Welche Handcreme ist die beste?
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Kalte Temperaturen, trockene Heizungsluft und häufiges Händewaschen - gerade im Winter müssen unsere Hände einiges aushalten. Eine gute Handcreme pflegt, schützt und regeneriert ohne bedenkliche Inhaltsstoffe. Wir zeigen dir, worauf es bei guten Handcremes für schöne, gepflegte Hände ankommt.
Warum trocknen die Hände aus?
Häufiges Händewaschen mit heißem Wasser kann den wichtigen Säureschutzmantel der Haut angreifen. Starke Temperaturschwankungen, denen die Haut drinnen und draußen ausgesetzt ist, strapazieren sie zusätzlich. In der Folge kann sich die Haut weniger gut vor Umwelteinflüssen schützen und trocknet aus. Auch Bakterien, die der Säureschutzmantel normalerweise abwehrt, können die Haut jetzt leichter angreifen. Oft entstehen in der gestressten Haut kleine Risse. Dadurch spannt die Haut, Trockenheit und Juckreiz werden begünstigt.
Welche Inhaltsstoffe sind bedenklich?
Eine gute Handcreme ist eine Wohltat für strapazierte Hände. Doch es ist nicht alles Gold, was im Drogerieregal glänzt. Handcremes enthalten oft potenziell schädliche Inhaltsstoffe. Wir nennen dir vier häufig verwendete Stoffe und erklären, warum sie bedenklich sind.
Emulgatoren und Tenside
Emulgatoren, zu denen auch einige Polyethylenglykole (PEG) gehören, helfen Fett und Wasser zu mischen. Manchmal wirken sie aber auch zu “gut”, denn bei der Anwendung behalten sie diese Funktion bei und können so wichtige Fette von der Haut lösen. Außerdem können Emulgatoren die Haut durchlässiger machen. Mögliche Folgen der geschwächten Hautbarriere sind Reizungen, Rötungen oder Allergien. Auch Tenside entfernen nicht nur überschüssiges Fett und anhaftenden Schmutz, sondern ebenso hauteigene Fette, so genannte Lipide. Die Haut verliert an Elastizität und trocknet aus.
Parabene (hormonell aktive Stoffe)
Parabene werden in Handcremes als antibakteriell wirkende Konservierungsstoffe eingesetzt. Da sie aber auch in den Hormonhaushalt des Menschen eingreifen können und im Verdacht stehen, das Krebsrisiko zu erhöhen, gelten für Parabene wie Methylparaben, Ethylparaben, Propylparaben oder Butylparaben Höchstmengen in Kosmetika. Das Problem: Wenn mehrere dieser Stoffe in einem Produkt enthalten sind, können diese Grenzwerte unter Umständen überschritten werden. Mineralölbasierte Stoffe (Paraffine)
Viele Stoffe wie Paraffine basieren auf Erdöl. Sie werden Kosmetika als fettende Bestandteile zugesetzt, die der Haut ein glattes Aussehen verleihen, indem sie sich wie ein Film auf die Haut legen. Dieser Film verhindert auch einen erhöhten Wasserverlust durch die Haut und macht sie weicher. Der Effekt ist jedoch nur von kurzer Dauer, da diese Stoffe keine wirkliche Verbesserung des Hautbildes bewirken, sondern langfristig sogar zu einer Verminderung der hauteigenen Regenerationsfähigkeit führen und so die Austrocknung fördern können. Hinzu kommen Risiken durch Verunreinigungen mit sogenannten MOSH- und MOAH-Verbindungen, die mit mineralölbasierten Stoffen in Verbindung gebracht werden. Sie stehen unter anderem im Verdacht, krebserregend zu sein.
Allergene Duftstoffe
Viele Duftstoffe gelten als potenziell allergieauslösend. Sie müssen daher ab einer bestimmten Menge in der Liste der Inhaltsstoffe explizit genannt werden. Diese Regelung betrifft derzeit insgesamt 81 Duftstoffe. In Zusammenarbeit mit dem DAAB (Deutscher Allergie- und Asthmabund) zeigt CodeCheck diese besonders kritischen Duftstoffe in der App an, darunter zum Beispiel Butylphenyl Methylpropional, Isoeugenol oder Evernia Furfuracea Extract.
Diese Produkte enthalten potenziell schädliche Inhaltsstoffe
Was macht eine gute Handcreme aus?
Aus unserer Sicht unbedenkliche Handcremes verzichten auf diese potenziell schädlichen Inhaltsstoffe. Das trifft auf viele Produkte aus dem Naturkosmetikbereich zu, denn diese dürfen nur aus Naturstoffen hergestellt werden. Da es jedoch keine rechtlich verbindliche Definition von Naturkosmetik gibt, empfehlen wir dir, auf Siegel wie „Ecocert“ oder „BDIH“ zu achten. Sie kennzeichnen zuverlässig Naturkosmetik.
Es gibt aber auch viele konventionelle Handcremes, die „gut“ oder sogar „sehr gut“ sind. Das zeigt ein aktueller Test unseres Content-Partners „Öko-Test“. Um auf Nummer sicher zu gehen, kannst du deine Handcreme auch mit der CodeCheck-App überprüfen. Hier zeigen wir dir auf einen Blick potenziell gesundheitsschädliche und allergieauslösende Inhaltsstoffe an.
Welche Inhaltsstoffe machen eine gute Handcreme aus?
Die Natur bietet eine Fülle von pflegenden und schützenden Inhaltsstoffen für gute Handcremes. Entsprechend vielfältig sind die Rezepturen. Wichtig ist, dass die Handcreme ausreichend und nachhaltig pflegt, ohne die Haut zu beschweren.
Wir zeigen dir vier besonders gute Inhaltsstoffe für weiche und gepflegte Hände und stellen dir Produkte vor, in denen diese Stoffe enthalten sind.
Übrigens: Die Position des Inhaltsstoffes auf der Liste der Inhaltsstoffe gibt dir einen Hinweis darauf, ob der natürliche Wirkstoff tatsächlich eine wichtige Rolle in der Rezeptur spielt. Wenn das der Fall ist, taucht er auf einem der ersten Plätze auf.
1. Pflanzliche Öle und Fette
Pflanzliche Öle und Fette versorgen die Haut mit wertvollen Fettsäuren, die helfen, die Elastizität der Haut zu erhalten. Sie haben rückfettende Eigenschaften und regenerieren strapazierte Haut.
Gute natürliche Öle und Fette, die häufig in Handcremes verwendet werden, sind unter anderem:
- Olivenöl (Olea Europaea Oil)
- Sojaöl (Glycine Soja Oil)
- Sheabutter (Butyrospermum Parkii Oil)
- Kokosöl (Cocos Nucifera Oil)
- Jojobaöl (Simmondsia Chinensis Seed Oil)
- Mandelöl (Prunus Amygdalus Dulcis Oil) und
- Sonnenblumenöl (Helianthus Annuus Seed Oil)
Diese Produkte sind reich an pflanzlichen Ölen und Fetten
2. Glycerin
Dieser Stoff kommt in der Natur als Bestandteil tierischer und pflanzlicher Fette und Öle vor. Glycerin ist in fast allen Handcremes - sowohl in Naturkosmetik als auch in konventioneller Kosmetik - enthalten, da es die Feuchtigkeit in der Haut bindet. So sorgt es vor allem bei trockener Haut für eine nachhaltige Pflege.
Diese Handcremes enthalten Glycerin
3. Bienenwachs
Eine Alternative zu Glycerin ist Bienenwachs, das der Haut ebenfalls hilft, Feuchtigkeit besser zu speichern. Außerdem schützt es vor schädlichen Umwelteinflüssen, da es sich wie ein Mantel um die Haut legt, ohne sie zu beschweren. Gleichzeitig wirkt das Bienenprodukt antibakteriell und pflegend. Vegan ist es allerdings nicht.
Diese natürliche Handcreme enthält Bienenwachs
4. Aloe Vera
Die Heilpflanze spendet der Haut Feuchtigkeit und repariert die oberste Hautschicht, indem sie unter anderem die Bildung des Säureschutzmantels unterstützt. So werden trockene und rissige Hände reichhaltig gepflegt und Entzündungen heilen schneller ab.
Hier ist Aloe Vera drin
5. Parfümfreie Handcreme für empfindliche Haut
Duftstoffe gehören zu den Standardinhaltsstoffen der meisten Handcremes. Sie können jedoch empfindliche Haut reizen. Synthetische Duftstoffe sind in Naturkosmetik generell verboten. Stattdessen werden ätherische Öle verwendet, die allerdings auch ein allergisches Potenzial haben. Wenn du empfindliche Haut hast, kann es daher sinnvoll sein, Handcremes mit Duftstoffen nur sparsam zu verwenden oder ganz darauf zu verzichten.
Diese Handcremes sind frei von Duftstoffen
Extra-Tipps bei trockenen Händen
Bei trockenen und rauen Händen hilft es, die Hände nur mit milden, natürlichen Reinigungsprodukten und nicht zu heiß zu waschen. Auch bei Desinfektionsmitteln ist es besser, auf natürliche Alternativen zurückzugreifen.
Weiterführende CodeCheck-Links
- Produkte im CodeCheck: Diese Handcremes sind frei von schädlichen Stoffen
- Inhaltsstoffe in Kosmetika und ihre Wirkung: Emulgatoren – Verbinder von Wasser und Öl
- Inhaltsstoffe in Kosmetika und ihre Wirkung: Glycerin – Wasserbindender Stoff gegen trockene Haut
- Inhaltsstoffe in Kosmetika und ihre Wirkung: Waschaktive Substanzen – Die drei gängigsten Tenside
Quellen
- Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL): Liste der kennzeichnungspflichtigen Duftstoffe
- Deutscher Allergie- und Asthma-Bund (DAAB): Duftstoffe – Neue Deklarationspflicht hilfreich?
- Öko-Test: Handcreme-Test – Bekannte Marken fallen durch