Mit Socken gegen Hornhaut
Damit lästige Hornhaut weichen Füßen nicht im Wege steht, haben sich verschiedene Hersteller etwas einfallen lassen: Hornhautentfernersocken. Sie sollen uns ganz einfach von der unschönen Hornhaut befreien. Aber ist diese Lösung wirklich sinnvoll? Wir haben nachgeforscht!
Im Grunde genommen ist die Bildung von Hornhaut ein natürlicher Schutzmechanismus. Sie entsteht, wenn unsere Füße Belastungen durch Druck oder Reibung ausgesetzt sind.
Häufig sind dabei unbequeme oder unpassende Schuhe die Ursache. Um die Haut an den beanspruchten Stellen zu schützen, bilden sich Hornschwielen, die wir als Hornhaut bezeichnen. Werden unsere Füße wieder weniger belastet, verschwindet die Hornhaut in der Regel auch wieder.
In manchen Fällen kann eine zu dicke Hornhautschicht aber leider auch dazu führen, dass die Haut reißt – was nicht nur unansehnlich, sondern vor allem schmerzvoll ist. Es macht also Sinn dafür zu sorgen, dass die Haut an den Füßen nicht allzu sehr verhornt und gut gepflegt ist.
So funktionieren Hornhautentfernersocken
Da Hornhaut nicht besonders schön aussieht und sich zudem noch trocken und hart anfühlt, ist es kein Wunder, dass wir ihr mit Bimsstein, Fußraspeln und Hornhautentfernern zu Leibe rücken wollen.
Der Nachteil von Fußraspeln und anderen Hilfsmitteln zur Hornhautentfernung ist, dass bei diesen Methoden auch zu viel Haut entfernt werden kann. Die Folge können Entzündungen und Wunden sein.
Hersteller von Hornhautentfernersocken versprechen mit ihren neuen Produkten eine unproblematische und sanftere Methode gefunden zu haben. Dafür muss man die Hautentfernersocken mit den darin enthaltenen Pflegeextrakten einfach anziehen und abwarten. Nach etwa ein bis zwei Stunden kann man die Socken wieder ausziehen und die Füße abspülen.
Die in den Socken enthaltenen Inhaltsstoffe sollen dafür sorgen, dass sich nach ein paar Tagen die abgestorbene Hornhaut ablöst. Einen Soforteffekt gibt es nicht. Sich lösende Haut soll nicht gewaltsam entfernt werden.
Hornhautuentfernersocken: sanft und nachhaltig?
Verantwortlich für den Ablöseprozess der Hornhaut sind je nach Socken zumeist Fruchtsäuren sowie Salicylsäure – die dabei helfen abgestorbene Zellen aus der Hornschicht zu entfernen.
- Salicylsäure kennst Du vielleicht aus Pflegeprodukten für unreine Haut. Sie findet Verwendung bei Akne, Verhornungsstörungen, Schuppenflechte oder Warzen – und sie dient auch zur Herstellung des Schmerzmittels Acetylsalicylsäure – Aspirin.
- Fruchtsäuren (wie beispielswiese Milch- Zitronen-, Mandel- oder Glycolsäure) sorgen ebenfalls für die Entfernung der oberen, abgestorbenen Hautschüppchen und regen die Hautregeneration an.
Die Nebenwirkungen sind konzentrationsabhängig und beschränken sich bei den üblichen geringen Dosen in der Regel auf Hautreizungen. Gerade Allergiker, Menschen mit Neurodermitis oder empfindlicher Haut sollten auf diese Art der Fußpflege besser verzichten.
Der Ablöseprozess kann bis zu 14 Tage lang andauern. Bis etwa eine Woche nach dem abgeschlossenem Peelingprozess ist die Haut zudem besonders empfindlich, sodass man sie nicht allzu starker Belastung aussetzen sollte. Barfuß gehen ist dann erst einmal nicht empfehlenswert.
Zudem wird geraten direkte UV-Strahlung zu vermeiden oder Lichtschutzmittel (SPF > 15) zu benutzen.
Allgemein gilt: Häufiger als ein Mal im Monat sollten die Socken nicht verwendet werden.
Problematisch ist darüber hinaus, dass die Socken nicht wiedererwendbar sind und damit unnötig Abfall produzieren.
Alternativen für gut gepflegte Füße
Es lohnt sich also die Füße auf eine sanftere und umweltfreundliche Weise zu pflegen – hier ein paar fußfeste Anregungen für entspannende Fußbäder, sanfte Peelings und reichhaltige Pflege:
Fußbäder
Wenn Du zu dicker Hornhaut neigst, kann Dir dieses Fußbad helfen: Dafür brauchst Du etwa 100 Milliliter Apfelessig oder Zitronensaft, die Du in eine große Schüssel mit warmem Wasser füllst. Nach 10 bis 20 Minuten im Fußbad kannst Du die aufgeweichte Haut ganz sanft mit einem Bimsstein oder einer Glasfeile bearbeiten.
Wenn sich die Hornhaut durch das Fußbad nicht ausreichend aufweichen lässt, kannst Du deine Füße auch mit Baumwollstreifen umwickeln, die Du vorher in Apfelessig getaucht hast. Dann einfach Socken drüber ziehen und für ein bis zwei Stunden einwirken lassen.
Vorsicht: Wer mit Bimsstein und Co. zu viel Druck ausübt, sorgt durch die mechanische Irritation gerade zu vermehrter Hornhautbildung.
Peeling
Für Dein Fußpeeling brauchst Du nur einen Esslöffel Olivenöl und einen Esslöffel Meersalz oder Zucker. Die beiden Zutaten verrühren und damit die Füße massieren. So lässt sich nicht nur Hornhaut entfernen, sondern auch Deine Haut pflegen und die Durchblutung anregen.
Eincremen nicht vergessen
Gerade nach einem Fußbad oder Peeling solltest Du nicht vergessen, Deine Füße gut einzucremen. Hierfür kannst Du beispielsweise Aloe-Vera-Gel, Olivenöl oder Mandelöl verwenden – am besten in Bio-Qualität.
Wenn Du lieber fertige Produkte verwendest, gibt es gleich mehrere Hersteller, die Fußbäder, Peelings und Cremes anbieten, die ohne schädliche Stoffe auskommen. Hier sind nur einige, die für weiche Füße sorgen:
Besonders intensiv ist die Pflege übrigens, wenn Du die Füße großzügig eincremst und anschließend alte Socken anziehst. Die kannst Du auch über Nacht anlassen und nach dem Waschen wiederverwenden …
Fazit
Hornhautentfernersocken funktionieren – dennoch sind sie bei regelmäßiger Pflege nicht nötig. Wer nicht erst pflegt, wenn der Sommer kommt – braucht keine Einmal-Wegwerfprodukte mit potenziellen Allergenen.