Muttermilchforschung: Stillen beeinflusst Gesundheit enorm
In den ersten 1000 Tagen entscheidet sich die Zukunft: Die Ernährung in der Schwangerschafts- und Stillperiode bleibt nicht folgenlos.
Wie groß ist der Einfluss der Ernährung in der Schwangerschafts- und Stillperiode auf das spätere Leben des Kindes? Was macht die Muttermilch so gesund? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigen sich die Forscher im Milupa-Nutrica-Forschungszentrum in Utrecht.
Die entscheidenden 1000 Tage
Entscheidend sind dabei die ersten 1000 Tage: In der Schwangerschaft und den ersten 24 Lebensmonaten werden die Grundsteine für die spätere Anfälligkeit für Allergien, Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen gelegt.
So sollte bereits während der Schwangerschaft auf optimale Ernährung geachtet werden. Wer da bereits durch falsche Ernährung mit Übergewicht zu kämpfen hat, setzt auch sein Kind dem Risiko für Übergewicht aus.
Das Wundermittel Muttermilch
Die durchschnittliche Stillzeit beträgt in der Schweiz 12 Wochen. 5 Prozent stillen überhaupt nicht. Dabei ist Muttermilch ein echtes Wundermittel: Sie reduziert nicht nur das Allergierisiko, sondern schützt auch vor Infektionen.
Dies lässt sich besonders gut im Darmflora von gestillten Säuglingen nachweisen: Sie wird hauptsächlich von „guten“ Bakterien dominiert. Auch die optimale Entwicklung von Gehirn, Sehvermögen und Nervensystem wird stark durch die Bestandteile der Muttermilch beeinflusst.
Muttermilchforschung
Diese und andere Erkenntnisse werden nun im Labor erforscht und zur Kreierung von neuen Produkten verwendet. Dafür werden die einzelnen Bestandteile der Muttermilch aufgetrennt und auf ihre Wirkung überprüft.
Was bewirkt sie? Kann man sie für Säuglingsnahrung verwenden? Auf diese Art und Weise können neue und optimal zusammengesetzte Produkte gestaltet werden, die möglichst viele positive Eigenschaften der Muttermilch nachahmen.
Wechsel zu Beikost
Auch wenn die Muttermilch unglaublich gesund ist: Im 6. Lebensmonat sollte trotzdem langsam auf Beikost gesetzt werden. Trotzdem sollte weiterhin nebenbei gestillt werden. Auch hier ist ausgewogene Ernährung besonders wichtig: Aktuelle Studien zeigen, dass Kleinkinder in Deutschland zu viel Fett und Zucker konsumieren und mit einem Mangel an Vitamin D und Eisen zu kämpfen haben.
Zu diesem Zeitpunkt werden auch die Essensvorlieben fürs Jugend- und Erwachsenenalter gelegt – denn wer bereits als Kleinkind nichts mit ausgewogener Ernährung anfangen kann, wird auch später nicht gerne gesund essen.