich zu Weißmehl langsamer an, das sorgt für ein längeres Sättigungsgefühl.
Aber: Nicht jedes dunkle Brot ist Vollkorn
Nicht jedes Produkt, dass nach Vollkorn aussieht, ist auch Vollkorn. Denn die Farbe sagt meist nichts über die Inhaltsstoffe aus. Gern werden färbende Zusatzstoffe wie Malz oder Sirup zu Brot und Co. gegeben, um den Produkten ein gesünderes Aussehen zu verleihen.
Generell gilt: Wo Vollkorn draufsteht ist Vollkorn drin, denn der Begriff ist gesetzlich geschützt. Hinter den Aufdrucken „Mehrkorn“, „Kleie“ oder „100 Prozent Weizen“ steckt hingegen selten Vollkorn.
Tipp: Vollkorn geht auch glutenfrei
Wer aufgrund von Zöliakie oder einer Glutenunverträglichkeit auf Weizen, Roggen und Co. verzichten muss, kann auf Pseudogetreide wie Quinoa, Hirse oder Amaranth zurückgreifen.