Schon mal Tamarinden probiert?
In Europa ist das exotische Gewürz aus den Tamarindenfrüchten nur mäßig bekannt. In Indien, Asien und Afrika hingegen werden die Schoten in nahezu jeder Küche für kulinarische Zwecke verwendet und verleihen Currys, Chutneys und Co. ihr typisches Aroma. In manchen Gebieten werden Tamarinden sogar als Heilpflanzen verehrt und sollen vor allem bei Verdauungsbeschwerden helfen.
Was sind Tamarinden?
Tamarinden sind die Schoten des Tamarindenbaumes. Aus den feinen Blüten bilden sich 5 bis 20 cm lange Hülsen in deren Inneren sich bis zu zwölf Samen verstecken, die von zimtfarbenen Fruchtfleisch umhüllt sind, aus dem die eigentliche Tamarinde gewonnen wird. Das dattelähnliche Fruchtfleisch ist sogar der eigentliche Namensgeber des exotischen Gewürzes: denn Tamarindus indica bedeutet auf Arabisch so viel wie „Dattel aus Indien“.
Beheimatet ist der Tamarindenbaum, der zur Familie der Johannisbrotgewächse gehört, ursprünglich in Ostafrika und gelangte von dort nach Asien und Amerika. In Indien und vielen afrikanischen Stämmen wird der Baum sogar verehrt und als Heilpflanze gegen allerlei körperliche Beschwerden verwendet. Heutzutage sind Thailand, Mexiko und Brasilien die größten Produzenten der außergewöhnlichen Schoten.
Kulinarischer Allrounder für exotische Gewürzsaucen, Currys & Co.
Geschmacklich haben Tamarinden, aufgrund ihres leicht herben, süß-säuerlichen Aromas, einiges zu bieten: Als Paste, Mus, Extrakt oder auch in getrockneter Form dienen die feinen Schoten als Gewürz von Currys, Chutneys, Marmeladen, Erfrischungsgetränken, Marinaden oder diversen Gewürzsaucen. So sind Tamarinden beispielsweise eine wichtige Zutat in der englischen Worcestersauce.
In der indischen, indonesischen und chinesischen Küche stellt man aus den Schoten einen speziellen Essigersatz her, der deutlich milder und aromatischer ist, als herkömmlicher Essig und den Speisen ihren typischen Geschmack verleiht. In Mexiko wird das Tamarindenfruchtfleisch speziell gefiltert und mit Wasser und Zucker zu einer erfrischenden Limonade gemixt.
Reich an wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen
Neben dem kulinarischen Aspekt, sind Tamarinden aber auch für ihre gesundheitliche Wirkung bekannt. Die Schoten liefern beispielsweise zahlreiche Mineralstoffe und Vitamine, wie Calcium, Kalium, Phosphor, Vitamin A, Riboflavin und in kleineren Mengen auch Vitamin C. Interessant für Veganer und Vegetarier: Auf 100 Gramm Tamarinde können bis zu 11 Prozent Eisen kommen.
Das Fruchtfleisch besteht zu großen Teilen aus Wasser, Kohlenhydraten und Fruchtzucker, wobei das anteilige Verhältnis davon abhängt, ob die Frucht getrocknet ist. Aufgrund der enthaltenen Fruchtsäure besitzen Tamarinden eine verdauungsfördernde Wirkung, das Mus aus den Schoten hilft beispielsweise gegen Verstopfung.
Anwendung
Als Paste oder Mark findet man Tamarinden in gut sortierten Supermärkten, die getrocknete Variante gibt es beispielsweise in Asiashops. Für die Anwendung von Tamarinden einfach die Paste teelöffelweise mit etwas Wasser anrühren und zu den Gerichten dazu geben. Die getrockneten Tamarinden müssen erst 15 Minuten in Wasser eingeweicht und schließlich durch ein feines Sieb gedrückt werden. Hier wird anschließend nur die entstehende Flüssigkeit verwendet.