Ökobilanz: So viel CO2 sparen Mehrwegflaschen
Flasche ist nicht gleich Flasche: Man unterscheidet zwischen Mehrweg & Einweg. Und auch wenn es für beide Pfand gibt – für die Umwelt macht es einen großen Unterschied, für welches Pfandsystem wir uns entscheiden. Weshalb und wieso wir alte PET-Flaschen nach China verschiffen, erfährst Du hier.
Die meisten achten beim Kauf ihrer Getränke wahrscheinlich auf Geschmack, Inhaltsstoffe oder den Preis — in welches Pfandsystem die Flasche fällt, darauf schaut man normalerweise gar nicht. Dabei steckt in einer kleinen Entscheidung viel Potenzial für die Umwelt. Denn der Umstieg von Einweg- auf Mehrwegflaschen kann jede Menge Müll sparen.
Was unterscheidet Einweg- und Mehrwegflaschen?
Bei den meisten Pfandflaschen handelt es sich um Einwegflaschen. Für diese gibt es bei der Flaschenrückgabe in Deutschland 25 Cent. Sie tragen meist die Aufschrift PET-CYCLE oder das Zeichen der „Deutschen Pfandsystem GmbH“ (DPG).
Mehrwegflaschen hingegen sind für den mehrmaligen Gebrauch gedacht, sie werden bis zu 50 Mal wiederbefüllt. Es handelt sich sowohl um Glas- als auch um Plastikflaschen, die man an dem Wort „Mehrweg“ auf dem Etikett erkennt. Viele dieser Flaschen tragen auch das Umweltsiegel „Blauer Engel“. Das Pfand für Mehrwegflaschen beträgt in Deutschland 8 bis 15 Cent.
Weshalb sind Mehrwegflaschen besser?
Die beste Wahl sind Getränke in Mehrwegflaschen aus der Region, sagen unter anderem der „Deutsche Naturschutzbund“ (NABU) und die „Verbraucherzentrale“. Der Grund liegt auf der Hand: Während Einweg-Flaschen nach einmaliger Benutzung wieder aufwendig recycelt werden müssen, werden Flaschen in Mehrwegsystemen mehrfach wiederverwendet.
Mehrweg trägt also zur Schonung begrenzter Ressourcen bei und ist somit umweltfreundlicher. Denn auch wenn Einweg-Verpackungen zurückgeben und recycelt werden, muss dennoch für jeden Verkauf eine neue Flasche produziert werden.
» Pro Flasche werden rund 55 Gramm weniger CO2 ausgestoßen, als wenn eine Plastikflasche neu hergestellt wird.
Bei Mehrweg gilt allerdings: Je größer die Transportentfernung ist, desto geringer wird der ökologische Vorteil gegenüber Einweg. Deshalb sollte die Wahl auf möglichst regionale Produkte fallen.
Der Vorteil bei Einwegflaschen liegt auf Seiten der Hersteller: Die Herstellung ist billiger und auch die Transportkosten sind auf Grund des geringeren Gewichtes – besonders gegenüber Glasflaschen – niedriger.
Einwegflaschen werden nach China verkauft
Doch was passiert eigentlich mit den Plastik-Einwegflaschen, die im Geschäft zurückgegeben werden? Laut der „Deutschen Umwelthilfe“ werden jedes Jahr 17 Milliarden Einweg-Plastikflaschen verkauft. Wer sie am Automat abgibt, hört es knistern, denn Einwegflaschen werden gepresst und dann zu großen Kunststoffballen geformt.
Anschließend werden sie von einem Recylingunternehmen abgeholt. Dieses schreddert entweder die Flaschen und stellt daraus neues PET für Einwegflaschen her oder es verkauft das Material. Viele Abnehmer in Fernost „reißen“ sich um den „Sekundärrohstoff“ – so sind unsere geschredderten Plastikflaschen in China besonders begehrt.
Dort werden die Plastikschnipsel eingeschmolzen, zu neuen Polyesterfäden gesponnen und zu Produkten wie Kleidung, zum Beispiel Fleece-Pullis oder Teppichböden weiterverarbeitet. Häufig werden diese Waren anschließend wieder zurück nach Deutschland exportiert.
Übrigens: In Deutschland ist die Wasserqualität so gut, dass man auch Wasser aus der Leitung problemlos und ganz ohne Müll genießen kann!