UV-A, UV-B, Infrarot: Wie die Sonne unsere Haut altern lässt
Der Spätsommer meint es gut mit uns. Noch einmal dürfen wir die Sonne genießen, die unser Wohlbefinden fördert und unseren Vitamin-D-Speicher füllt. Aber Achtung! Ihre Strahlen können die Haut nachhaltig schädigen.
Die Sonne sendet drei Arten von Strahlung ab: Die wärmespendende Infrarotstrahlung, das sichtbare Licht und die für Menschen nicht wahrnehmbare ultraviolette Strahlung. Während das sichtbare Sonnenlicht per se natürlich nicht gefährlich ist, bergen IR- und UV-Strahlen Risiken.
Infrarot lässt Haut altern
Ein Teil des Infrarotlichts, die Infrarot-A-Strahlung etwa, kann bis zu fünf Millimeter tief in die Haut eindringen und die Zellen in der sogenannten Unterhautschicht angreifen. Als Abwehrreaktion steigern die Zellen die Produktion eines Enzyms, das Kollagen abbaut. Kollagen ist ein wesentlicher Bestandteil des Bindegewebes der Haut. Fehlt es, wird die Haut schlaff und trocknet aus. In der Folge kommt es zu einer vorzeitigen Hautalterung und Faltenbildungen, erklärt das Wissenschaftsportal „Scinexx.de“.
Krebsgefahr durch UV-Stahlen
Stärkere biologische Folgen kann die UV-Strahlung haben. Auch hier unterscheidet die Wissenschaft drei Formen: Während die UV-C-Emission der Sonne die Erdoberfläche gar nicht erreicht, wirken sich UV-A- und UV-B-Strahlen unterschiedlich auf unsere Haut aus.
Die langwelligen UV-A-Strahlen sorgen für eine sofortige, nur wenige Stunden anhaltende Bräune. Das liegt vor allem daran, dass Hautpigmente direkt auf die Einstrahlung reagieren, weil der Körper keine Abwehrmaßnahme gegen diese Strahlen entwickelt. Dadurch wächst allerdings die Gefahr einer Sonnenallergie oder von Hautausschlägen. Schlimmer noch: UV-A kann das Erbgut in den Zellen beschädigen. Neben einer schnelleren Hautalterung führt das zu einer erhöhte Hautkrebsgefahr.
Zuviel UV-B-Strahlung kann ebenso Hautkrebs auslösen. Im Gegensatz zu UV-A-Strahlen, die keine sichtbaren Schäden hinterlassen, verursacht eine UV-B-Überdosierung aber zuallererst Sonnenbrände, die die Betroffenen als Warnung vor ernsteren Leiden verstehen dürfen.
Doch die UV-B-Strahlung besitzt auch positive Eigenschaften. So bildet sie beispielsweise Melaninpigmente, die uns nach einer gewissen Zeit einen anhaltend dunklen Teint verleihen. Dass der Bräunungsprozess dabei recht langsam vonstatten geht, liegt an einer Hautverdickung, die durch stete UV-B-Einstrahlung hervorgerufen wird. Diese Schutzschicht reflektiert, filtert und streut das Sonnenlicht, wodurch der Eigenschutz der Haut um das Vierfache verbessert wird, wissen die Experten bei „NetDoktor.de“.
Schutzmaßnahmen gegen IR-/UV-Strahlung
Abseits der natürlichen UV-B-Barriere können wir uns recht einfach vor zu intensiver Strahlung schützen. Das „Bundesamt für Strahlenschutz“ (BfS) empfiehlt vorrangig, die Haut großzügig mit lockerer Bekleidung zu bedecken. Unbedeckten Körperstellen müssen mehrmals täglich großzügig mit einer Sonnencreme eingerieben werden.
Du solltest darauf achten, dass die Creme einen UV-A- und UV-B-Filter sowie einen geeigneten Lichtschutzfaktor hat. Im Übrigen findest du in unserer Datenbank auch Sonnenschutzprodukte mit Antioxidantien wie Vitamin C oder Traubenkernextrakt, welche IR-Strahlung abblocken können.
Das BfS macht außerdem noch darauf aufmerksam, dass die Wirkung der Sonne bei ihrem Höchststand zwischen 11 und 15 Uhr mehrfach höher als vormittags oder nachmittags ist. Sonnenanbeter sollten deswegen immer auf den aktuellen UV-Index achten. Liegt er zwischen 3 und 7, sei es besser, sich zur Mittagszeit im Schatten aufzuhalten. Ab einem Index von 8 rät das BfS dazu mittags im Haus zu bleiben.