Was ist gesünder und nachhaltiger?

Superfood-Duell: Quinoa vs. Hirse

20. Sept. 2016 von

Quinoa ist derzeit in aller Munde, kein Wunder, denn die glutenfreien Samen aus Südamerika sind eine wahre Gesundheitsbombe. Leider machen lange Importwege das Pseudogetreide nicht gerade zum nachhaltigsten Lebensmittel. Ist Hirse aus heimischem Anbau die bessere Alternative?

Superfood Quinoa

Quninoa gehört laut „Quinoa.info“ bereits seit rund 6.000 Jahren zu den Grundnahrungsmitteln vieler Andenvölker, weshalb man Quinoa auch als Inkareis oder Perureis bezeichnet.

Quinoa ist reich an Eiweiß, Magnesium und Eisen und zählt, genau wie zum Beispiel auch Amaranth und Buchweizen, zu den Pseudogetreidearten. Deshalb sind die Samen besonders für Menschen mit Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) interessant.

Hirse, das älteste Getreide

Der Kontrahent Hirse gehört zu den Süßgräsern und blickt ebenfalls auf eine lange Geschichte zurück. Es wurde laut „mehl.at“ bereits in der Jungsteinzeit kultiviert und ist somit das erste Getreide, das der Mensch angebaut hat.

Auch Hirse ist glutenfrei und daher für Menschen mit Zöliakie geeignet. Hirse gilt als mineralstoffreichstes Getreide. Es enthält zahlreiche Vitamine und Mineralien und übertrifft laut „getreide.org“ beispielsweise den Eisengehalt anderer Getreidesorten um das zwei- bis dreifache. Zudem ist Hirse sehr eiweiß- und fettreich.

Was ist nachhaltiger?

Quinoa gedeiht von Kolumbien bis Chile in (sub-)tropischen Höhenlagen bis über 4.000 Meter, auch extreme Witterungsbedingungen verkraftet das Pseudogetreide. Heutige Anbauzentren sind Equador, Peru und besonders Bolivien. Von dort stammen fast sämtliche deutschen Importe, weshalb der CO2-Abdruck von Quinoa recht hoch ist.

Hirse stammt ursprünglich aus Asien. Von Indien gelangte das Getreide über China nach Europa. Hirse ist sehr widerstandsfähig und kommt mit sehr wenig Wasser aus. Deswegen ist sie auch die nachhaltigere Alternative zu Reis, für dessen Anbau extrem viel Wasser benötigt wird.

Mittlerweile wird Hirse in verschiedenen europäischen Ländern, darunter auch in Deutschland angebaut. Bio-Hirse aus Europa ist zum Beispiel erhältlich bei „biogewinner.de“. Bio-Hirse aus Deutschland gibt es bei „legena-naturkost“ oder beim „e-biomarkt“. Wenn man beim Kauf auf deutsche Herkunft und auf biologische Erzeugung achtet, ist Hirse eines der nachhaltigsten Getreide überhaupt.

Was ist gesünder?

Quinoa liefert etwas mehr Magnesium. Es heißt Quinoa enthält etwas mehr Eisen als Hirse, doch laut „naehrwertrechner.de“ liegen beide diesbezüglich gleich auf. Quinoa ist reich an Eiweiß (etwa 14%), Hirse liegt mit 12% Eiweißanteil nur knapp dahinter.

In Hirse sind laut „reishunger.de“ vor allem Vitamin C, E, verschiedene B-Vitamine und Provitamin A enthalten. Quinoa weist eine ähnliche Zusammensetzung auf. Das südamerikanische Pseudogetreide enthält die Vitamine B1, B2, C und E.

100g Quinoa (roh):

Calcium: 25.00 mg

Magnesium: 198.00 mg

Eisen: 0.94 mg

Ballaststoffe: 6.86 g

100g Hirse (roh):

Calcium: 20.00 mg

Magnesium: 170.00 mg

Eisen: 9.00 mg

Ballaststoffe: 3.80 g

(„naehrwertrechner.de“)

Hirse schlägt Quinoa

Hinsichtlich ihres Gesundheitswertes überzeugen Quinoa und Hirse gleichermaßen. Beide sind reich an Eisen, Eiweiß und wertvollen Vitaminen und Mineralien. Hinsichtlich der Nachhaltigkeit ist Hirse aus deutschem Bio-Anbau nicht zu übertreffen.

Importierte Quinoa aus Südamerika kann da nicht mithalten. Da Hirse allerdings auch oft aus China importiert wird, sollte man beim Kauf genau auf das Herkunftsland achten. Eine weitere tolle Alternative, die reich an Eiweiß und Eisen ist, sind übrigens Hülsenfrüchte wie Linsen und Kichererbsen.