Sind Sojaprodukte ein Risiko für Brustkrebs-Patientinnen?
Studien zeigen, dass ein massvoller Soja-Konsum auch für Brustkrebs-Patientinnen ungefährlich ist. Bleibt dennoch ein Restrisiko?
Warum die Wissenschaft Soja als Risikofaktor für Frauen sieht? Es enthält Phytoöstrogene (pflanzliche Östrogene), vor allem Genistein und Daidzein, die ähnlich wie Östrogen eine hormonelle Wikung aufweisen. Da dies wohl für Brustkrebs-Patientinnen ungünstig ist, raten einige Ärzte und Ernährungsberater vom Verzehr von Soja ab.
Das American Institute for Cancer Research (AICR) hält gemäss einer neuen Studie einen täglichen Sojakonsum von etwa 160 Gramm Tofu oder einem halben Liter Sojamilch für unbedenklich.
Mit einem Experiment wollte das Sloan-Ketterin Cancer Center in New York entgegenwirken und herausfinden, ob sich der Tumorwachstum bei frisch mit Brustkrebs diagnostizierten Frauen verändert, wenn Soja konsumiert wird. Dafür wurde der einen Hälfte der Frauen ein Soja-Supplement, der anderen Hälfte ein Placebo verabreicht.
Mit diesem Experiment hat man herausgefunden, dass man die Östrogenwirkungen je nach Hormongehalt im Körper voneinander differenzieren muss und diese Wirkungen recht komplex sind: Bei Frauen vor der Menopause scheinen die Hormone das Zell- und Tumorwachstum zu fördern, einige Jahre danach eher das Absterben der Zellen (Apoptose).
Ältere Frauen mit Brustkrebs würden demnach möglicherweise von Sojaöstrogenen profitieren, jüngeren Frauen sind sie hingegen weniger zu empfehlen. Die Studienautoren raten daher eher zu Vorsicht beim Verzehr von Sojaprodukten.