Nahrungsergänzung

Magnesiummangel: Einnahme für Sportler nicht immer sinnvoll

26. Jan. 2018 von

Bei Sportlern kann es durch vermehrtes Schwitzen leichter zu einem Magnesiummangel kommen. Besser als Tabletten ist eine magnesiumreiche Ernährung.

Magnesium ist bei Sportlern beliebt, als Tablette, Brausetablette oder Kapsel – ein Magnesiummangel wird mit Muskelkrämpfen in Verbindung gebracht. Auch die vermehrte Stoffwechselaktivität und das stärkere Schwitzen könnten den Bedarf an dem Mineral erhöhen.

Bei Gesunden ist ein Magnesiummangel unwahrscheinlich

Doch es muss nicht gleich zu einem Magnesiummangel kommen. Experten wie Jens Luther von der „Verbraucherzentrale Sachsen“ führen an, dass Gesunde, zu denen Sportler ja in der Regel zählen, bei einer ausgewogenen Ernährung die benötigten Nährstoffmengen erreichen.

„Sollte man sich nicht ausgewogen ernähren,“ so Luther, „muss man davon ausgehen, dass nicht nur ein Magnesiummangel vorliegen könnte, sondern auch eine Unterversorgung mit anderen Nährstoffen möglich ist. Führt man dann nur Magnesium zu, fehlt es weiterhin an anderen Nährstoffen.“

Bis das Magnesium am Ziel ist, vergeht einige Zeit

Ein Nutzen für den Sport ist ohnehin fraglich, da das oral aufgenommene Magnesium erst nach einiger Zeit am Wirkungsort eintrifft. „Die Resorption von Magnesium erfolgt im gesamten Darm und der Nährstoff muss dann noch über das Blut zu den Muskeln transportiert werden”, erläutert Jens Luther.

Das heißt, bei einem durch Magnesiummangel bedingten Krämpfen muss die sportliche Aktivität abgebrochen werden und ein Magnesiumpräparat hilft dann nicht. Deshalb besser durch magnesiumreiches Essen und Trinken rechtzeitig vorbeugen. Gute Quellen sind etwa Vollkorngetreide und grünes Blattgemüse.

Überversorgung kann zu Durchfall führen

Wer denkt, dass sich mit im Vorfeld eingenommen Magnesium die Wahrscheinlichkeit für einen Magnesiummangel und einen Krampf mindern lässt, ignoriert die Folgen einer möglichen Überversorgung. Zuviel eingenommenes Magnesium kann zu Darmreizungen und Durchfall führen.

Dieser Artikel von Dörte Wilke erschien zuerst bei „FIT FOR FUN“ – dort findest Du mehr Infos rund um Fitness, Sport & Abnehmen!

Magnesiummangel selten in Deutschland

Tatsächlich ist Magnesiummangel nicht so verbreitet wie angenommen. Zu einem echten Mangel kommt es praktisch nur bei Magen-Darm-Erkrankungen und chronischem Alkoholmissbrauch.

Laut aktuellem Ernährungsbericht der „Deutschen Gesellschaft für Ernährung“ nehmen die Deutschen mit durchschnittlich 345 mg (Männer) und 284 mg (Frauen) in etwa die empfohlene Menge auf (350 mg/300 mg). Das heißt allerdings nicht, dass sie optimal mit Magnesium versorgt sind.

Magnesiumreiches Mineralwasser kann helfen

Ein erhöhter Bedarf durch viel Bewegung entsteht übrigens eher bei Leistungssportlern, weniger bei Freizeitsportlern. Eine gute erste Maßnahme könnte auch ein magnesiumreiches Mineralwasser sein. Wer gerne ein Magnesiumpräparat einnehmen möchte, sollte das möglichst in Absprache mit einem Arzt tun.

Für Muskelkrämpfe kann es übrigens noch eine Vielzahl weiterer Gründe als Magnesiummangel geben. Treten sie häufiger auf, sollte man auch dies mit einem Arzt besprechen.

Quelle: Verbraucherzentrale Sachsen; Deutsche Gesellschaft für Ernährung; Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, Umschau Verlag