Viele günstige Entferner „sehr gut“, ein Markenprodukt „mangelhaft“
„Öko-Test“ hat 24 Augen-Make-up-Entferner getestet, darunter acht zertifizierte Naturkosmetikprodukten. Mit 18 „sehr guten“ Reinigern können die Produkttester:innen mehr als zwei Drittel empfehlen. Schlusslicht ist der „mangelhafte“ Make-up-Entferner von Garnier.
- Ein Großteil der Augen-Make-up-Entferner überzeugt im Test. Das beweist, dass bedenkliche Inhaltsstoffe für eine gründliche Reinigung also gar nicht nötig sind.
- Die Anwendung: Trage eine ausreichende Menge des Reinigers auf ein Pad auf und reibe damit sanft über Deine geschminkten Augen. Rubbelst oder drückst Du zu fest, kannst Du Dich dabei aber auch verletzen.
- Kontaktlinsenträger:innen sollten diese vor dem Abschminken herausnehmen. Am besten verwendest Du dann generell ölfreie Reinigungsprodukte.
Ob Du Dir Smokey Eyes schminkst, Deine Wimpern dramatisch tuschst oder Du Deine Augen nur dezent mit farbigem Lidschatten betonst: Am Ende des Tages sollte Dein Augen-Make-up wieder runter vom Gesicht. Das ist jedoch gar nicht immer so einfach. Vor allem wasserfeste Lidschatten, Eyeliner und Mascara haften hartnäckig an Wimpern und Lid. Damit Du Deine Augen nicht rubbelnd mit einem feuchten Waschlappen bearbeiten musst und Tränen fließen, gibt es spezielle Augen-Make-up-Entferner. Diese sollen die Augenpartie schonend reinigen und darüber hinaus auch pflegen. „Öko-Test“ hat sich die Rezepturen ausgewählter Produkte angesehen und sie in Zusammenarbeit mit spezialisierten Laboren daraufhin überprüft, ob sie bedenkliche oder reizende Inhaltsstoffe enthalten.
Dieses Drogerieprodukt erhielt von „Öko-Test“ die Note „Sehr gut“
Dieses Markenprodukt erhielt von „Öko-Test“ die Note „Sehr gut“
Inhaltsstoffe, die empfindliche Haut reizen
Beim Blick auf die Inhaltsstoffe enttäuscht ein Markenprodukt besonders. Das Labor hat in der Garnier Clean & Fresh Augen Makeup Entferner Lotion halogenorganische Verbindungen nachgewiesen. Diese deklariert der Hersteller auch auf der Inhaltsstoffliste. Laut Angabe enthält der analysierte Augen-Makeup-Entferner den Stoff Chlorphenesin. Dieses halogenorganische Konservierungsmittel gilt als hautreizend. Besonders rund um Deine empfindliche Augenpartie haben solche Substanzen aus Sicht der Öko-Tester:innen allerdings überhaupt nichts verloren.
Verbindende Substanzen, die sensible Haut beeinträchtigen
Die Produktprüfer:innen stellten außerdem fest, dass nicht nur das Garnier-Produkt, sondern auch drei andere Augen-Make-up-Entferner jeweils eine Polyethylenglykol-Verbindung (ein PEG-Derivat) enthalten. Diese Substanzen dienen in den Rezepturen beispielsweise als Tenside, also Reinigungssubstanzen, als Schaumbildner oder als Emulgatoren, die beim Verbinden der Öl- und Wasserphasen helfen. Ihr Nachteil: Damit entfernst Du nicht nur das Make-up rund um die Augen, sondern sie können auch die zarte Haut Deiner Augenpartie durchlässiger für Fremdstoffe machen und aus dem Gleichgewicht bringen. Dann reagiert sie zum Beispiel mit Rötungen und Entzündungen auf diese äußeren Einflüsse. Die vielen „sehr guten“ und „guten“ Reiniger kommen ohne diese Stoffe aus und zeigen, dass es auch anders geht.
Dieses Produkt erhielt von „Öko-Test“ die Note „Mangelhaft“
Paraffine und Silikone lassen sich natürlich ersetzen
Drei bekannte Markenprodukte enthalten Paraffine und Silikone: Bebe, Maybelline und L’Oreal. Diese künstlichen Substanzen sind für die Hersteller leicht zu verarbeiten, fügen sich aber nicht so gut ins Hautgleichgewicht ein wie natürliche Fette und Öle. Viele Verbraucher:innen haben in den vergangenen Jahren mit ihren bewussten Kaufentscheidungen dafür gesorgt, dass Kosmetikhersteller immer häufiger auf natürliche Alternativen zu Paraffinen und Silikonen zurückgreifen – eine insgesamt positive Entwicklung, findet „Öko-Test“.
Folgenden Stoffe haben aus Sicht der Tester:innen nichts in Produkten verloren, die Du um Deine empfindliche Augenpartie anwendest:
- Halogenorganische Verbindungen
- PEG-Verbindungen
- Paraffine
- Silikone
Wenig recyceltes Altplastik
Seit einiger Zeit fragt „Öko-Test“ bei den Anbietern, die ihre Produkte in Flaschen, Tiegel und Spender aus Kunststoff verpacken, nach, ob diese aus recyceltem Plastik aus dem gelben Sack hergestellt werden – und die Erfahrung zeigt: Im Allgemeinen kommen immer mehr Produkte in Verpackungen mit Altplastikanteil daher. In manchen Produktkategorien allerdings findest Du noch immer kaum recyceltes Plastik. Das betrifft leider auch viele Produkte in diesem Test-
Nur für vier in Kunststoff verpackte Produkte im Test haben die Hersteller einen Anteil von mehr als 30 Prozent recyceltem Plastik plausibel belegt. Dieser Nachweis beinhaltet eine Reihe von Informationen, damit die Prüfer:innen Schritt für Schritt nachvollziehen können, ob exakt das geprüfte Produkt in eine Flasche mit Recyclinganteil gefüllt wurde und ob der Anteil des recycelten Plastiks an der gesamten Verpackung wirklich mit den Angaben des Anbieters übereinstimmt. Enttäuschend ist, dass viele Flaschen in dieser Produktkategorie bislang gar kein Altplastik oder nur einen sehr überschaubaren Anteil enthalten.