Studie

Stell dir den Ozean ohne Leben vor

13. Feb. 2015 von

Die fortschreitende Dezimierung der Meeresfauna wurde bereits vielschichtig dokumentiert. Besonders auf den Punkt bringt es eine neue Studie, die zu einem erschreckenden Ergebnis kommt, aber auch Hoffnung macht.

Es ist unbestritten, dass unsere Ozeane immer leerer werden. Douglas J. McCauley, Assistenz-Professor an der Universität Berkeley, stellt jedoch fest, dass die Geschwindigkeit der Abnahme von Leben im Meer zunimmt. Er vergleicht dabei den Einfluss von Menschen auf die Tierwelt auf dem Lande, die bereits vor tausenden Jahren begonnen hat, mit jenem auf die Meeresbewohner, welche viel jünger sind.

Das menschliche Verhalten hat zunehmende Auswirkungen auf den Meeresraum: Lokale und großflächige ökologische Beinflussungen, durch Mikroplastik etwa oder Überfischung setzen der Fauna zu. In relativ kurzer Zeit haben Menschen den Lebensraum „Meer“ weitgehend verändert.

Die Dezimierung geht verstärkt weiter

Menschen haben die Anzahl sowohl großer als auch kleiner Meereslebewesen dezimiert, was das gesamte Ökosystem destabilisiert. Industrielles Fischen hat dabei einen massiven Einluss – bis auf die genetischen Strukturen der tierischen Population. Der Klimawandel wird in den nächsten Jahrzehnten ebenfalls seinen Teil zur Veränderung des Lebensraums beitragen. Dabei haben einige Meerestiere den Vorteil einer gewissen Mobilität, setzen sich dabei aber anderen Gefahren aus. Gerade weil die Menschen so abhängig sind von den Ozeanen, sind wir auf verschiedenen Ebenen von diesem Sterben betroffen.

Douglas J. McCauley erklärt die Entwicklung der Meeresfauna (Englisch)

Aus der Vergangenheit lernen

McCauley zeigt klare Parallelen (dazu die sehr eindrucksvolle Infografik vom Sciencemag) der Entwicklung der Fauna auf dem Land mit jener im Meer auf. Die industrielle Nutzung der Meere weißt auf eine bevorstehende Ausrottung zahlreicher Spezies hin, wie etwa während der industriellen Revolution auf dem Lande. Die Bedrohung ist äußerst real und wird sich in den nächsten Jahren verstärken. Dieser Trend kann nur durch Schutzgebiete und aktives Eingreifen verlangsamt oder gar gestoppt werden.

Was können wir tun?

Die Populationen von Meerestieren wurde bereits massiv geschädigt durch menschliche Einflüsse, die Meeresfauna ist jedoch generell in einer besseren Verfassung als jene auf dem Land: Es sind bisher laut McCauley weniger Spezies ausgestorben, weniger Lebensräume wurden zerstört und auch grössere ozeanische Ökosysteme sind heute noch mehrheitlich unberührt. Es ist noch nicht zu spät für konsequente Interventionen, die der bedrohten Meeresfauna helfen, sich zu erholen. Unsere eigene Abhänigkeit vom Meer erfordert eine schnelle Reaktion, damit aus dem artenreichen Meer nicht eine tote Wüste wird.

Mit der Codecheck-App kannst du dich beim Einkauf informieren, welche Lebensmittel du ohne schlechtes Gewissen essen kannst. Besonders gekennzeichnet sind dabei bedrohte Arten aus dem Meer.

Fischprodukte und Meeresfrüchte, die du ohne schlechtes Gewissen konsumieren kannst: