Männerkosmetik

Hautpflege „for men“ – Reines Marketing oder Notwendigkeit?

25. März 2025 von

Nicht nur Frauen, auch Männer legen großen Wert auf ihre Hautpflege und greifen täglich zur Creme. So verwendeten im Jahr 2024 knapp 13 Prozent der deutschsprachigen Männer ab 14 Jahren Feuchtigkeitscremes oder spezielle Gesichtscremes. Das geht aus einer Veröffentlichung der Statistikdatenbank Statista hervor, die sich auf eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts IfD Allensbach stützt. Die Kosmetikindustrie freut sich und reagiert mit speziellen Produkten für Männer auf diese Nachfrage. Doch braucht es diese spezielle Männerkosmetik überhaupt?

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Männerkosmetik boomt

Längst hat der Trend zu mehr Pflegebewusstsein bei Männern die Zeiten abgelöst, in denen Kerle höchstens Wasser und Seife an ihr Gesicht ließen und Cremes für überflüssig hielten. Dieses Interesse der Männer an Pflege und Schönheit spielt der Kosmetikindustrie in die Hände. So werden Shampoos, Duschgele, Augencremes und Gesichtsmasken speziell für Männer hergestellt und in männergerechten Designs verpackt. Doch der Boom dieser Pflegelinien für Männer wirft die Frage auf: Was ist anders bei der Pflege für Männer? Braucht es neben den klassischen Herrenprodukten wie Rasierwasser, Rasierschaum und Aftershave-Lotion wirklich eine eigene Männerkosmetik? Die Antwort gibt die Beschaffenheit der menschlichen Haut.

Unterschied von Frauen- und Männerhaut

Die Haut des Mannes unterscheidet sich sowohl im Gesicht als auch am Körper in Aufbau und Funktion von der Haut der Frau. So ist die männliche Haut durch den höheren Anteil des hautstraffenden Proteins Kollagen durchschnittlich 0,2 Millimeter dicker als die weibliche und damit widerstandsfähiger gegen Umwelteinflüsse. Auch das Bindegewebe sorgt bei Männern für mehr Stabilität und Elastizität. Während die Fasern bei Frauen parallel verlaufen, sind sie bei Männern vernetzt und haben dadurch eine wesentlich bessere Stützfunktion.

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Der entscheidende Unterschied liegt jedoch in der Talgproduktion, die durch Geschlechtshormone gesteuert wird. Während die weiblichen Östrogene die Talgproduktion eher hemmen, regen die männlichen Geschlechtshormone sie an. Dies führt bei Männern tendenziell zu einer großporigen, fettigen Haut, die durch den höheren Feuchtigkeits- und Fettgehalt weniger schnell altert. Frauen schneiden in dieser Lebensphase vergleichsweise schlechter ab. Ab etwa 40 Jahren gleichen sich die Hauttypen von Frauen und Männern jedoch an. Während die Hautfeuchtigkeit bei Frauen gleich bleibt oder sogar zunimmt, wird das Männergesicht mit zunehmendem Alter trockener und damit faltiger. Daher ist auch die Faltenbildung bei Männern deutlich ausgeprägter als bei Frauen.

Die richtige Pflege für Männerhaut

Junge Männerhaut benötigt aufgrund der meist höheren Talgproduktion eine leichte, nicht fettende Pflege. Männer sollten daher auf fetthaltige Pflegeprodukte verzichten, da diese die Poren verstopfen und zu Pickeln und Pusteln führen können. Einige Kosmetikhersteller berücksichtigen diese physiologischen Voraussetzungen ihrer Haut in speziellen Rezepturen für Männer. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie feminin-blumig, maskulin-herb oder unisex sind: Entscheidend für die Wahl des richtigen Pflegeprodukts sind allein der Hauttyp und die Inhaltsstoffe – nicht das angesprochene Geschlecht, das Werbeversprechen oder die Verpackung.

Empfehlenswerte Pflegeprodukte „for men“

Inhaltsstoffe wichtiger als der Preis

Oft sind Produkte für Männer billiger als Produkte für Frauen. Aber auch Männerkosmetik kann teuer sein, vor allem aus Marketinggründen. Worauf du beim Kauf von Pflegeprodukten aber wirklich achten solltest, erklärt dir unsere wissenschaftliche Leiterin Dr. Ruta Almedom bei "Buy better SWR", dem YouTube-Ableger von „ARD Marktcheck“, ab Minute 8:39.

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