Nach diesem Artikel willst du keinen Billig-Schokopudding mehr
Was steckt wirklich im Schokopudding, wenn keine Schokolade drin ist? „Wiso“ testete Discounter-Schokopulver. Das haben sie herausgefunden.
Ob bei Aldi, Lidl, Penny oder Netto: Schokopudding ist einer der Nachtisch-Lieblinge der Nation. Kein Wunder, er schmeckt auch den Kindern und ist billig – sage und schreibe 19 Cent kostet er beim Discounter. Deshalb hat sich wohl auch das ZDF-Magazin „Wiso plus“ den Pudding genauer angeschaut: Wie kann es sein, dass Schokopudding mit Sahne nur so wenig kostet? Und: Was steckt wirklich im Pudding?
Schokolade? Braucht man nicht!
Für den Test verglichen die Tester vier 200-Gramm-Puddings mit Sahnehäubchen für 19 Cent. Auf den ersten Blick sehen die Puddings lecker und schokoladig aus. Doch schon am Anfang sagt Experte und Produktentwickler Sebastian Lege: „Schokolade wie wir sie kennen (beispielsweise in Tafelform), braucht man für diese Puddings ganz und gar nicht.“ Es ist schlichtweg zu teuer.
Der Tester, der die Tricks der Lebensmittelhersteller kennt, geht der Frage nach, wie viel Schoki tatsächlich im Pudding steckt. Dafür mischt er den Pudding in der Sendung in einem Mixer nach. Er mixt entrahme Milch „fettarm“ und daher günstiger als Vollmilch, 30 Gramm Zucker, ein wenig billiges Pflanzenfett – weil die Sahne ja entfernt wurde – und Gelatine aus Schweineresten. Die ist am billigsten.
Mehr ist nicht drin, von Schokolade keine Spur. Dafür ein wenig Kakaopulver, rund ein bis zwei Prozent, weil dies die gesetzliche Mindestvorgabe ist. Die vier genannten Discounter erfüllen diese Kriterien und enthalten jeweils 1 bis 1,4 Prozent Kakao. Woher kommt dann der Schokoladengeschmack wirklich? Von Aromen natürlich.
Screenshot von der ZDF Mediathek „Wiso plus“
Schokopudding von Dr. Oetker & Co.
Mit 80 Cent für die gleiche Menge etwas teurer ist der Sahne-Schokopudding Vollmilch von Dr. Oetker. Könnte man denken, dass der gesünder oder zumindest etwas hochwertiger hergestellt ist. Ob das stimmt, wollte der NDR wissen. Mit einem ersten Blick auf die Zutatenliste wird klar, dass der Oetker Pudding zumindest echte Schokolade enthält – wenn auch nur in ganz geringen Mengen. Nicht so schön sieht die weitere Zutatenliste von Produkten wie „Ursi Feine Schoko Creme von Aldi“, „Müller Schokopudding mit Schokosauce“, „Dany Sahne Schoko“ und „Landliebe Sahne Pudding Schokolade“ aus.
Oftmals denken sich die Verbraucher nichts Böses und haben keine Ahnung, was sie grade in sich reinlöffeln. Ganz weit vorne an potentiell schädigenden Stoffen auf der Inhaltsliste sind Stabilisatoren, Emulgatoren und Aromen. Die Hersteller setzen diese meist chemischen Stoffe ein, weil sie teure Zutaten durch billigere ersetzen wollen. Meistens ist zwar ein Originalrezept vorhanden, es entspricht jedoch meistens nicht mehr den Kriterien der Hersteller. Das Produkt soll günstig in der Herstellung und lange haltbar sein.
Ebenfalls in allen Puddings enthalten sind Verdickungsmittel wie Carrageen (aus Rotalgen gemacht), Guarkernmehl und Maltodextrin. Müller setzt auch noch Phosphat ein, damit die Konsistenz cremiger ist und das Milcheiweiß nicht flockt. Also lecker und gesund klingt das nicht gerade.