Nahrungsmittelunverträglichkeit

Vegane Soja-Alternativen bei Unverträglichkeit

07. Mai 2015 von

Wer sich vegan ernährt oder auf Milchprodukte verzichtet, greift meist zu Soja. Doch nicht für jeden sind Sojaprodukte verträglich. Zum Glück gibt es genug pflanzliche Alternativen.

Ist Soja gesund?

Soja enthält sekundäre Pflanzenstoffe, sogenannte Isoflavone, die, abhängig von der Menge, in Tierversuchen krebspräventive und zellschützende, aber unter bestimmten Umständen auch krebsfördernde Wirkung zeigten. Isaflavone gehören zu den Phytoöstrogenen, die in ihrer Struktur den menschlichen Östrogenen ähnlich sind.

Daher kommt es beim Sojaverzehr immer auf die Menge an. Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) empfiehlt aufgrund einer Auswertung von mehr als 50 unabhängigen Studien 25 g Sojaprotein pro Tag als Bestandteil einer herzgesunden Diät. Das entspricht ungefähr 800 ml Sojamilch oder 300 g Tofu.

Nicht für Kleinkinder geeignet

Bei Kleinkindern sollte generell auf Sojanahrung verzichtet werden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt Sojanahrung für Säuglinge nur bei medizinischer Indikation. Denn Tierexperimente ergaben, dass eine hohe Verzehrmenge der enthaltenen hormonähnlichen Phytoöstrogene die weiblichen Fortpflanzungsorgane und das Immunsystem verändert.

Symptome für Soja-Allergie

Eine Sojaallergie kann sich aus verschiedenen Gründen entwickeln. Bei manchen Menschen führt beispielsweise schon der häufige Sojaverzehr zu allergischen Symptomen.

Wie bei anderen Nahrungsmittelallergien kommt es bei der Sojaallergie wenige Minuten bis Stunden nach dem Verzehr zu Beschwerden, die an der Mundschleimhaut aufgrund des direkten Kontaktes mit Kribbeln und Schwellungen beginnen können.

Weitere Folgen können Übelkeit, Durchfall, Bauchschmerzen und bei Verteilung des Allergens im Körper ein Nesselfieber, Schwellungen, Atemnot und Kreislaufbeschwerden sein.

Pflanzlich Alternative: Lupinen

Für alle die Soja nicht vertragen, haben sich in letzter Zeit vor allem Lupinen als Alternative etabliert. Die eiweißreichen Hülsenfrüchte werden rund um das Mittelmeer und in Südamerika längst als Nahrungsmittel geschätzt. In Portugal etwa isst man die Kerne als Snack.

Doch auch im Norden Deutschlands kann die Lupine angebaut werden. Das ist ein großer Vorteil, denn durch den regionalen Anbau fallen kürzere Transportwege an, als etwa bei Soja, das meist über weitere Strecken transportiert werden muss.

Einen Nachteil haben Lupinen: ihr Eigengeschmack, der an Bohne und Gras erinnert. Zum Glück haben Forscher des Fraunhofer Instituts für Verfahrenstechnik und Verpackung in Freising jetzt ein Verfahren entwickelt, das die reinen Proteine von den Aromen trennt, wodurch nur geschmacksneutrale Eiweiße übrig bleiben, die sich weiterverarbeiten lassen.

Vegane Alternativen zu Sojaprodukten

Neben der Lupine gibt es zahlreiche andere Produkte, die für eine vegane Ernährung geeignet sind. Die meisten dieser Produkte sind in Biofachgeschäften und Reformhäusern sowie vegetarisch-veganen Onlineshops erhältlich. Auch in diversen Supermärkten bekommt man die Produkte inzwischen häufig zu kaufen. Folgende Übersicht zeigt pflanzliche Alternativen zu gängigen Sojaprodukten auf.

Sojamilch und Kochsahne

Milch-Alternativen gibt es jede Menge: Reis-, Dinkel-, Hafer-, Mandel-, Haselnuss-, Macadamia- oder Hanfmilch zum Beispiel. Als Alternative für Sahne zum Kochen eignen sich Reis-, Hafer-, Dinkel-, Mandel- oder Kokossahne, oder je nach Verwendungszweck auch Kokosmilch.

Aufschlagbare Sojasahne

Zu empfehlen sind aufschlagbare Reis- oder Kokossahne, Reissahne. Diese gibt es teilweise sogar schon in der Sprühdose.

Sojapudding, -quark, und -joghurt

Eine gute Alternative ist Reispudding. Für Sojaquark gibt es alternative Produkte auf Mandel- oder Cashewbasis. Wer trotz Sojaallergie nicht auf Joghurt verzichten möchte, der kann auf Kokos- oder Cashewjoghurts zurückgreifen.

Sojafrischkäse und Käse auf Sojabasis

Mittlerweile sind bei vielen Anbietern Frischkäse auf Kokosöl-, Cashew- oder Reisbasis erhältlich. Alternativen für Käse gibt es auf Kokosöl-, Sonnenblumenöl- oder Rapsölbasis.

Sojaeis

Die einfachste Wahl sind reine Fruchtsorbets. Wer es etwas cremiger liebt kann auf Lupinen-, Reis-, Kokosnuss-, Pekannuss- oder Cashew-Eis umsteigen.

Margarine auf Sojabasis

Margarine gibt es auch auf Rapsöl-, Walnussöl-, Kokosöl- oder Sonnenblumenölbasis.

Tofu, Sojagranulat, Sojaschnetzel

Für Nuggets, Schnitzel und Co. sind Seitan, oder Lupinen eine tolle Alternative. Als Ersatz für Hackfleisch eignen sich Bulgur, Bohnen oder Pumpernickel.

Pflanzlicher Aufschnitt auf Sojabasis

Für Sojaallergiker geeignet sind Seitanaufschnitt, oder Aufschnitt auf Rapsölbasis.

Grillgut aus Soja, Burger-Bratlinge auf Sojabasis

Die Grillsaison kommt, da sind Sojaalternativen wie Grillgut aus Seitan, Lupinen, oder Bratlinge aus Grünkern, Gemüse, Bohnen, Lupinen oder Weizen eine tolle Wahl.

Sojasauce

Hier kann man auf Worcestersauce (ohne Sardellen), Kräuterwürze oder Gemüsebrühe ohne Soja zurückgreifen.

Sojamehl als Ei-Alternative

Vegane Ei-Alternativen ohne Soja sind Stärkemehl, gemahlene Leinsamen, Ei-Ersatzpulver, Apfelmus, oder Bananenmus.

Quellen:

https://vebu.de/themen/lifestyle/essen-a-trinken/soja/2271-soja-alternativen

http://www.wn.de/Freizeit/Ratgeber/Ernaehrung/1924046-Ernaehrung-Reismilch-und-Cashewkaese-ersetzen-Sojaprodukte

http://www.taz.de/!151266/